Sartorius-Aktie: Mutige Strategie wird fortgesetzt

Die Aktie von Sartorius (WKN: 716563) schloss zum Jahresende bei 333,50 €. Trotz der schwierigen Zeiten und der miserablen Kursperformance im Jahr 2022 wollen die Göttinger Labor-Ausstatter an ihrer Übernahmestrategie festhalten. Ist das der richtige Weg?

Der Labor-Ausrüster Sartorius war einer der wenigen Überlebenden des neuen Marktes und ist heute sogar im DAX. Das Unternehmen aus Göttingen gehört zu den führenden Playern in seiner Branche und ist an der Börse aktuell 26,35 Milliarden € wert.

Schwere Zeiten

Doch nachdem die Aktie 2021 zu den vielleicht gehyptesten Papieren überhaupt gehörte, kam im vergangenen Jahr ein deutlicher Absturz von den Höchstständen um 774,50 €. Und auch in Zukunft sieht es kurzfristig nicht gut für das Papier wie auch für den Gesamtmarkt aus.

Immer noch hoch bewertet

Glaubt man den Meinungen von Analysten und Ökonomen, so kommt im neuen Jahr eine Rezession auf uns alle zu. Die immer noch mit KGV 41 bewertete Aktie könnte sich hier also schwertun und mehr als nur einen weiteren Bewertungsabschlag erleiden.

Doch trotz der schweren Zeiten hat das Management heute verkündet, auch weiterhin an der Übernahmestrategie der letzten Jahre festzuhalten.

Mutig in der Krise

Wie Sartorius-Chef Joachim Kreuzburg der Deutschen Presse Agentur mitteilte, solle die Strategie mit durchschnittlich zwei Akquisitionen pro Jahr fortgesetzt werden. Dabei übernimmt das Unternehmen selbst eher selten Konkurrenten, um sich Marktanteile zu sichern, sondern kauft vor allem jüngere Unternehmen mit spannenden Entwicklungsprojekten auf, welche dem Göttinger Konzern die Technologieführerschaft in der Branche sichern.

Vor allem das Thema Automatisierung zur schnelleren Herstellung von Medikamenten will der CEO des DAX-Unternehmens in den nächsten Jahren deutlich stärker adressieren. Gleichzeitig zeigte er sich positiv über die vergangenen Übernahmen und sagte, dass diese trotz Schwierigkeiten wie Lockdown & Co. gute Integrierungsschritte gemacht hätten.

Jetzt ein Kauf?

Ist diese Strategie allerdings vernünftig oder ein Husarenstück? Immerhin belasten ständige Übernahmen das Unternehmen mit Schulden und auch die Wettbewerbsbehörden werden ab einem bestimmten Punkt nicht mehr wegschauen.

Doch aktuell dürfte es für den Konzern noch keine Probleme geben. Und tatsächlich macht es Sinn, bei sinkenden Bewertungen andere Player günstig zu übernehmen.

Trotzdem sollten Anleger in Zukunft einen genauen Blick auf die Forward-Strategie des Unternehmens werfen, da diese nur eine bestimmte Zeit so weiterlaufen kann. Dennoch bleibt Sartorius ein spannender Wachstumswert, den man bei einer niedrigeren Bewertung durchaus einsammeln kann. Allerdings sollten Anleger bei KGV 41 noch an der Seitenlinie warten.

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