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BYD-Aktie: Ritterschlag von Elon Musk

Simon Ruić / 25.01.24 / 11:30

Elon Musk blieb am Mittwoch nichts anderes übrig, als BYD (WKN: A0M4W9) und Co. Respekt zu zollen, nachdem er wegen schwacher Tesla-Zahlen in Erklärungsnot geraten ist. Was er für die Automobilindustrie prophezeit, dürfte BYD-Aktionären ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

stock.adobe.com/Nattawit

ℹ️ BYD vorgestellt

  • BYD ist ein agiler chinesischer Mischkonzern, der sich in drei Hauptgeschäftsfelder aufteilt: Automobile, das Batterie- und Solarsegment und die eigenständige Holding BYD Electronics.
  • Fahrzeug-Komponenten wie Halbleiter und Akkus erhalten die Chinesen damit aus erster Hand – ein großer Wettbewerbsvorteil, nicht nur in Zeiten knapper Rohstoffe und Vorprodukte.
  • Mit einer Marktkapitalisierung von umgerechnet rund 73 Milliarden € zählt BYD zu den wertvollsten Konzernen Chinas.

Musk: Nur Handelsschranken bremsen den Siegeszug der Chinesen

Ein größeres Kompliment hätte sich die chinesische E-Auto-Industrie und ihr Platzhirsch BYD wohl kaum vorstellen können. 

Elon Musk, Chef des US-Rivalen Tesla höchstselbst, hat sich am Mittwoch in der Analystenkonferenz nach den Quartalszahlen geradezu ehrfürchtig über sie geäußert. Wahrscheinlich auch um vom eigenen, weniger berauschenden Finanz-Update abzulenken, bezeichnete er die ganze chinesische Industrie als „extrem gut” und prophezeite: 

„Wenn es keine Handelsschranken gibt, werden sie die meisten anderen Autofirmen in der Welt so ziemlich zerstören.” 

Der wahre Profiteur des Preiskampfes 

Musk kennt offensichtlich auch die jüngsten Prognosen. 

Chinas Verkäufe von E-Autos, Hybriden und Brennstoffzellen-Fahrzeugen (NEVs) werden laut CAAM-Daten im neuen Jahr um +21% auf 11,5 Millionen steigen und damit einen neuen Rekord aufstellen sollen. Gleichzeitig wird erwartet, dass die Exporte im Vorjahresvergleich um 12% auf 5,5 Millionen zunehmen sollen. 

Im vergangenen Jahr lag das Absatzplus demnach sogar bei knapp 36%. 

Der neue Elektro-König 

Bei BYD ist es zuletzt besonders gut gelaufen: Mit einem Verkaufsanstieg von 73% gegenüber dem Vorjahr kann der Hersteller wohl als vorläufiger Gewinner der Rabattschlacht im Sektor bezeichnet werden. 

Nachdem Tesla vor einem Jahr erstmals Preisnachlässe in China angeboten hat, ist BYD prompt gefolgt. Die etwas schrumpfenden Margen nimmt das Unternehmen gerne in Kauf für mehr Marktanteile und Ruhm.  

Im abgelaufenen Schlussquartal sind die Chinesen in Sachen Verkäufen an Tesla vorbeigezogen, wenn man Plug-in-Hybride mitzählt. 

Der Westen und seine Blockaden

BYDs Aufstieg zeigt, dass die etablierte Ordnung der Autoindustrie schneller bröckeln könnte, als es sich die meisten Menschen vorstellen können.  

In den USA hält noch ein Einfuhrzoll von 25% die chinesischen Hersteller vom Markt fern. Die EU arbeitet derzeit daran, ihre vergleichsweise niedrigen Importabgaben zu erhöhen, um die heimischen Marken zumindest so lange vor einer Stromer-Flut aus Fernost zu bewahren, bis sie ihre Rückstände in puncto Technologie aufgeholt haben.  

Dass dieses Kalkül aufgehen wird, bezweifelt jedoch nicht nur Elon Musk. 

Aktien preislich attraktiv

Anleger werden feststellen, dass die BYD-Aktie im Vergleich zu traditionellen Autokonzernen deutlich teurer, gegenüber anderen großen Elektro-Playern wie Tesla jedoch sehr fair bepreist ist. 

Das allein ist freilich keine Garantie für zukünftige Kursgewinne. Aus meiner Sicht ist jedoch kein anderes Unternehmen besser positioniert, um seine Profitabilität in diesem so umkämpften Markt auch in den kommenden Jahren auszubauen und damit auch die Aktionäre reicher zu machen.  

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