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Tupperware-Aktie: Nach dem Absturz auf Rettung spekulieren?

Frank Giarra / 11.04.23 / 13:06

Beinahe jedes Kind kennt die praktischen Haushaltsdosen von Tupperware (WKN: 901014). Doch das US-Traditionsunternehmen steckt in finanziellen Nöten, eine entsprechende Mitteilung hat den Aktienkurs am Ostermontag um -49% auf 1,24 US$ einbrechen lassen. Vorbörslich notiert das Papier +7% höher bei 1,33 US$. Winkt nach dem Absturz ein Schnäppchen?

Canva

Die Tupperware Brands Corporation mit Sitz in Orlando im US-Bundesstaat Florida verkauft vorwiegend aus Kunststoff bestehende Haushalts- und Küchenartikel. Die charakteristischen Frischhalte-Behälter revolutionierten die Art und Weise, wie Lebensmittel gelagert, serviert und zubereitet werden. Der Börsenwert beträgt aktuell nur noch 55,15 Millionen US$.

Wilde Achterbahnfahrt seit 2018

Wer sich den Chart der Tupperware-Aktie ansieht, blickt auf eine wilde Achterbahnfahrt: 45 US$ im April 2018, 1,40 US$ im April 2020, 27 US$ im April 2021. Seitdem geht es wieder steil bergab. Besorgte Anleger fragen sich sogar: Gehen hier die Lichter aus?

Die Insolvenz droht

Auslöser der jüngsten Verkaufswelle war spätestens diese Mitteilung vom 7. April, in der es hieß, es seien Finanzberater engagiert worden, „um die Kapitalstruktur und die kurzfristige Liquidität zu verbessern“.

Erst recht schrillen bei Investoren die Alarmglocken, weil aufgrund der Liquiditätssorgen die Rede davon ist, dass der Fortbestand des Geschäftsbetriebs ungewiss sei.

Alles auf dem Prüfstand

Nach Auskunft des Managements würden Gespräche mit potenziellen Investoren oder Finanzierungspartnern geführt. Zudem prüfe das Unternehmen sein Immobilienportfolio auf Immobilien, die für potenzielle Veräußerungen oder Sale-Leaseback-Transaktionen verfügbar sein könnten. Auch Maßnahmen zur Größenanpassung, die Monetarisierung von Anlagevermögen und das Cash-Management stünden zur Debatte.

CEO Miguel Fernandez erklärte:

Das Unternehmen tut alles in seiner Macht Stehende, um die Auswirkungen der jüngsten Ereignisse abzumildern, und wir ergreifen unverzüglich Maßnahmen, um eine zusätzliche Finanzierung zu beantragen und unsere Finanzlage zu verbessern.

Falsche Angaben in den Bilanzen

Die Probleme sind bereits offenkundig geworden, nachdem es das Unternehmen bis Anfang April verabsäumt hatte, der US-Börsenaufsicht SEC den erforderlichen Jahresbericht (10-K) vorzulegen.

Der in einer Pressemitteilung angegebene Grund klingt verheerend: „Das Unternehmen geht davon aus, dass falsche Angaben, die aus Zeiträumen vor 2020 stammen, dazu führen, dass der Gewinnsaldo zu Beginn des Jahres 2020 um ca. 23 bis 28 Millionen US$ zu hoch angesetzt ist, vorbehaltlich des Abschlusses des Finanzprozesses.“

Was können Anleger noch glauben?

Garniert wurde das mit der Aussage, die internen Kontrollen der Gesellschaft für die Finanzberichterstattung hätten zum 31. Dezember 2022 „wesentliche Schwachstellen“ aufgewiesen. Mit anderen Worten: Es müssen nicht nur die falschen Angaben in den Bilanzen schnellstmöglich korrigiert werden, sondern das Eingeständnis wirft natürlich auch die Frage auf, was man als Anleger vorerst überhaupt noch glauben kann?

Zumindest zeichnet sich bereits ab, weil von Tupperware selbst verkündet, dass es infolge der Verzögerung bei der Einreichung des Jahresberichts „wahrscheinlich zu einem Verstoß gegen Kreditvereinbarungen kommt“.

Finger weg, bis alles geklärt ist!

Aus meiner Sicht kann es hier für Anleger nur einen Tipp geben: Finger weg, bis alles geklärt ist! Letztlich muss man infrage stellen, was überhaupt in den Bilanzen des Unternehmens stimmt.

Obwohl die Verlockung groß erscheinen mag: Auf einen Rebound der Aktie zu spekulieren und darauf, dass letztlich die Rettung der Traditionsfirma gelingt, wäre extrem riskant.

Andererseits könnten hartgesottenen Zockern satte Prozente winken – der Titel hat ja im April 2020 schon einmal vorgemacht, wie ein mustergültiger Rebound aussieht.

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