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IBU-tec advanced materials: Interessanter Small Cap für Spekulanten

31.08.19 / 15:52

Zu den Gewinnern am deutschen Aktienmarkt zählte gestern die Aktie von IBU-tec advanced materials (WKN: A0XYHT). Grund hierfür waren sicherlich die vorgelegten, starken Halbjahreszahlen inklusive einer Bestätigung der unternehmenseigenen Umsatz- und Gewinnprognosen. Dabei ist es eigentlich kein Wunder, dass die Geschäfte des kleinen Unternehmens aus Ostdeutschland zurzeit – trotz beginnender konjunktureller Eintrübung – rund laufen. Denn die Gesellschaft ist ein wichtiger Zulieferer für Akku- und Batteriehersteller.

So legte denn auch besonders besonders der Umsatz mit Batteriematerialien, dank großvolumiger Aufträge, um sage und schreibe rund +150% gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum zu. Der Konzernumsatz selbst konnte dadurch immerhin noch um +19% gegenüber dem Vorjahr auf zuletzt 27,6 Mio. Euro und der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sogar überproportional um +41% auf 3,8 Mio. Euro gesteigert werden.

Folglich sieht der Vorstand um CEO Ulrich Weitz, dessen Familie auch fast 40% des Aktienkapitals des Unternehmens halten, eine gute Basis um die eigenen Gesamtjahresprognosen zu erreichen. Zur Erinnerung: Diese sehen einen Jahresumsatz zwischen 50 und 53 Mio. Euro bei einem EBITDA am oberen Rand der Spanne von 7,2 bis 7,5 Mio. Euro vor. Ich kalkuliere daher mit einem Jahresumsatz von 52,5 Mio. Euro bei einem EBITDA von 7,5 Mio. Euro, was einer EBITDA-Marge von knapp 14,3% entsprechen würde (zuletzt: 13,8%).

Fundamentale Bewertung: Günstig zu habender Wachstumswert!

Es existieren 4 Mio. Aktien von IBU-tec advanced materials, von denen sich jedoch nur 31% und somit 1,24 Mio. Stück im Streubesitz befinden. Knapp 40% (oder fast 1,59 Mio. Stück) hält die Familie von CEO Ulrich Weitz, die restlichen knapp 30% (oder gut 1,17 Mio. Stück) die weitere Geschäftsleitung. Insgesamt weist das Unternehmen beim aktuellen Aktienkurs von rund 15 Euro also einen Börsenwert von circa 60 Mio. Euro auf, wohingegen die sogenannte Freefloat Marktkapitalisierung nur bei rund 18,5 Mio. Euro liegt.

Zur fundamentalen Bewertung müssen wir jedoch natürlich die komplette Market Cap. von fast 60 Mio. Euro heranziehen. Demnach liegt das KUV 2019e auf Basis meiner Umsatz- und Gewinnschätzungen bei circa 1,13 sowie das KGV 2019e bei knapp 22. Dem steht jedoch ein außerordentlich starkes Umsatz- respektive besonders Gewinnwachstum gegenüber. So erreichte das EBITDA im vergangenen Geschäftsjahr 2018 mit 3,28 Mio. Euro nicht einmal die Hälfte der für das laufende Geschäftsjahr anvisierten 7,5 Mio. Euro.

Gerade weil es sich bei der IBU-tec advanced materials noch um ein relativ kleines Startup-Unternehmen handelt, winken hier große Chancen (denen jedoch natürlich entsprechend große Risiken gegenüber stehen).

Kursziele um 20 Euro auf Sicht eines Jahres möglich

Natürlich ist die Ausgangsbasis noch klein, so dass es für die Gesellschaft deutlich einfacher ist eine Gewinnverdopplung oder mehr zu erreichen. Dennoch sehe ich weiteres Umsatz- und Gewinnwachstumspotenzial, wobei die Gewinnmargen zukünftig sogar noch expandieren dürften. Ein starkes Umsatzwachstum gepaart mit einem noch stärkeren, überproportionalen, Gewinnwachstum ist jedoch der Stoff aus dem die Träume spekulativ ausgerichteter Investoren in Wachstumswerte ist.

Daher halte ich die Aktie für deutlich unterbewertet, wofür es jedoch einen guten Grund gibt: Die aktuelle Market Cap. von unter 60 Mio. Euro ist für viele institutionelle Anleger einfach zu niedrig. Dies gilt umso mehr, da sich auch noch große Teile des Aktienkapitals in festen Händen befinden. Daher bietet der Titel meines Erachtens spekulativ ausgerichteten Privatanlegern derzeit noch eine sehr gute, mittel- bis langfristige Kaufgelegenheit. Den fundamentalen Wert und somit das Kursziel für die Aktie sehe ich nämlich bei mindestens rund 20 Euro.

