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HeidelbergCement: Rendite für Aktionäre steigt

Simon Ruić / 24.02.22 / 16:33

Die Geschäfte von HeidelbergCement (WKN: 604700) haben derzeit Hochkonjunktur. Das unterstreicht der neue Geschäftsbericht, den der Baustoff-Produzent heute vorgelegt hat. Die Börse zeigt sich dennoch nicht begeistert: Die Aktie stürzt im Tagesverlauf rund -7,5% ab. Anhaltend hohe Energiepreise und mögliche CO2-Kosten stimmen die Investoren skeptisch. Dabei nimmt der DAX-Konzern beim Klimaschutz in der Bauindustrie eine Vorreiterrolle ein.

Quelle: shutterstock.com

Die HeidelbergCement AG fertigt und vertreibt Zement und andere Baustoffe wie Fertigbeton, Asphalt, Granulat und Mauerziegel. Der Konzern beschäftigt an rund 3.000 Standorten über 53.000 Mitarbeiter in mehr als 60 Ländern. Aufgrund der äußerst Treibhausgas-intensiven Zementproduktion gehört HeidelbergCement weltweit zu den großen Verursachern von CO2-Emissionen und ist deswegen entsprechender Kritik ausgesetzt. An der Börse hat das Unternehmen einen Wert von 11,8 Milliarden €.

Starke Jahreszahlen

Die heute vorgelegten Jahreszahlen machen deutlich: Der Baustoffkonzern profitiert derzeit von einer starken Nachfrage nach Wohnungsbau und zahlreichen Infrastrukturprogrammen von Regierungen weltweit. So legte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 8% auf 18,7 Milliarden € zu.

Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen erhöhte sich um 6% auf 3,875 Milliarden €. Beide Vorjahresvergleiche sind bereinigt von Währungs- und Konsolidierungseffekten.

Unter dem Strich erwirtschaftete HeidelbergCement einen Jahresüberschuss von 1,9 Milliarden € nach einen Fehlbetrag von rund 2 Milliarden € im Vorjahr. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital stieg dabei um fast 18% auf ein Rekordniveau von 9,3%. Damit hat der Baustoff-Produzent sein strategisches Mittelfristziel einer Kapitaleffizienz von 8% früher als erwartet erreicht.

Aufgrund des starken operativen Geschäfts sanken die Nettoschulden des Unternehmens gegenüber 2020 von 6,9 auf 5,0 Milliarden €. Das entspricht einem dynamischen Verschuldungsgrad von 1,3x, was bereits unterhalb des Zielkorridors von 1,5x bis 2,0x liegt.

Von dem guten Ergebnis der HeidelbergCement AG sollen auch die Aktionäre profitieren. Der Baustoffkonzern will knapp eine Milliarde € für Dividendenausschüttungen und Aktienrückkäufe aufwenden. Im Rahmen seines im Juli gestarteten Rückkaufprogramms plant der Konzern, spätestens ab dem 10. März eigene Aktien in Wert von 300 bis 350 Millionen € zu erwerben. Diese zweite Rückerwerbstranche soll bis zum dritten Quartal 2022 abgeschlossen werden.

Fortschritte zu Klimaneutralität

Auf dem Weg zur Klimaneutralität mache man gute Fortschritte, berichtet HeidelbergCement zudem. Zum einen hat der Baustoff-Produzent in vielen Ländern stark CO2-reduzierte Produkte ins Portfolio aufgenommen.

Zum anderen arbeitet der DAX-Konzern an Technologien zur CO2-Abscheidung, -Nutzung und -Speicherung. 400.000 Tonnen oder 50% des anfallenden Klimagases will das Unternehmen ab Mitte 2024 im norwegischen Werk in Brevik abscheiden und lagern.

Das weltweit erste klimaneutrale Zementwerk plant der Baustoff-Produzent 2030 durch den Ausbau seiner Anlagen auf der schwedischen Insel Gotland. Bis zu 1,8 Millionen Tonnen CO2 sollen dort jährlich abgeschieden werden.

Weiterhin hohe Kapitaleffizienz

Insgesamt blickt HeidelbergCement optimistisch in die Zukunft. Der Absatz dürfte weiterhin getrieben werden von einer guten Dynamik im privaten Wohnungsbau und den weltweiten Infrastrukturmaßnahmen. Mit einem strikten Fixkostenmanagement und Preissteigerungen will der DAX-Konzern den anhaltend hohen Energiekosten entgegenwirken.

Für das laufenden Geschäftsjahr rechnet der Baustoff-Hersteller mit einer deutlichen Steigerung des Umsatzes und einem leichten Plus beim Ergebnis. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital soll bei rund 9% landen.

Aktie günstig wie nie

Die neuen Jahreszahlen verdeutlichen, dass HeidelbergCement derzeit hervorragend positioniert ist. Dabei bauen die Badener ihre internationale Stellung weiter aus: Kürzlich hat die US-Tochter Lehigh Hanson Corliss Resources übernommen – eines der größten Additive- und Transportbeton-Produzenten Nordamerikas.

Der DAX-Konzern trennt sich jedoch auch von Produktionsstätten, die nicht mehr in die eigene Strategie passen. Weil die Zinsen tief und Zementwerke knapp sind, erzielt das Unternehmen dabei regelmäßig hohe Preise.

Auch wenn die Mehrbelastungen durch gestiegene Energiepreise die Ergebnisentwicklung leicht abflachen, sind die Aussichten des DAX-Konzern rosig aufgrund der robusten Baukonjunktur in Europa und Nordamerika.

Dennoch sind die Bewertungsrelationen von HeidelbergCement derzeit so niedrig wie nie: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis von 2021 liegt knapp unter 6. Investoren sind derzeit skeptisch in Bezug auf die Baustoff-Aktie, da sie für den Konzern hohe Sonderbelastungen durch gestiegene CO2-Kosten befürchten.

Gewiss setzen die Badener derzeit noch Unmengen an Klimagasen frei. Der DAX-Konzern ist jedoch auf dem besten Weg, eine Vorreiterrolle in der Bauindustrie einzunehmen in Richtung grünen Zements.

Letztlich kommt bei HeidelbergCement das Kaufargument einer zuverlässigen Dividende hinzu. Mit den Ausschüttungen des Baustoff-Produzenten erzielen Aktionäre Jahr für Jahr eine Rendite zwischen 4 und 5%.

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