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Optionen – alles, was Anleger unbedingt wissen müssen!

Sascha
08.02.21

Immer mal wieder gibt es Berichte, dass dieser oder jener Anleger mit dem Handel von Derivaten wie eben Optionen in relativ kurzer Zeit reich geworden ist. Darum ist das Interesse, was es mit diesen ominösen Optionen auf sich hat, natürlich sehr groß. Gerade in Zeiten erhöhter Volatilität, wie wir sie zuletzt aufgrund der weltweiten Covid-19-Pandemie an den Finanzmärkten erlebt haben.

Lass Dir jedoch vorab sagen, dass es auch mit dem Handel von Optionen nicht so einfach ist schnell reich zu werden, wie Du vielleicht jetzt noch glauben magst. Letztlich ist es nämlich hier ähnlich wie beim Lotto. Dort stehen auch immer die Gewinner, also die Lotto-Millionäre, auf den Titelseiten der Zeitungen. Die Masse der Lottospieler jedoch verliert Woche für Woche, wenngleich in der Regel nur einen kleinen Betrag, Geld.

Geschichte: Wie Optionen entstanden sind...

Einen ersten Hinweis darauf, dass die meisten Anleger mit Optionen Geld verlieren, zeigt schon deren Historie. Denn entstanden sind diese derivativen Finanzprodukte zurzeit der bekannten niederländischen Tulpenmanie. Bei der Tulpenmanie handelt es sich um die wohl erste relativ gut dokumentierte Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte. Konkret waren Tulpen, seit ihrer Einführung in den Niederlanden in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, zu einem Liebhaberobjekt der sozial gehobeneren Schichten geworden.

Zum Ende des 16. Jahrhunderts begann daher der kommerzielle Handel mit diesen Blumen in den Niederlanden. Ab dem Jahr 1630 kam es schließlich – aufgrund der immer weiter steigenden Nachfrage, mit der das Angebot irgendwann schlicht und einfach nicht mehr mithalten konnte – zu entsprechenden Preissteigerungen. Zunächst stiegen die Preise noch langsam, dann aber immer schneller und schneller – ehe im Februar 1637 die Spekulationsblase platzte. Die Preise für Tulpenzwiebeln brachen quasi über Nacht abrupt ein.

Was aber hat dies nun mit Optionen zu tun? Nun, ganz einfach. Wenn seinerzeit jemand eine bestimmte Tulpe gefiel und er diese kaufen wollte, ging das in der Regel nicht sofort. Denn die Tulpen stammten aus der Türkei und wurden in die Niederlande importiert. Ferner wollten Käufer in der Regel auch nicht nur eine Blume, sondern mehrere. Die Lösung: Die Händler versprachen dem Kunden zu einem bestimmten Zeitpunkt eine bestimmte Menge an Tulpenzwiebeln zu einem festgelegten Preis zu verkaufen – und diese verpflichteten sich im Gegenzug zu deren Abnahme. Heutzutage nennt man das ein Forward-Geschäft.

Tulpenkrise

Was sind Optionen (heute)?

Grundsätzlich war damit die Option geboren. Allerdings gibt es heute einen wichtigen Unterschied zur damaligen Zeit. Denn während es im 17. Jahrhundert bei Optionen noch eine Ausübungspflicht gab, existiert diese heute – Gott sei Dank, wie Du gleich noch sehen wirst! – nicht mehr. Vielmehr ist eine Option in der Wirtschaft heute als das Recht, eine bestimmte Sache zu einem späteren Zeitpunkt zu einem heute vereinbarten Preis zu kaufen oder auch zu verkaufen, definiert. Warum ist dieser kleine Unterschied zwischen damals und heute so wichtig?

Nun, ganz einfach. Wenn sich damals jemand für 100 Gulden die Option kaufte in sechs Monaten Tulpenzwiebeln im Wert von 1.000 Gulden zu erwerben, musste er dies auch tun. Waren die Preise für Tulpenzwiebeln zwischenzeitlich gestiegen, war das natürlich ein sehr gutes Geschäft. Aber wehe, die Preise für Tulpenzwiebeln waren zwischenzeitlich gefallen. Dann waren massive Verluste garantiert! Wenn ich als Käufer jedoch keine Ausübungspflicht, sondern nur das entsprechende Recht habe, fahre ich bei fallenden Kursen am Ende zwar auch einen Verlust ein.

