WCM - Neues Leben, neue Fantasie

Marc Rendenbach
15.10.10

Die WCM AG steht vor dem Neustart: Nach rund viereinhalb Jahren soll das Unternehmen in Kürze aus dem Insolvenzverfahren kommen. Noch 2005 war die deutsche Beteiligungsgesellschaft mit einem Jahresumsatz von fast einer Milliarde Euro ein Kandidat für den DAX. Aufgrund einer Fehlspekulation mit Anteilen an der Commerzank geriet das Unternehmen jedoch in ein Schieflage, die eine Insolvenz letztendlich unvermeidbar machte. Jahre später ist die Aktie der WCM nun ein Kandidat für einen der interessantesten Zocks des Jahres.

Medienberichten zufolge steht die Aufhebung des Insolvenzverfahrens unmittelbar bevor. Die Börse hat von der neuen Situation erwartungsgemäß bereits Kenntnis genommen, allerdings noch in einem recht moderaten Ausmaß. Zwar konnte sich der Kurs der Aktie auf 52-Wochen-Sicht schon mehr als verdoppeln, der aktuelle Wert eines WCM-Papiers von knapp 0,25 Euro und die Marktkapitalisierung von rund 70 Millionen Euro lassen aber noch reichlich Spekulationsluft nach oben. Denn: Wo eine faire Bewertung des von Altlasten befreiten und mit 235 Millionen Euro anerkanntem Verlustvortrag ausgestatteten Unternehmens liegen könnte, ist noch vollkommen offen. Neuesten Berichten zufolge steht der Einstieg eines Investors bevor. Die WCM will sich zukünftig auf den Erwerb und die Vermietung von Gewerbeimmobilien spezialisieren. Auch Unternehmensbeteiligungen seien mittelfristig wieder denkbar, heißt es.

Dank einem offensichtlich erfolgreich durchgeführten Insolvenzplanverfahren dürfte die WCM-Aktie in der nächsten Zeit ein besonders interessanter Titel sein. Es ist zu beachten, dass tatsächlich die bislang börsennotierte Gesellschaft fortbestehen soll und es nicht etwa zu einem Neustart im Zuge eines Asset Deals kommt. Für die nächsten Wochen sehen wir aufgrund wachsender Phantasie und Aufmerksamkeit durchaus weiteres Kurspotenzial nach oben.

Erklärung nach § 34b Abs. 1 des Wertpapierhandelsgesetzes
Die Autoren erklären, dass sie im Besitz von Finanzinstrumenten sein könnten, auf die sich die hier publizierten Beiträge beziehen. Hierdurch besteht die Möglichkeit eines Interessenskonfliktes.

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