Daimler: Hui oder Pfui?

Marc Rendenbach
05.06.18 um 13:28

Trotz immer neuer Rekordmeldungen, die seitens Daimler geschickt lanciert werden, kommt die Aktie (WKN: 710000) nicht in Fahrt. Der aktuelle Kursrücksetzer ist dabei auch den neuesten Entwicklungen im Diesel-Skandal geschuldet. Der Premium-Hersteller rutscht tiefer in den Dieselsumpf, in mehreren Mercedes-Modellen soll es Abschaltvorrichtungen geben. 

Das soll aber nicht darüber hinweg täuschen, dass Daimler durchaus strukturelle Probleme hinter der eigenen Haustüre hat. Wo diese beim 67-Milliarden-Euro-Konzern stecken, verraten wir Ihnen in den folgenden Absätzen. Allen voran stehen die gleichen Sorgenkinder seit Jahren: Alles was im Daimler-Konzern mit Nutzfahrzeugen zu tun hat.

PKWs hui – Nutzfahrzeuge pfui

Kurz und knapp könnte man Daimlers aktuelle Misere wie folgt zusammenfassen: PKW-Sparte hui – Vans, Trucks und Busses pfui.

Während Daimler für April PKW-Verkäufe sämtlicher Marken über 192.000 Stück (+6,6%) meldet und sich das sich entsprechend positiv auf die Profitabilität auswirkt (PKW-EBIT +3% im Q1 auf 2,06 Mrd. Euro), drückt im Nutzfahrzeug-Segement gewaltig der Schuh. Konkret:

Während  wie bereits erwähnt  das PKW-Segment Gewinn analog zu Umsatz steigerte, brach das EBIT im Vans- und Busses-Bereich um jeweils -49% (!) ein. Im bedeutenden Trucks-Segment musste Daimler einen Rückgang um -2% auf 647 Mio. Eur hinnehmen.

Aus den Vorstandsetagen wurde für das laufende Jahr kommuniziert, dass man für alle drei Nutzfahrzeugsektoren von einer deutlichen Absatzsteigerung ausgeht, wobei im Truck-Bereich das EBIT deutlich gesteigert werden soll. Insgesamt geht der Vorstand für 2018 von einem konzernweiten EBIT in der Größenordnung des Vorjahres aus. Damit besteht natürlich auch für die Aktie begrenzter Spielraum.

Äußerst beliebt: Während sich Daimler PKWs wie warme Semmeln verkaufen, drückt der Schuh bzw. die Profitabilität im Nutzfahrzeug-Sektor.

Fazit

Obwohl die Daimler-Aktie gerade mit etwas Risikoabschlag "erwerblich" ist, bieten sich bessere Chancen, insbondere im Nebenwert-Bereich. Die Probleme sind hausgemacht, jahrelang bekannt und inbesondere blauäugige "Blue Chip Anleger" sollten nach 15 Jahren Stillstand mittlerweile bemerken, dass der Stern an der Börse vielleicht nicht nur für Qualität steht.

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