Dieser bleibt dann jedoch auf meinen Einsatz beschränkt. In gewisser Weise hat man hier also aus der Tulpenmanie in den Niederlanden gelernt. Denn seinerzeit wurde die Krise, die das Land zeitweise an den Rand des Abgrund gebracht hatte, auf ähnliche Art und Weise gelöst. So konnten sich die Käufer der Optionen nämlich, gegen Zahlung einer Strafgebühr von 3,5% des ursprünglich vereinbarten Kaufpreises, von ihrer Ausübungspflicht entbinden lassen, also quasi freikaufen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Call- und einer Put-Option?

Im vorherigen Absatz habe ich die Option in der Wirtschaft heute als das Recht, eine bestimmte Sache zu einem späteren Zeitpunkt zu einem heute vereinbarten Preis zu kaufen oder zu verkaufen definiert. Genau hier liegt nun der Unterschied zwischen einer sogenannten Call- und einer Put-Option.

Denn wenn Du mit einer Option das Recht erwirbst eine bestimmte Sache zu einem späteren Zeitpunkt zu einem heute vereinbarten Preis zu kaufen, handelt es sich um eine Call-Option. Erwirbst Du hingegen mit einer Option das Recht eine bestimmte Sache zu einem späteren Zeitpunkt zu einem heute vereinbarten Preis zu verkaufen, handelt es sich um eine Put-Option.

Was bedeutet es long oder short zu spekulieren und wie geht das mit Hilfe von Optionen?

Zunächst einmal müssen wir klären, was es bedeutet long oder short zu spekulieren. Auch dies ist grundsätzlich sehr einfach. Denn wer long geht, spekuliert schlicht und einfach auf steigende Kurse und wer short geht auf fallende Kurse des entsprechenden Basiswerts (Underlying). Long spekulieren kann man dabei entweder durch den Kauf einer Call-Option (Kaufoption) oder aber den Verkauf einer Put-Option (Verkaufsoption). Dementsprechend geht man short durch den Kauf einer Put-Option oder den Verkauf einer Call-Option. Warum aber ist das so?

Call Put Optionen

Beispiel 1: Call-Option auf Aktie A

Nehmen wir als Basiswert mal die Aktie A, die aktuell bei 90 Euro notiert. Du gehst davon aus, dass die Aktie in den kommenden zwölf Monaten deutlich steigt. Daher kaufst Du nun eine Call-Option auf Aktie A, die es Dir erlaubt diese innerhalb eines Jahres zu 100 Euro zu kaufen. Diese 100 Euro sind der Ausübungspreis der Call-Option auf Aktie A. Für diese Call-Option bezahlst Du heute 13 Euro.

Nun geht Deine Spekulation auf und die Aktie A steigt innerhalb von zwölf Monaten von 90 auf 126 Euro, was einem Kursplus von +40% entspricht. Wie entwickelt sich dann der Wert Deiner Call-Option? Nun, Du hast Dir seinerzeit das Recht erworben die Aktie A zu 100 Euro zu kaufen. Damit liegt der Wert Deiner Call-Option jetzt natürlich bei 126 Euro (heutiger Aktienkurs) minus 100 Euro (Ausübungspreis) und somit bei 26 Euro.

Deine Call-Option hätte sich also von seinerzeit 13 Euro auf nunmehr 26 Euro glatt verdoppelt (+100%), während sich die Aktie zugleich "nur" um +40% verbessern konnte. Diesen Effekt nennt man Hebel(effekt), in unserem Beispiel hättest Du einen Hebel von 2,5 (100% dividiert durch 40% = 2,5) genutzt. Darüber hinaus musstest Du auch noch weniger Kapital einsetzen als für den Kauf einer Aktie A (für deren Preis (90 Euro) hättest Du fast sieben Call-Optionen kaufen können!).

