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Exxon schraubt Renditen hoch – Öl bleibt ein starkes Investment

Andreas Lambrou / 14.12.22 / 10:32

So wird das nichts mit dem Produktionsanreiz. Die Ölpreise sinken. In erster Linie bedeutet das weniger Kostendruck auf die Wirtschaft und ein „Hurra“ an den Tankstellen. Doch wie nachhaltig kann dieser Preisnachlass sein? Investoren, die längerfristig mit höheren Ölpreisen rechnen, dürfen sich aktuell auf günstigere Kurse ihrer Lieblinge ExxonMobil (WKN: 852549), Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S), Chevron (WKN: 852552) oder Occidental Petroleum (WKN: 851921) freuen. Unter ETF-Freunden gilt der Energy Select ETF (WKN: 989934) als besonders beliebt.

Über 120 US$ je Fass hatte der Ölpreis der Sorte Brent in diesem Jahr erreicht. Inzwischen musste Brent jedoch alle Zugewinne seit Jahresbeginn wieder abgeben und notiert zuletzt knapp unter 80 US$.

Selbst der jüngste Ausfall der Key-Stone-Pipeline von Kanada in die USA, welche etwa 600.000 Barrel pro Tag transportiert, griff dem Ölpreis nur marginal unter die Arme. Im Zuge dessen musste US-Supermajor ExxonMobil jüngst einen Kursrückgang von fast -9% verkraften, nachdem die Aktie in diesem Jahr bereits über +60% gestiegen war.

Tiefere Ölpreise: Hurra oder ein langfristiges oh je?

Erinnern Sie sich noch, als der US-Präsident seine US-Ölkonzerne jüngst um mehr Investitionsausgaben und damit Produktionserhöhungen anbettelte? Nun, sollten die Ölpreise jetzt dauerhaft niedriger bleiben, wird er sich diesen Wunsch wohl abschminken können.

Wie praktisch alle Rohstoffe ist auch der Ölmarkt zyklisch. Hohe Ölpreise fördern Investitionen, diese fördern das Angebot, damit sinken die Preise, das Angebot sinkt und das Ganze wieder von vorne.

Da die Inflation maßgeblich durch die hohen Energiepreise befeuert wurde, war es für die betroffenen Länder oberste Priorität, für fallende Ölpreise zu sorgen. Um dies zu erzielen, gibt es praktisch nur zwei Möglichkeiten: entweder für ein höheres Angebot sorgen oder die Nachfrage abwürgen. Im aktuellen Fall scheint die Nachfrage zu schwächeln. Dabei ist diese nach wie vor hoch – und dies wird in den kommenden Jahren voraussichtlich auch weiter so bleiben.

In diesem Ölpreiszyklus wurde noch kaum neues Angebot durch frische Investitionsausgaben geschaffen. Damit die Produzenten ihr Angebot erhöhen, müssten zuerst Anreize gesetzt werden, die diesen Vorgang lohnend machen würden. Logischerweise sind die Reize höhere Ölpreise für höhere Margen.

Rezessive Tendenzen drücken Nachfrage

Zwar lauern rezessive Tendenzen über der Wirtschaft, welche die Nachfrage drücken. Neues Angebot scheint also akut nicht nötig zu sein. Doch das dürfte auch schon einer der wenigen Joker für tiefere Ölpreise sein.

Die Wirtschaftssituation in China spielt dem aktuellen Preisszenario einer schwächeren Nachfrage bestens in die Karten, doch wie lange kann das noch anhalten und was passiert, wenn die Weltwirtschaft wieder auf die Beine kommt? Dann trifft die volle Nachfrage-Wucht auf einen Ölmarkt, der ad hoc kein Angebot aus dem Nichts zaubern kann. Auch die finalen Auswirkungen durch die neuen Sanktionen gegen Russland sind für den Ölmarkt noch ungewiss.

Exxon-Anleger schweben auf Wolke Sieben

Ständiges Bearbeiten der Ölkonzerne durch ESG-Auflagen, aktivistische Investoren und der Druck, dass Öl bald nicht mehr Teil dieser Welt sein soll, haben größere Investitionen für Ölkonzerne endgültig unattraktiv gemacht.

