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Solutiance: Micro Cap überzeugt mit starkem Wachstum, aber...

Sascha / 23.10.19 / 13:50

Der Spezialist für technologiebasierte Dienstleistungen beim Betrieb von Immobilien, Solutiance (WKN: 692650), hat kürzlich einmal mehr recht starke Geschäftszahlen vorlegen können. Dennoch setzt bis dato kein Run auf die Aktie ein. Grund hierfür dürfte sein, dass Anleger derzeit immer risikoaverser zu werden scheinen.

Investitionen in Micro Caps – die Marktkapitalisierung von Solutiance liegt bei nur gut 10 Mio. Euro – werden daher tendenziell eher gemieden. Dies ist auch der Grund, warum ich an dieser Stelle diesen Artikel schreibe. Denn insbesondere mittel- bis langfristig ergeben sich dadurch natürlich große Chancen. Allerdings darf man, bei allen Chancen, die Risiken nie aus dem Blick verlieren. Und es liegt in der Natur der Sache, dass man bei einem solchen Microcap natürlich auch mal sehr leicht auf die Nase fallen kann, was letztlich nichts anderes als einen Totalverlust des eingesetzten Kapitals bedeutet. Daher dürfen solch spekulative Microcaps nie mehr als maximal 10% ihres gesamten Depots ausmachen.

Aber genug der Warnungen! Kommen wir zum vorgelegten Zahlenwerk von Solutiance. So steigerte die Gesellschaft ihren Umsatz aus technologiebasierten Dienstleistungen in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres 2019 um +192% auf 656.000 Euro. Allerdings fiel dabei auch ein Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von knapp -1,94 Mio. Euro an. Positiv entwickelte sich hingegen der Auftragseingang, der um +364% auf 1,456 Mio. Euro zulegen konnte.

Wachstumsstrategie des Managements geht auf

Wie mir CEO Uwe Brodtmann in der Vergangenheit auf der MKK in München Ende vergangenen Jahres in einem Interview erläuterte, möchte das Unternehmen weiterhin dynamisch wachsen. Dies soll dadurch geschehen, dass man einerseits neue Kunden gewinnt sowie andererseits, in dem bestehende Kunden immer mehr Immobilien sowie mehr Serviceleistungen je Immobilie nutzen (sogenanntes 3D-Wachstum). Wie der Vorstand in der entsprechenden Ad hoc-Mitteilung darlegt, scheint diese Wachstumsstrategie zuletzt absolut aufgegangen zu sein.

So gelang es Brodtmann und seinem Team sowohl die Kundenbasis zu verbreitern als auch die bestehenden Kunden zur stärkeren Nutzung der Angebote zu animieren und somit besser zu monetarisieren. Ein Meilenstein in der Unternehmensentwicklung war dabei sicherlich der erfolgreiche Abschluss von acht Pilotprojekten mit dem Berliner Immobilienunternehmen Becker & Kreis. Denn die Berliner waren so zufrieden, dass sie nun 71 Gebäude mit Hilfe der Angebote von Solutiance betreiben.

Positiver, nur leider wenig konkreter Ausblick

"In Anbetracht der bisherigen Ergebnisse sowie der weiterhin erfreulichen Resonanz bei bestehenden und potenziellen Kunden bekräftigt der Vorstand seine Guidance für 2019 und die Folgejahre", heißt es zum Abschluss der entsprechenden Ad hoc-Meldung. Leider nennt man dabei jedoch keine konkreten Zahlen, weshalb ich auf die Zahlen, die mir das Management im oben verlinkten Interview genannt hat, zurückgreife. Bevor ich jedoch zur fundamentalen Analyse der Aktie komme, möchte ich feststellen, dass eine Investition in diesen Microcap zu weiten Teilen eine Wette auf CEO Uwe Brodtmann und sein Team um CTO Jonas war, ist und auch bleibt.

Aber das ist nicht weiter schlimm, denn es ist bei solchen Microcaps ohnehin eher die Regel als die Ausnahme. Von einem Schnäppchen kann man bei der Aktie allerdings, trotz der hohen Wachstumsraten, sicherlich nicht sprechen. Zumal diese exorbitant hohen Wachstumsraten ja auch dank der sehr niedrigen Ausgangsbasis erzielt werden. So dürfte der Jahresumsatz im laufenden Geschäftsjahr 2019e bei knapp 1,6 Mio. Euro und im kommenden Jahr 2020e dann bei über 4,5 Mio. Euro liegen. Womit die Aktie ein KUV 2019e von knapp acht sowie ein KUV 2020e von knapp drei aufweist...

Zugehörige Kategorien: Small CapsTechnologie-Aktien
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