Das klingt doch schon sehr gut, aber es wird sogar noch besser. Denn da eine Aktie theoretisch unendlich steigen, aber maximal auf Null fallen kann, sind die Gewinnmöglichkeiten theoretisch unendlich wohingegen im "Worst Case" ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals droht. Aber Vorsicht, das hört sich besser an als es ist. Denn ein Totalverlust ist bei Optionen viel leichter möglich als bei direkten Aktieninvestments, da man hier Verluste im Zweifel nicht aussitzen kann. Insofern ist hier Zeit wirklich Geld (wert).

Beispiel 2: Put-Option auf Aktie B

Machen wir jetzt noch schnell ein Beispiel für eine Put-Option auf Aktie B. Aktie B notiert aktuell bei 100 Euro und Du gehst von fallenden Kursen in den kommenden zwölf Monaten aus. Du erwirbst nun eine Put-Option auf Aktie B, die Dir das Recht verbrieft diese in einem Jahr immer noch zu 100 Euro zu verkaufen. Für diese Put-Option bezahlst Du heute 12,50 Euro. Auch hier geht nun Deine Spekulation auf – und Aktie B fällt auf 75 Euro.

Der Wert Deiner Put-Option liegt nun bei 100 Euro (Ausübungspreis) minus 75 Euro (dann aktueller Aktienkurs) und somit bei 25 Euro. Bezahlt hast Du für Deine Option seinerzeit 12,50 Euro, so dass sich auch hier Dein Einsatz glatt verdoppelt hätte. Und das in einer Zeit, in der Du mit einem Direktinvestment in die Aktie sogar Kursverluste eingefahren hättest. Hättest Du die Aktie selbst leer verkauft ("geshortet"), hätte der Gewinn nur bei 25% gelegen, der Hebel lag hier also bei vier.

Optionstypen: amerikanisch oder europäisch?

Ein wichtiger Faktor bei Optionen ist der Verfallstag, also der spätest mögliche Zeitpunkt diese auszuüben. Dabei gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Optionen, nämlich den amerikanischen und den europäischen Stil. Beim amerikanischen Stil hat der Käufer der Option während der gesamten Laufzeit bis hin zum Verfallstag das Recht diese auszuüben. Beim europäischen Stil kann der Käufer der Option diese nur am vertraglich vereinbarten Verfallstag vor Ablauf der Optionsfrist ausüben. Ich persönlich bevorzuge hier den amerikanischen Stil.

Erläuterung wichtiger Begriffe im Optionshandel

Call-Option (Kaufoption): Der Käufer einer Call-Option zahlt dem Verkäufer einer Optionsprämie und kann anschließend selbst entscheiden ob und gegebenenfalls (siehe amerikanischer gegenüber europäischem Stil) sogar wann genau er sein Recht zum Kauf des Basiswerts wahrnehmen möchte.

Put-Option (Verkaufsoption): Das Gegenstück der Call-Option. Der Käufer einer Put-Option zahlt dem Verkäufer eine Optionsprämie und kann anschließend selbst entscheiden ob und gegebenenfalls wann er sein Recht zum Verkauf des Basiswerts wahrnehmen möchte.

Underlying (Basiswert): Das Instrument, auf das sich die Option bezieht. Das kann eine Aktie, ein ETF, ein Future, ein Index oder auch ein Rohstoff (Edelmetall) sein.

Strike (Basispreis): Der Basispreis definiert zu welchem Kurs/Preis der Basiswert vom Besitzer der Option ge- oder verkauft werden kann, sofern dieser die Option ausübt.

Verfallsdatum: Optionen haben stets eine begrenzte Lebensdauer, innerhalb deren sie gehandelt und ausgeübt werden können. Somit hat jede Option ein Verfallsdatum. Geht die Spekulation nicht auf, verfällt die Option am entsprechenden Verfallstag wertlos, was mit einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals beim Besitzer der Option einhergeht.

Restlaufzeit: Die Restlaufzeit ist die Differenz von heute bis zum Verfallsdatum respektive dem letzten Handelstag der Option.