Zur Freude der Anleger fließt stattdessen umso mehr Kapital in Ausschüttungen und Aktienrückkäufe. ExxonMobil legte zuletzt seine Konzernstrategie für die kommenden fünf Jahre vor. Demnach soll sich das Gewinnpotenzial bis 2027 verdoppeln, ausgehend vom Jahr 2019. Das Aktienrückkaufprogramm wird bis zum Jahr 2024 auf 50 Milliarden US$ erweitert. Davon sollen sich allein 15 Milliarden US$ auf das laufende Jahr beziehen, das heißt, in den Jahren 2023 und 2024 wird Exxon für 35 Milliarden US$ Aktien zurückkaufen.

Die Capex (Investitionsausgaben) in den Ölbereich sollen zwischen 20 und 25 Milliarden pro Jahr verweilen, während über die fünf Jahre 17 Milliarden US$ in Initiativen zur Emissionsverringerung fließen sollen.

Öl und Energie bleiben langfristig attraktiv

Keine Frage, aktuell stehen die Ölpreise unter Druck. Doch auch in einem Bullenmarkt geht es niemals nur aufwärts.

Auch wenn die kurzfristigen Turbulenzen die positiven Aussichten überschatten, so dürften sich Investitionen in den Sektor langfristig lohnen. Jahrelange Unterinvestitionen halten das Angebot weiterhin in Schach. Der fossile Brennstoff wird noch sehr lange ein wichtiger Teil der globalen Wirtschaft sein.

Wer kurzfristig disponiert, sollte aber weiter wachsam bleiben. Schließlich könnte ein unerwarteter Konjunkturrutsch noch einmal die Ängste von Anlegern anfachen und zu noch tieferen Ölpreisen führen.

Wendepunkt der Geopolitik stärkt die Front gegen den US-Dollar

Darauf könnten aber auch wieder Reaktionen von der Angebotsseite folgen, vor allem durch die Einschränkung der Ölförderung durch die OPEC+ Länder. Jüngst schloss China mit Saudi-Arabien eine Kooperation, bei der sich beide Länder im Öl- und Militärsektor annäherten, sehr zum Argwohn der jahrzehntelangen vom Petrodollar geprägten Partnerschaft zwischen den USA und Saudi-Arabien.

In einer ausführlich verfassten gemeinsamen Erklärung zum Abschluss des saudisch-chinesischen Gipfels betonten beide Staaten:

Sie wiesen auch darauf hin, dass die Entwicklung und Konsolidierung der Zusammenarbeit im Ölbereich den gemeinsamen Interessen beider Seiten entspricht. Darüber hinaus betonten sie die Bedeutung der Stabilität auf den Weltölmärkten. Die Volksrepublik China begrüßte die Rolle des Königreichs als Förderer des Gleichgewichts und der Stabilität auf den Weltölmärkten und als zuverlässiger Hauptexporteur von Rohöl nach China.

Aufgrund dieser Verschiebungen sollte der US-Dollar schwächer und der Ölbullenmarkt intakt bleiben. Darum dürften sich die Exxon-Aktien weiter gut entwickeln.

Allerdings sollten Sie auch einen Blick über den großen Teich werfen. Gegenüber europäischen Öl-Giganten wie Shell werden die US-Majors recht teuer bewertet. Zum Vergleich: Exxon wird für das kommende Jahr mit einem KGV von rund 9,5 bewertet, während Shell nur mit einem KGV von etwa 5,3 gehandelt wird. Exxon ist also fast doppelt so teuer.

Die Gründe dafür sollten Anleger möglicherweise in der EU-Energiepolitik suchen. Diese zwingt europäische Energiekonzerne regelrecht zu erneuerbaren Energieinvestitionen, zur Vermeidung von extremen Übergewinn-Steuern und CO2-Abgaben.

Allerdings darf die Frage erlaubt sein, ob die EU ihren Kurs bei fortschreitendem Energiemangel und eskalierender Deindustrialisierung wirklich aufrechthalten kann oder ob ein Kurswechsel bevorstehen könnte.

Für aufmerksame Spekulanten würden sich aus möglichen politischen, erdbebenartigen Verschiebungen dann jeweils neue Kurspotenziale ergeben.

Ich rate weiterhin zum Kauf von günstigen Öl-Aktien

Eine Aktie, die in der Nordsee Öl fördert, hat es mir in dieser Woche besonders angetan. Der gesamte Unternehmenswert liegt hier lediglich noch beim 1,5-fachen Betriebsgewinn, während der Vorstand tagtäglich massenhaft Aktien, mit siebenstelligen Summen, von der Börse zurückkauft.

Sind die überschüssigen Papiere erstmal weggekauft, rechne ich bei dieser Aktie mit einem massiven Kursanstieg von bis zu +100% innerhalb von sechs Monaten!

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