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Faurecia oder Hella: Welche Aktie hat mehr Potenzial?

Rudolf Schneider / 24.02.23 / 11:43

Die Faurecia S.A. hat den deutschen Autozulieferer Hella mehrheitlich übernommen, die Hella-Aktie (WKN: A13SX2) wird aber immer noch im MDAX gelistet. Seit ihrem Tief Anfang 2020 hat ihr Kurs sich mehr als verdreifacht und steht aktuell bei knapp 81 €. Anders sieht es bei der Faurecia-Aktie (WKN: 867025) aus: Der aktuelle Kurs von 20,10 € hat sich im Jahresvergleich fast halbiert und liegt noch unterhalb des Tiefs von 2020. Für Anleger stellt sich die Frage: Welche Aktie bietet mehr Chancen?

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Faurecia: Positive Geschäftszahlen

Die französische Faurecia S.A., mittlerweile Forvia Faurecia, ist einer der größten Automobilzulieferer weltweit. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf die Geschäftsbereiche Autositze, Abgastechnik, Innenausstattung und Außenteile. Der Hauptsitz des Unternehmens ist in Nanterre bei Paris, Frankreich. Weltweit unterhält der Autozulieferer 248 Standorte in 37 Ländern. Die Marktkapitalisierung beträgt 4 Milliarden €.

Die für das abgelaufene Geschäftsjahr gemeldeten Geschäftszahlen sind insgesamt positiv zu werten. So ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 63% auf 25,5 Milliarden € gestiegen – das Wachstum aus eigener Kraft beträgt damit +17%.

Die Profitabilität der Franzosen hat sich jedoch wie in den letzten Jahren verschlechtert: Das operative EBITDA stieg um +42,8% auf 3 Milliarden € und damit geringer als der Umsatz. Aufgrund hoher Kosten für den Rückzug aus Russland und die Hella-Übernahme betrug der Nettoverlust -382 Millionen €. Insgesamt ist die Ertragslage damit unbefriedigend.

Für die Zukunft hat das Unternehmen ehrgeizige Pläne. So soll der Umsatz bis 2025 auf 30 Milliarden € steigen und die operative Marge bei mindestens 7% landen.

Hella: Hervorragende Geschäftsentwicklung

Hella, mittlerweile Forvia Hella, ist ein weltweit führender Automobilzulieferer. Der Konzern ist auf Lichtsysteme und Fahrzeugelektronik spezialisiert. Hauptaktionär mit knapp 81% ist nun Faurecia. Der Hauptsitz ist in Lippstadt in Nordrheinwestfalen; daneben unterhält das Unternehmen 125 Standorte in 35 Ländern. Die Marktkapitalisierung beträgt 9 Milliarden €.

Das Rumpfgeschäftsjahr 2022 (1. Juli bis 31. Dezember) zeichnet sich durch einen Rekordumsatz aus sowie eine gestiegene Profitabilität. So stieg der Umsatz in diesem Zeitraum auf 4,4 Milliarden €, wobei alle Segmente zum Zuwachs beigetragen haben.

Das operative EBIT landete bei 222 Millionen €; die EBIT-Marge stieg von 4,4 auf 5%. Die gestiegenen Kosten konnte der Zulieferer demnach an seine Endkunden weiterreichen.

Für das laufende Geschäftsjahr ist der Autozulieferer zudem zuversichtlich, dass Umsatz und Ertrag weiter steigen werden.

Welche Aktie bietet größere Gewinnchancen?

Vorweg ist festzuhalten, dass Faurecia mit 80,5% an Hella beteiligt ist. Dass es noch nicht zu einer vollständigen Übernahme kam, liegt an einigen institutionellen Anteilseignern, die einen höheren Übernahmepreis erwarten.

Das Papier von Hella hingegen hat wesentlich von der 2021 bekanntgegebenen Übernahme profitiert. Mit einem verbesserten Übernahmeangebot an die Restaktionäre sind sogar noch weitere Kurssteigerungen drin. Aktuell notiert die Aktie bereits 20 € über dem angebotenen Übernahmepreis von 60 € – eine erwartete Erhöhung ist somit bereits eingepreist.

Anders sieht es bei der Faurecia-Aktie aus: Sie konnte sich von dem Kursrückgang noch nicht vollständig erholen. Sollte eine vollständige Übernahme gelingen, dürfte sich die Gesamtprofitabilität des Konzerns weiter verbessern.

Meiner Meinung nach bietet das Papier von Faurecia das größere Potenzial. Ich gehe davon aus, dass hier eine einvernehmliche Lösung mit den institutionellen Anteilseignern von Hella gefunden wird. Der restliche Streubesitz liegt momentan bei 4,5%.

Zudem arbeiten beide Konzerne bereits heute intensiv zusammen, mit Forvia als Dachgesellschaft. Eine einheitliche Geschäftsführung wurde bereits installiert.

Die Spekulation auf ein deutlich erhöhtes Übernahmeangebot eignet sich aber nur für risikofreudige Anleger. Alle anderen sollten entsprechend lieber in Faurecia investieren. Das sehen auch die Analysten so: Sie halten Hella für deutlich überbewertet und sehen bei Faurecia weiteres Potenzial.

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