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Amazon-Aktie +14%: Start der großen Aufholjagd?

Frank Giarra / 29.07.22 / 9:50

Die Aktie von Amazon (WKN: 906866) ist am Donnerstag nachbörslich durch die Decke geschossen, nachdem der Internetgigant seine Zahlen zum zweiten Quartal präsentiert hat. Das Papier explodierte um fast +14% auf 138,94 US$. Was ist der Auslöser des Höhenflugs, und kommt es jetzt zu einem großen Rebound der Aktie?

amazon logo is seen on an smartphone over stock chart

Amazon.com mit Hauptsitz in Seattle im US-Bundesstaat Washington ist ein global agierender Online-Versandhändler mit einer breit gefächerten Produktpalette. 1997 für den Buchversand gegründet, ist Amazon inzwischen weltweit Marktführer des Handels im Internet. An der Börse hat das Unternehmen einen Wert von 1,24 Billionen US$.

Wie fast alle Tech-Titel leidet auch Amazon unter den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere unter der hohen Inflation, welche die Konsumfreude der Verbraucher trübt und ihre Kaufkraft schmälert. Seit Jahresbeginn hat die Aktie trotz des gestrigen Sprungs immer noch -28% an Wert verloren.

Simple Rechnung für steigende Kurse

Im Grunde ist die Rechnung für steigende Kurse bei den Tech-Aktien simpel: Man lege schwache Zahlen vor und zeige sich beim Ausblick pessimistisch, so dass die Aktie abstürzt. Dann schrauben Analysten ihre Erwartungen zurück. Am Ende schlägt man diese geringen Erwartungen, gibt eine schöne Prognose ab und steigt wie Phönix aus der Asche. Exakt das passiert gerade bei Amazon.

Der weltgrößte Einzelhändler hat im zweiten Quartal einen Umsatz von 121,2 Milliarden US$ erzielt, +7% gegenüber dem Vorjahresquartal (113,1 Milliarden US$). Experten hatten nur 119,1 Milliarden US$ auf dem Zettel. Auch beim Betriebsgewinn schlug Amazon mit 3,3 Milliarden US$ die Erwartungen (Prognose: 1,8 Milliarden US$). Da stört es praktisch niemanden, dass dies ein drastischer Rückgang gegenüber den 7,7 Milliarden US$ im Vorjahresquartal ist.

Cloud-Geschäft wächst kräftig

Der Nettoverlust betrug im zweiten Quartal 2,0 Milliarden US$ oder 0,20 US$ pro verwässerter Aktie, verglichen mit einem Nettogewinn von 7,8 Milliarden US$ oder 0,76 US$ pro verwässerter Aktie im zweiten Quartal 2021. Der Grund dafür ist allerdings, dass die Beteiligung am Elektroautobauer Rivian um 3,9 Milliarden US$ Dollar abgewertet wurde.

Ein besonderes Augenmerk der Börsianer gilt immer dem wichtigen Cloud-Geschäft (AWS). Hier betrug der Umsatz im zweiten Quartal 19,7 Milliarden US$ (Vorjahr: 14,8 Milliarden US$).

Positiver Ausblick kommt gut an

Was letztlich zum Kurssprung der Aktie geführt hat, ist der optimistische Ausblick des E-Commerce-Giganten. Er erwartet für das laufende dritte Quartal einen Umsatz zwischen 125 und 130 Milliarden US$.

Dabei spielt natürlich die Preiserhöhung für das Prime-Mitgliedsprogramm eine gewichtige Rolle. In Deutschland klettert der Jahresbeitrag zum Beispiel von 69 € auf 89,90 €.

CEO Andy Jassy verweist auch auf die strikte Kostenkontrolle des Konzerns:

Trotz des anhaltenden Inflationsdrucks bei den Kraftstoff-, Energie- und Transportkosten machen wir Fortschritte bei den besser kontrollierbaren Kosten, auf die wir uns im letzten Quartal bezogen haben, und verbessern insbesondere die Produktivität unseres Fulfillment-Netzwerks.

Wir haben uns kürzlich bereits in diesem Artikel optimistisch gezeigt, dass der Internet-Riese den gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen (Stichwort: Rezession) gewachsen sein wird, und dass nach einer Verschnaufpause wieder Kurse zwischen 150 und 200 US$ erreichbar erscheinen.

Ich würde sagen: Diese Aufholjagd hat soeben begonnen...

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