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Intershop: Wann kommt die Aktie endlich vorwärts?

Rudolf Schneider / 21.07.23 / 10:11

Die Aktie von Intershop (WKN: A25421) setzt den Abwärtstrend seit September 2021 weiter fort. Aktuell steht sie bei rund 1,90 €, das Handelsvolumen ist bei diesem Nebenwert absolut gering. Der Kurs des Urgesteins des „Neuen Marktes“ liegt heute nur noch bei einem Bruchteil vom damaligen Höchststand bei rund 131 €. Warum kommt das Papier nicht vorwärts und womit müssen Anleger künftig rechnen?

Intershop vorgestellt
Der Intershop-Konzern ist ein global agierender, unabhängiger Anbieter leistungsstarker E-Commerce-Software. Mit der Cloud-basierten Intershop Commerce-Plattform verfügt die Gesellschaft über eine der weltweit führenden B2B-Commerce-Lösungen für den gehobenen Mittelstand und Großhändler. Die Erstellung der Software sowie das Servicegeschäft sind die Haupttätigkeitsfelder. Der Hauptsitz ist in Jena, daneben werden Niederlassungen in Europa, USA und Australien unterhalten. Die Marktkapitalisierung beträgt 27 Millionen €.

Wandel zur Cloud-Lösung geht weiter

Das ursprüngliche Geschäft des Verkaufs von Software verliert zunehmend an Bedeutung, wichtiger wird die cloudbasierte Software. Diese bietet nicht nur den Kunden Vorteile, auch Intershop profitiert hierbei von dauerhaften Einnahmen (Software as a Service, kurz SaaS).

Um die Marktstellung zu halten, wird zunehmend die Künstliche Intelligenz (KI) in die Plattform-Software eingebaut. Hier wird ein riesiger Markt erwartet.

Technologisch ist das Unternehmen aus Jena auf der Höhe der Zeit und entwickelt für seine Kunden immer optimale Lösungen.

Geschäftsentwicklung schwach

Seit Jahren ist immer eine Tendenz festzustellen: Die Umsätze bleiben mehr oder minder konstant und operativ werden meistens rote Zahlen geschrieben. Dieser Trend setzte sich auch bei den vorläufigen Geschäftszahlen des ersten Halbjahres fort.

Der Umsatz stieg leicht um 5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 19,4 Millionen €. Der Cloud-Umsatz verbesserte sich, Schwachpunkt bleibt das Servicegeschäft. Sehr kritisch zu sehen ist der Rückgang bei den Cloud-Aufträgen, diese sanken um 32% auf 9,7 Millionen €. Die Aufträge von heute sind die Umsätze von morgen.

Die Problematik bei der Ertragslage hat sich leicht verstärkt, das operative EBIT hat sich von 0,5 auf 0,8 Millionen € erhöht. Bei der Bekanntgabe der endgültigen Zahlen wird sich zeigen, wie hoch der Konzernverlust ist.

Insgesamt kann die Geschäftsentwicklung nicht zufriedenstellen. Entweder sind die Gesamtkosten zu hoch oder die Verkaufspreise zu niedrig. Für eine IT-Firma ist die operative Ertragslage grottenschlecht.

Ausblick gesenkt

Im Hinblick auf diese Entwicklung und die Zurückhaltung der Kunden wurde die Jahresprognose nach unten angepasst. Beim Umsatz rechnet der Konzern jetzt nur noch mit einem leichten Wachstum, zuvor lagen die Erwartungen bei 10%.

Das operative EBIT soll jetzt leicht besser ausfallen als ein Jahr zuvor. Damals lag der Verlust bei 2,9 Millionen €.

Wie ist die künftige Kursentwicklung zu beurteilen?

Der bisherige Verlauf ist sehr enttäuschend, seit dem Hoch im September 2021 mit 6,30 € ist eine Drittelung eingetreten. Das Vertrauen in die Aktie ist weitestgehend verloren.

Der Mehrjahreschart zeigt jedoch, dass es nach längeren Abwärtsphasen immer zu stärkeren Aufwärtsbewegungen kam – so könnte es auch diesmal passieren. Hier reichen kleinere positive Nachrichten und der Kurs springt wieder an.

Meiner Meinung nach eignet sich eine Investition hier nur für risikobewusste Anleger mit einem längerfristigen Horizont. Im ersten Quartal berichtete das Unternehmen über den neuen Großkunden Toolineo, hier werden hohe Cloudaufträge sowie hohe Serviceumsätze erwartet. Sollte dies so kommen, könnte sich das positiv auf die Aktie auswirken.

Mein Fazit: Wer hier investiert, muss wissen, worauf er sich einlässt. Es besteht jedoch die Chance auf eine stärkere Kurserholung.

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