Zugehörige Kategorien: Small CapsTechnologie-Aktien
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Kommentare

icke
sorry, aber das ist ja nun wirklich mal ziemlich fragwürdig, was ihr da analysiert. Ohne die Übernahme von BNT wäre man nicht annähernd so stark gewachsen. Und wenn ihr das schon beim Ertrag nicht erwähnt, dann doch wenigstens bei der Bilanz und dem Unternehmenswert. Man hat jetzt schließlich auch statt 15 Mio Nettocash nun 15 Mio Nettoverschuldung. Das muss man bei der MarketCap natürlich bedenken und nun mit 75 Mio € EnterpriseValue rechnen. ibu-tec ist damit alles andere als günstig bewertet.
(sh)
Hallo Icke! Die Übernahme von BNT erfolgte per 2. Juli 2018, liegt also bereits mehr als ein Jahr zurück. Im Artikel wurde auf die offizielle Ad hoc-Meldung des Unternehmens verlinkt, in der die Einzelheiten vom Unternehmen selbst allesamt dargelegt wurden. Natürlich hat IBU-tec im Jahr 2018 eine Akquisition (BNT) getätigt. Das gehört jedoch zum Business. Konzerne wie Apple übernehmen nahezu jede Woche ein Unternehmen, was dort natürlich - ob der schieren Unternehmensgröße - nicht so ins Gewicht fällt. Allerdings war der Zukauf von BNT wohl keine ganz so schlechte Idee, wie der Blick auf das vorgelegte Zahlenwerk zeigt. Denn an der Gesamtjahresprognose (wurde seinerzeit, nach der BNT-Akquisition, angehoben) hält das Management ja ebenfalls fest. Und man hat im ersten Halbjahr sogar schon mehr als die Hälfte der Ziele erreicht, so dass die Prognosen aus meiner Sicht belastbar erscheinen. Dann aber wird hier, zu den aktuellen Kursen, ein Jahresumsatz von über 50 Mio. Euro sowie ein EBITDA von ca. 7,5 Mio. Euro gerade mal mit einer Market Cap. von 60 Mio. Euro belegt. Schaut man sich da an, welche Bewertungen manche Wachstumswerte in den USA aufweisen (von Beyond Meat bis Workday) ist das meines Erachtens nicht zu teuer. Zumal das Management um CEO Weitz große Teile der Aktien hält, was in meinen Augen ein klarer Vertrauensbeweis ins eigene Unternehmen ist. Tut mir leid, ich kann an der Analyse absolut nichts fragwürdiges finden. Zumal man, wenn man schon so genau sein möchte, ja im Geschäftsjahr 2017 dann auch die IPO-Kosten, die für ein so kleines Unternehmen natürlich auch ihre besondere Relevanz haben, mit berücksichtigen und gesondert thematisieren müsste. Die Kosten eines Börsengangs kann man wohl auf ca. eine Million Euro beziffern. Ohne solche Kosten fällt also das EBITDA sicherlich auch schon deutlich besser aus. Die Frage ist dann halt nur irgendwann, wie weit man noch zurückgehen möchte. Ich schaue mir in der Regel - sofern möglich - immer die Geschäftszahlen der vergangenen drei bis vier Jahre an. Das war hier natürlich schwierig, da man bei einem solchen Small bzw. Microcap nicht so gut an entsprechendes Zahlenmaterial herankommt. Andererseits gab es eben diese Akquisition. Diese betrachte ich jedoch als positiv, da sie nicht nur das Umsatz- sondern eben auch das Gewinnwachstum (EBITDA-Basis) befeuert. Ich sehe den Grund für die niedrige Bewertung allerdings auch weniger in der Akquisition und der dadurch erhöhten Verschuldung, die ich insgesamt noch als nicht kritisch ansehe. Ich sehe den Grund viel mehr darin, dass es sich um einen - schon per Definition - hochspekulativen Small Cap, respektive Microcap, handelt. Solche Aktien sind im derzeit ohnehin volatilen Marktumfeld natürlich nicht gerade en vogue. Zumal hier dann auch noch große Teile der Aktien in festen Händen liegen. Mit anderen Worten: Hier kann aktuell kein institutioneller Anleger einsteigen, das verbieten deren Richtlinien. Für Fonds wäre schon die Market Cap. zu niedrig, die Freefloat Market Cap. ist es erst Recht. Das aber könnte durchaus die Chance für den ein oder anderen Privatanleger sein. Wie immer gilt aber natürlich auch hier: Große Chancen bergen große Risiken. Man sollte sich daher vor einem Kauf jeder Aktie, aber natürlich besonders vor dem Kauf einer Aktie eines so kleinen Unternehmens mit Startup-Charakter, seine Gedanken machen. Hier ist von einer Kursvervielfachung bis zum Totalverlust alles möglich. Dementsprechend klein sollte eine mögliche Position daher im Zweifel auch gewählt werden. Und meine Alterssicherung würde ich jetzt auch nicht ausschließlich auf solch einer Aktie aufbauen, das ist (hoffentlich) schon klar. Trotzdem vielen Dank für das kritische Feedback. Ich werde versuchen zukünftig noch kritischer als ohnehin schon zu schreiben. Wobei man da dann wieder aufpassen muss nicht als "Miesmacher" zu gelten. ;) Viele Grüße, Sascha