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DAX-Ausblick: Im Sog der Wall Street abwärts?

Alexander Hirschler / 01.02.24 / 8:10

Der DAX (WKN: 846900) hat im Vorfeld des Fed-Entscheids etwas nachgegeben. Das größte deutsche Börsenbarometer büßte knapp 70 Punkte ein und ging -0,4% tiefer mit 16.903 Punkten aus dem Handel. An der Wall Street präsentierten sich die großen US-Indizes zunächst uneinheitlich, drehten im späten Handel aber deutlich ins Minus.

stock.adobe.com/Tim

Die deutschen Standardwerte eröffneten den Tag diesmal ohne Gap und beim Schlusskurs vom Dienstag. Im frühen Handel stieg der Index auf ein Hoch bei 16.991 Punkten, drehte kurz vor Erreichen der 1.000er-Schwelle aber wieder nach unten ab.

Nach einem Rücksetzer bis auf 16.928 Punkte zog der Markt gegen Mittag wieder an und stieg zum Nachmittag noch einmal bis auf 16.978 Punkte. In der Folge gewannen die Bären mehr und mehr die Oberhand und drückten den DAX im späten Handel auf ein Tief bei 16.884 Punkten. Aus dem Handel ging es aber knapp oberhalb der 16.900-Punkte-Marke.

Anleger scheuen das Risiko

Vor dem mit Spannung erwarteten Fed-Entscheid am Mittwochabend scheuten Anleger das Risiko und wurden zudem durch Gewinnmitnahmen im US-Technologiesektor gebremst. Am Vorabend hatten die Tech-Schwergewichte Alphabet und Microsoft Zahlen vorgelegt, die gemischte Signale lieferten.

Während Microsoft überzeugende Zahlen lieferte, verfehlte die Google-Mutter Alphabet mit dem Werbeumsatz im vierten Quartal die Erwartungen. Die Alphabet-Aktie gab daraufhin um mehr als -7% nach, während bei Microsoft nach der jüngsten Rekordjagd Gewinne mitgenommen wurde.

Zudem sorgte ein enttäuschender Ausblick des KI-Highflyers AMD für getrübte Stimmung im Chipsektor. Im Sog von AMD ging es auch für den Branchenführer Nvidia abwärts.

Teuerungsrate in Deutschland auf dem Rückzug

Aktuelle Inflationsdaten aus Deutschland hatten dagegen kaum Auswirkungen auf die Märkte, auch wenn die Teuerungsrate mit 2,9% den niedrigsten Wert seit Juni 2021 erreichte. Im Dezember lag die Inflation noch bei 3,7%. Der weiter abnehmende Preisdruck dürfte Spekulationen um baldige Zinssenkungen befeuern.

Powell schickt Börsen auf Talfahrt

Der Fed-Entscheid schickte die Wall Street im späten Handel allerdings auf Talfahrt. Wie erwartet beließ die US-Notenbank den Leitzins auf dem aktuellen Niveau. Gleichzeitig bekräftigte Fed-Chef Powell in der abschließenden Pressekonferenz die Entschlossenheit der Währungshüter den Leitzins auf das Zielniveau von 2,0% zurückzubringen und erklärte, dass eine Zinssenkung im März unwahrscheinlich sei.

Damit haben die Zinssenkungsphantasien der Anleger einen schweren Dämpfer erhalten. Die US-Indizes rutschten im späten Handel deutlich ins Minus, da nun möglicherweise erst im Mai mit einer ersten Zinssenkung zu rechnen ist. Zuvor hatte der Dow Jones noch ein neues Rekordhoch erreicht.

Neue Daten vom US-Arbeitsmarkt hatten zuvor Argumente für eine geldpolitische Lockerung geliefert. Laut dem Dienstleister ADP sind im Januar  in der Privatwirtschaft 107.000 neue Stellen geschaffen worden und damit deutlich weniger als die von den Ökonomen erwarteten 150.000. Am Freitag folgt der offizielle Arbeitsmarktbericht.

Fällt der DAX nun weiter zurück?

Der DAX ist im Vorfeld des Fed-Entscheids wieder etwas zurückgekommen und notiert nun wieder rund 100 Punkte unter dem Rekordhoch von Mitte Dezember. Gleichwohl bleibt die Rekordmarke in Reichweite, es fehlen gerade einmal +0,59%.

Aus charttechnischer Sicht ist positiv zu werten, dass sich die Anleger zum Handelsende gegen einen Bruch der 16.900-Punkte-Marke stemmten und sich der DAX oberhalb der 100er-Schwelle behauptete.

Eintrüben würden sich die charttechnischen Perspektiven bei einem Rutsch unter die Marke von 16.800 Punkten. Dann bestünde das Risiko für eine Top-Bildung mit den beiden Hochs bei 17.003/16.999 Punkten.

Nach den schwachen Vorgaben der Wall Street müssen sich Anleger am Donnerstag wohl auf fallende Kurse einstellen.

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