DAX-Ausblick: Sorgt der Rekord für neuen Schwung?

Der DAX (WKN: 846900) hat eine turbulente Woche hinter sich. Mehrmals prallte der Index von der 17.000-Punkte-Marke nach unten ab. Am Freitag gelang schließlich der Ausbruch auf ein neues Rekordhoch, der allerdings sofort wieder verkauft wurde. Auf Wochensicht büßte das größte deutsche Börsenbarometer -0,25% auf 16.918 Punkte ein. Die großen US-Indizes profitierten von starken Bilanzen von Big Tech.

Die Woche begann sehr verhalten, da Anleger angesichts der Terminfülle mit dem Fed-Entscheid, wichtigen Konjunkturdaten und den Quartalsbilanzen mehrerer Tech-Schwergewichte kein Risiko eingehen wollten. Am Dienstag prallte der DAX nach starker Eröffnung von der 17.000-Punkte-Marke nach unten ab.

Auch am Mittwoch war kurz vor der 17.000er-Schwelle Endstation. Der Fed-Entscheid und schwache Vorgaben von der Wall Street sorgten am Donnerstag für einen Rücksetzer, der jedoch deutlich oberhalb der 16.800-Punkte-Marke aufgefangen wurde. Starke Tech-Bilanzen stützten die Märkte und verhalfen dem DAX hinten raus zu einer neuen Rekordmarke. Diese hatte jedoch nicht lange Bestand.

Powell-Aussagen drücken auf die Stimmung

Die Fed hat wie erwartet die Zinsen unverändert gelassen. An den Märkten sorgten aber vor allem die Aussagen von Notenbankchef Powell auf der abschließenden Pressekonferenz für Unmut. Er stellte klar, dass die Rückführung der Inflation auf das Zielniveau von 2% weiterhin oberste Priorität genieße und man bereit sei, auch längere Zeit an einem hohen Zinsniveau festzuhalten. Eine erste Zinssenkung im März bezeichnete Powell als sehr unwahrscheinlich.

Der aktuelle Arbeitsmarktbericht liefert dem restriktiven Kurs der Fed weitere Argumente und dämpft die Zinshoffnungen. Wieder einmal fielen die Jobdaten überaus robust aus. Außerhalb der Landwirtschaft sind im Januar 353.000 neue Stellen geschaffen worden. Es handelte sich um den stärksten Anstieg seit einem Jahr. Analysten hatten durchschnittlich nur mit 185.000 neuen Jobs gerechnet. Zudem legten die Stundenlöhne stärker zu als von den Volkswirten prognostiziert. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Löhne um 0,6%.

US-Börsen erreichen neue Höchststände

Doch statt trüber Stimmung herrscht an den US-Märkten Hochstimmung. Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 erklommen neue Höchststände und profitierten dabei vor allem von den starken Bilanzen der hochgewichteten und hochkapitalisierten Tech-Riesen wie Meta und Amazon.

Hierzulande sorgten solide Zahlen von Mercedes-Benz für positive Stimmung im Autosektor. Der freie Cashflow fiel im vergangenen Jahr deutlich höher aus als erwartet. Im Sog von Mercedes ging es auch für Porsche, Volkswagen und BMW nach oben. Die Zalando-Aktie profitierte von einer frischen Kaufempfehlung, gleiches gilt für das DAX-Schwergewicht SAP, das zum Ende der Woche ein weiteres Rekordhoch markierte.

Ausblick auf nächste Woche

In der kommenden Woche geht die Bilanzsaison weiter. Aus dem DAX berichten Infineon, Siemens und Deutsche Börse.

Zudem stehen wieder einige Konjunkturdaten auf der Agenda. Am Montag geht es los mit den Erzeugerpreisen in der Eurozone. Nach vorläufigen Daten lag die Inflation im Januar bei 2,8% und fiel damit etwas höher aus als prognostiziert. Die Preise auf Herstellerebene, die erst verzögert bei den Verbrauchern ankommen, werden zeigen, wohin die Reise geht.

Überdies wird der Einkaufsmanagerindex PMI für das deutsche Dienstleistungsgewerbe veröffentlicht. Auch das Ergebnis der Semtix-Konjunkturumfrage dürfte am Markt Beachtung finden.

Im Fokus stehen außerdem die Dezember-Zahlen zur deutschen Industrie. Am Dienstag werden die Auftragseingänge bekanntgegeben, am Mittwoch folgen die Daten zur Produktion.

DAX mit neuem Rekord

Der DAX hat eine volatile Woche hinter sich, mit dem Ausbruch auf ein neues Rekordhoch im Freitagshandel aber einen weiteren Meilenstein geschafft – wenn auch nur knapp. In der Spitze kletterte der Index bis auf 17.004,55 Punkte und lag damit hauchzart über der alten Bestmarke von Mitte Dezember bei 17.003,28 Punkten.

Auch wenn dieses Niveau nicht gehalten werden konnte und das Börsenbarometer deutlich tiefer schloss, spricht die Markttechnik für den DAX, da der Anstieg auf ein neues Rekordhoch nun mal eines der stärksten Kaufsignale liefert.

Damit stehen die Zeichen für eine Fortsetzung des im Oktober begonnenen Aufwärtstrends gar nicht mal so schlecht.

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