ManU-Aktie: Tanz auf dem Vulkan
Bei Manchester United (WKN: A1J2MK) gab es in den vergangenen Wochen heftige Kursreaktionen, Abverkäufe und Rallys ohne wirkliche Nachrichten. Doch jetzt soll der Übernahmepoker konkreter werden und eine neue Deadline macht Investoren Hoffnung.
Manchester United ist einer der prestigereichsten Fußballvereine der Welt und erwirtschaftet aktuell den meisten Umsatz aller Fußballclubs vor Real Madrid und dem FC Bayern. Mehr als 1,1 Milliarden Fans werden ihm zugerechnet. An der Börse ist ManU aktuell mit 3,6 Milliarden € bewertet.
Bieterstreit nimmt wieder Fahrt auf
Nachdem die Aktie von Manchester United aufgrund zu niedriger Übernahmeangebote bis auf 18,30 € gefallen war, hat sich der Wert relativ schnell über die Marke von 22 € erholt. Der Grund dafür liegt primär in einem neu entfachten Bieterstreit.
Während erste Angebote unterhalb von dem von der Glazer-Familie gesetzten Mindestpreis von 5,7 Milliarden € abgelehnt worden waren, sollen am Mittwoch nun insgesamt acht Angebote für den Fußballclub eingehen. Hintergrund ist eine Deadline für das Anmelden von Interesse an dem Verein, welche die Eigentümer gesetzt haben.
Wer bietet mit?
Zwar dürfte es laut übereinstimmenden Berichten (u.a. von Sky News und Bloomberg) eine derartige hohe Zahl von Angeboten geben; doch ob die Bieter bereit sind, den entsprechenden Preis zu zahlen, ist eine andere Frage. Aktuell gibt es demnach vor allem zwei Kandidaten, die die Finanzkraft und den Willen mitbringen dürften, die Transaktion durchzuführen, nämlich Ineos CEO Sir Jim Ratcliffe und der katarische Banker Sheikh Jassim bin Hamad al Thani.
Sollten allerdings die Bieter nicht den Mindestpreis von 5,7 Milliarden € zahlen wollen, dann könnte die Übernahme platzen. Die Glazer-Familie hat bereits bestätigt, die Übernahme abzublasen, sollte sich bis zum Transferfenster im Juni kein Käufer gefunden haben. In diesem Fall würde die Besitzerfamilie vermutlich selbst neues Geld durch Investoren oder eine Kapitalerhöhung aufnehmen, um in den Verein zu investieren.
Tanz auf dem Vulkan
Dementsprechend heißer wird hier aktuell der Tanz auf dem Vulkan. Sollten die Glazers die Angebote nämlich ablehnen, so dürfte die Aktie, welche sich seit dem Herbst letzten Jahres mehr als verdoppelt hat, ins Bodenlose stürzen. Auf der anderen Seite ist bei der aktuellen Marktkapitalisierung von 3,6 Milliarden € noch einiges an Luft nach oben bis zum Mindestpreis von 5,7 Milliarden €.
Anleger sollten hier also schnell eine Entscheidung treffen, ob sie noch auf den Zug mit entsprechenden Risiken aufspringen oder sich sicher am Seitenrand positionieren wollen.
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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Manchester United. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.
