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BVB-Aktie stürzt ab: Bietet das eine Kaufchance?

Frank Giarra / 22.08.22 / 14:18

Was eine einzige Niederlage ausmachen kann: Nach der überraschenden wie schmerzlichen 2:3-Heimpleite in der Fußball-Bundesliga gegen Werder Bremen stürzt die BVB-Aktie (WKN: 549309) heute ab, verliert fast -11% auf 3,82 €. Anleger bestrafen die sportliche Schmach also brutal. Ist das gerechtfertigt oder ist der Abverkauf eine emotionale Überreaktion, die man ausnutzen kann?

BVB

Borussia Dortmund ist einer der bekanntesten Fußballvereine in Deutschland. Der mehrfache Deutsche Meister, DFB-Pokalsieger und Gewinner der Champions League hat in den vergangenen Jahren stets national und international vorne mitgemischt. In der vergangenen Saison hat der BVB hinter dem FC Bayern München die Vizemeisterschaft errungen. Aktuell steht nach drei Spieltagen Rang 7 zu Buche.

Kursgewinne auf einen Schlag zunichte

Erst der gute Saisonstart in der Bundesliga mit zwei Siegen, dann Gerüchte um Superstar Ronaldo: Bis Freitag war die Welt für BVB-Aktionäre in Ordnung. Der Kurs hatte von 3,80 € Ende Juli auf 4,30 € zugelegt. Selbst der lange krankheitsbedingte Ausfall des neu verpflichteten Stürmerstars Sébastien Haller wirkte sich nicht negativ auf die Aktie aus.

Heute kommt es dagegen knüppeldick, sämtliche Kursgewinne der vergangenen Wochen sind praktisch zunichte. Sogar das 52-Wochen-Tief bei 3,16 €, von dem sich das Papier kontinuierlich entfernt hatte, könnte wieder näher rücken.

Einmal mehr zeigt sich, wie abhängig Aktien von Fußballvereinen von sportlichen Erfolgen der jeweiligen Teams sind, worauf wir schon mehrfach, unter anderem in diesem Artikel, hingewiesen hatten.

Wieder Scheitern als Bayern-Jäger?

An der Börse wird heute offensichtlich eingepreist, dass die Borussia ihrer Rolle als Bayern-Jäger erneut nicht gerecht werden und überdies im internationalen Wettbewerb nicht bestehen kann.

Schauen wir auf die geschäftliche Entwicklung, die natürlich maßgeblich für die Bewertung einer Aktie sein sollte. Da sieht es nach den vergangenen Freitag vom Verein vorgelegten vorläufigen Zahlen zum Geschäftsjahr 2021/2022 gar nicht schlecht aus.

Verlust mehr als halbiert

So hat Dortmund im dritten von der Covid-Pandemie belasteten Geschäftsjahr zwar einen Verlust von 35,1 Millionen € verbucht, aber das Minus im Vergleich zum Vorjahr (72 Millionen €) mehr als halbiert. Ausschlaggebend dafür waren unter anderem die wieder vorhandenen Einnahmen durch den Spielbetrieb. Sie lagen im Geschäftsjahr zuvor nur bei 0,6 Millionen €, weil wegen Corona keine Zuschauer zugelassen waren, und kletterten wieder auf 22,7 Millionen €.

Die Westfalen verzeichneten inklusive realisierter Transferentgelte einen Umsatz 456,9 Millionen € (Vorjahr: 358,6 Millionen €). Das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) verdoppelte sich nahezu auf 80,8 Millionen €.

Stadion bis Jahresende ausverkauft

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zeigt sich entsprechend optimistisch, ab dem Geschäftsjahr 2023/2024, möglichst schon ein Jahr früher, unterm Strich wieder Gewinn erzielen zu können. Zumal nach Watzkes Angaben der Signal-Iduna-Park bis Ende des Jahres bei jedem Spiel ausverkauft sei.

Und der Transfererlös von 75 Millionen €, der für den Verkauf von Top-Stürmer Erling Haaland an Manchester City erzielt wurde, wird erst im nächsten Geschäftsjahr wirksam.

Donnerstag Auslosung Champions League

Mit großer Spannung blicken die BVB-Fans und die Börsianer nun auf den kommenden Donnerstag, wenn die Champions-League-Gruppen ausgelost werden. Die Schwarz-Gelben sind nach ihrem vorzeitigen Ausscheiden in der vergangenen Saison vom zweiten in den dritten Los-Topf abgerutscht, so dass ihnen nun Hammer-Gegner wie Real Madrid, FC Liverpool und/oder Manchester City drohen.

Die Champions League hat für die Borussia eine immense finanzielle Bedeutung. In der vergangenen Saison wurde mit Fernseheinnahmen von 187 Millionen € kalkuliert – daraus wurden letztlich nur 145 Millionen €.

Niederlage wird unnötig dramatisiert

Bei einem aktuellen Börsenwert von 421 Millionen € ist das Unternehmen aus fundamentaler Sicht zwar nicht gerade günstig bewertet. Meiner Meinung nach wird die überraschende Niederlage gegen Bremen jedoch von Anlegern unnötig dramatisiert.

Der Kader muss sich erst einspielen, er wurde gezielt verstärkt und sollte angesichts des Personals genügend sportliche Qualität haben, um erfolgreich zu sein und damit auch den Aktienkurs wieder zu beflügeln.

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