Optionshandel

Am Geld, im Geld oder aus dem Geld

Eine Option wird als "am Geld" liegend (At The Money, ATM) bezeichnet, wenn ihr Strike nahe am aktuellen Marktpreis des Underlying liegt. Eine Call-Option wird als "im Geld" liegend (In The Money, ITM) bezeichnet, wenn ihr Strike unterhalb des aktuellen Marktpreises des Underlyings liegt. Vice versa wird eine Put-Option als "im Geld" liegend bezeichnet, wenn ihr Strike oberhalb des aktuellen Marktpreises des Underlyings liegt. Wichtig: Nur solche "im Geld" liegenden Optionen besitzen einen inneren Wert!

Ein Call-Option wird als "aus dem Geld" liegend (Out Of The Money, OTM) bezeichnet, wenn deren Strike oberhalb des aktuellen Marktpreises des Underlyings liegt. Eine Put-Option hingegen bezeichnet man als "aus dem Geld", wenn deren Strike unterhalb des aktuellen Marktpreises des Underlyings liegt. Optionen, die "aus dem Geld" liegen, besitzen keinerlei inneren Wert, so dass sie als sehr spekulativ gelten.

Zeitwert und Zeitwertverfall: Optionen besitzen einen gewissen Zeitwert. Dieser ist umso größer, je länger die Restlaufzeit noch ist. Denn je länger dieser Zeitraum ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Basiswert doch noch in die gewünschte Richtung bewegt. Zudem können Anleger Fehlspekulationen dann eine gewisse Zeit aussitzen. Je näher der Verfallstermin einer Option rückt, desto geringer wird ihr Zeitwert. Bis er schließlich am Verfallstag bei Null liegt.

Elemente einer Option

Die Elemente einer Option sind Basiswert (Underlying), Basispreis (Strike) sowie die Laufzeit. Darüber hinaus ist noch wichtig welcher Art die Option ist, also amerikanisch oder europäisch. Zu guter Letzt gilt es zu beachten, ob am Laufzeitende die physische Lieferung des Underlyings vorgesehen ist oder ein Barausgleich erfolgt.

Zu guter Letzt wäre noch die Optionsprämie zu nennen, die ein Käufer einer Option dem Verkäufer bezahlen muss. Diese Optionsprämie ist wiederum abhängig von der angewendeten Bewertungsmethode (Black-Scholes-Modell oder Cox-Ross-Rubinstein-Modell) und setzt sich aus dem inneren Wert sowie dem Zeitwert zusammen.

Binäre Optionen

Berechnung des Optionspreises (Black-Scholes-Modell)

1972 veröffentlichten die beiden US-amerikanischen Wissenschaftler Fischer S. Black und Myron S. Scholes nahezu gleichzeitig mit Robert C. Merton in zwei unabhängigen Artikeln ihre Methoden zur Bestimmung des "wahren Wertes" einer Option. Nachdem Black 1995 verstorben war erhielten Myron S. Scholes und Robert C. Merton im Jahr 1997 schließlich den "Wirtschaftsnobelpreis" für ihre Arbeit, obwohl der Name des Modells offiziell nie um Mertons Name erweitert wurde.

Wenn ich Dir nun an dieser Stelle das Black-Scholes-Modell vorsetzen würde, würdest Du mich wohl zurecht fragen was Du damit anfangen sollst. Denn diese Formel wirst Du, wenn Du nicht gerade Diplom-Mathematiker bist, kaum verstehen. Die Formel lässt sich jedoch in Worten verständlich darstellen: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Option am Verfallstag im Geld notiert, wird mit dem erwarteten Ausmaß, wie weit sie im Geld notiert, kombiniert und diese beiden Elemente werden in eine einzige Zahl "gepresst". Doch die Formel hat auch für Privatanleger ohne Diplom in Raketenwissenschaft interessante Erkenntnisse: Sie kann uns zeigen, welche Einflussfaktoren laut Black und Scholes auf den "wahren Wert" einer Option einwirken.

