BMW: Nächste Enttäuschung

Manuel
06.05.20

Nach Börsenschluss passte BMW (WKN: 519000) am Dienstag seine Erwartungen für 2020 an. Die Absatzsituation in vielen Märkten habe sich nicht nach einigen Wochen wieder normalisiert, wovon BMW Mitte März noch ausgegangen war.

Als Konsequenz korrigiert die Firma ihre EBIT-Schätzung für 2020 im Automobil-Segment auf einen Wert zwischen 0 und 3 Prozent. Im ersten Quartal lag die EBIT-Marge bei gerade einmal 1,3 Prozent.

Der Absatz von BMW, Mini und Rolls-Royce brach von Januar bis März um 20,6 Prozent ein, in China gar um 31 Prozent. Die Verkaufszahlen des 4er knickten 53 Prozent ein, während sich die X-Modelle vergleichsweise gut verkauften. Fast jeder zweite BMW wird innerhalb Europas verkauft.

Nur die Zukunft zählt

3,4 Milliarden Euro nahm BMW im ersten Quartal am Anleihemarkt auf. Geld, das der Konzern in Zukunft benötigen wird. Denn BMW geht seine transformierenden Herausforderungen mit einem Investitionsprogramm im Wert von 30 Milliarden Euro an. Mit diesem Zukunftstechnologien-Paket gehen Einsparungen bei den Forschungs- und Entwicklungsaufgaben für Verbrennungsantriebe einher.

Einen Zeitpunkt, wann selbstfahrende Autos "serienreif" sind, wird es kaum geben. Dieser Prozess beginnt mit dem assistierten Fahren und ist erst beim kompletten Roboterauto beendet. Einst technologischer Vorreiter, fahren die Münchner heute bei der Mobilität von Morgen hinterher. Audi wird von Experten in diesem Gebiet eine Vorreiterrolle unter deutschen Premiumherstellern bescheinigt.

Zu viele Hiobsbotschaften 

Wie aus der BMW-Meldung von gestern verlautet, sei eine „anhaltende und tiefgreifende Rezession in wichtigen Absatzmärkten“ ausdrücklich nicht in der Neueinschätzung einkalkuliert. BMW hat Gegenmaßnahmen ergriffen, der Sparkurs wird verschärft. Dazu wird die Automobilbranche wohl eine signifikante Erholung der Verkaufszahlen erleben. Dennoch: Seit geraumer Zeit kommen Hiobsbotschaften in Serie. Für mich ist der einst hochprofitable und margenstarke Autobauer ausdrücklich kein (langfristiger) Investment Case ebenso wie Wettbewerber Daimler.

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