Adler Group stürzt ab – nicht zu retten?

Manuel
30.06.22 um 15:27

Die Adler Group (WKN: A14U78) stürzt im Frankfurter Xetra-Handel -10% auf 3,72 € ab – tiefster Stand seit der Viceroy-Attacke am 7. Oktober. Heute meldet die Adler Group zudem den Verkauf des „Waypoint-Portfolios“ für 170 Millionen €. Warum es ausgerechnet heute so flott runtergeht, könnte auch mit den -3% im SDAX und generell dem Schuldenberg zusammenhängen.

Altbau-Wohnhäuser in Häuserzeile

Die Adler Group ist ein luxemburgisches Immobilienunternehmen. Mit der Fusion der ADO Properties, Adler Real Estate und Consus Real Estate im Jahr 2020 entstand zunächst ein Konzern mit einem Portfolio im Wert von 11,4 Milliarden €. Im Zuge der Verschmelzung firmierte das Unternehmen in Adler Group um. Mittlerweile sind diverse Wohneinheiten verkauft worden.

Adler erlöst 170 Millionen

Die Adler Group hat heute den Verkauf eines zusammen mit einem Joint-Venture-Partner gehaltenen Portfolios von Wohn- und Gewerbeimmobilien in Berlin bekannt gegeben. Das „Waypoint-Portfolio“ umfasst 1.200 Wohn- und Gewerbeeinheiten und bringt der Adler Group 170 Millionen €.

Kürzlich hatte Adler den Verkauf eines 1.400-Wohnungen-Portfolios ebenso in Berlin an die Tochtergesellschaft Real Estate bekannt gegeben (wir berichteten).

Weniger Wohnungen, mehr Liquidität

Die Adler Group setzt damit ihre Bestrebungen fort, die Liquiditätsposition „im Jahr 2022 und darüber hinaus weiter zu verbessern“.

Zwar erhält die Adler-Aktie am Donnerstag keinen Rückenwind vom Gesamtmarkt – der SDAX fällt heute -2,79% – dennoch sind die -10% Ausdruck verschärfter Bedenken von Anlegern, dass die Finanzierungsstrategie vor dem Hintergrund des 7,6-Milliarden-Schuldenbergs nicht klappt. Zudem soll die Adler-Tochter Consus „80 Millionen € offene Rechnungen“ (Stand April 2021) haben.

Adler-Anleihen ebenso im Sinkflug

Auch die Adler-Anleihen sind nach wie vor im Sinkflug und notieren wie hier zu gut 50% Nominalwert. Wie man daran sieht, beruhigen die jüngsten Meldungen die Adler-Group-Aktionäre kaum.

Anleihen werden in der Regel „pari“ ausgegeben, also zu 100% ihres Nominalwerts – Adlers Anleihen notieren zu 50% Nominalwert.

Adler wird die Anleihen und Rechnungen fleißig bedienen müssen, damit der Aktionärswert nicht ganz schmilzt.

Adler hat ein Problem. Oder besser gesagt mehrere. 450 Millionen € ist die Adler Group an der Börse nach dem -10%-Absturz noch wert – und die Aktie ist meiner Meinung nach kein Kauf.

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