Diese Einflussfaktoren sind zunächst einmal natürlich der Preis des Basiswertes sowie dessen Volatilität, also Schwankungsbreite. Dabei steht vor allem die erwartete Schwankung der Aktie – implizite Volatilität genannt – im Vordergrund. Je unsicherer die Entwicklung eines Aktienkurses, desto höher ist sie und desto teurer sind Optionen. Darüber hinaus sind es natürlich der Ausübungspreis (Strike) sowie die Restlaufzeit. Zu guter Letzt sind dann noch der aktuelle risikofreie Marktzins sowie – wenn das Underlying eine Aktie ist – Dividendenzahlungen zu nennen. Dividendenzahlungen werden bei der Optionsbepreisung antizipiert. Daher verändert eine erwartete Dividendenzahlung den Kurs einer Option nicht.

Black und Scholes haben nun alle diese Einflussfaktoren in ihre Berechnungsmodelle integriert. Dazu nutzten sie partielle Ableitungen, was bedeutet, dass die Einflussfaktoren nicht mit ihrem absoluten Wert in die Berechnung eingehen. Vielmehr sind sie nur Grundlage für die Berechnung von Elastizitäten und Sensitivitäten, die letztlich in das Modell einfließen. Gekennzeichnet wurden diese Berechnungen durch griechische Buchstaben, nämlich Delta, Gamma, Omega, Rho, Theta und Vega. Mehr zum Black-Scholes-Modell findest Du bei Wikipedia.

Die Griechen

Delta: Das Delta gibt an, wie sich der Preis der Option verändert, wenn sich der Kurs des Basiswerts um eine Einheit verändert. Liegt das Delta bei 0,7 so ändert sich der Preis der Option um 0,7 Einheiten, wenn sich der Kurs der zugrunde liegenden Aktie um einen Euro verändert.

Gamma: Das Gamma gibt an, wie stark sich das Delta verändert, wenn sich der Kurs des Basiswerts um eine Einheit ändert und alle anderen Größen gleich bleiben.

Omega: Das Omega bezeichnet die prozentuale Veränderung der Option bei einer einprozentigen Veränderung des Basiswerts. Bei einem Omega von 10 würde die Option also um 10% steigen, wenn der Basiswert um ein Prozent steigt. Das Omega wird auch als effektiver Hebel oder Elastizität bezeichnet.

Rho: Das Rho gibt an, wie sich der Wert einer Option verändert wenn sich der risikofreie Marktzins um einen Prozentpunkt verändert. In Zeiten von Nullzinsen nahezu irrelevant, besonders bei Optionen mit Restlaufzeit unter einem Jahr.

Theta: Das Theta gibt an wie stark sich der Wert einer Option verändert, wenn sich die Restlaufzeit um einen Tag verkürzt. Optionen verlieren mit fortschreitender Zeit kontinuierlich an Wert, wenn sich andere Faktoren nicht zugunsten des Optionskäufers entwickeln.

Vega (auch Lambda oder Kappa): Das Vega gibt an wie der Preis einer Option auf eine Veränderung der impliziten Volatilität reagiert.

Exotische Optionen: Barriere-Option, Bermuda-Option, Binäre Option...

Neben den ganz normalen Standardoptionen ("Plain Vanillas") gibt es noch eine ganze Reihe exotischer Optionen. So kann man mit Barriere-Optionen beispielsweise darauf wetten, dass der Kurs eines Basiswertes weder unter noch über einen gewissen Wert fällt oder steigt. Bei einer Bermuda Option gibt es hingegen mehrere Ausübungszeitpunkte. Eine binäre Option kommt hingegen dem Rot oder Schwarz im Spielcasino nahe, denn hier wettet man schlicht darauf, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt oder eben nicht.

Näher möchte ich auf diese exotischen Optionen jedoch an dieser Stelle gar nicht eingehen, zumal die Berechnung des fairen Wertes mittels Black-Scholes-Modell schon bei einfachen Optionen schwierig genug erscheint. Wie Du nun den fairen Wert solch exotischer Optionen berechnen möchtest, bleibt Deiner Phantasie überlassen. Vielleicht bist Du ja Diplom-Mathematiker und findest ein Berechnungsmodell, so dass Du dann in einigen Jahren den Wirtschaftsnobelpreis erhältst?!

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