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Eckert & Ziegler: Schwache Zahlen – wie geht's mit der Aktie weiter?

Rudolf Schneider / 22.05.23 / 15:53

Die Aktie von Eckert & Ziegler (WKN: 565970) ist geprägt durch eine hohe Schwankungsbreite, am Montag sinkt der Kurs wieder um mehr als -2% unter 47,50 €. Nach dem tiefen Fall in 2022 – Kurs hat sich gedrittelt – konnte der Medizintech-Titel sich seit Oktober wieder erholen. Die Volatilität ist jedoch extrem hoch geblieben, wozu auch die Zahlenvorlage fürs erste Quartal wesentlich beigetragen haben. Wie geht es jetzt mit dem einstigen Hoffnungswert weiter?

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Die Eckert & Ziegler Gruppe gehört zu den weltweit größten Herstellern für radioaktive Komponenten für medizinische, wissenschaftliche und messtechnische Zwecke. Vorrangig konzentriert sich das Unternehmen auf die Entwicklung von Strahlungstechnologien für den Einsatz als Krebs- und Herzheilmittel, wie auch die nuklearmedizinische Bildgebung. Hauptkunden sind internationale Medizingeräte-Hersteller und Kliniken. Neben dem Hauptsitz in Berlin unterhält das Strahlenunternehmen weitere Niederlassungen in Europa und den USA. Die Marktkapitalisierung beträgt derzeit 994 Millionen €.

Neuordnung Vorstand

Der bisherige Vorstand um Gründer und Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Eckert wird mit Wirkung zum 07. Juni 2023 neu geordnet. Neben Dr. Ziegler wird auch Dr. Lutz Helmke planmäßig aus dem Konzernvorstand ausscheiden.

Die neuen Vorstandsmitglieder kommen aus dem Unternehmen, sodass eine Kontinuität gewahrt bleibt. Dr. Harald Hasselmann wird Vorstandsvorsitzender und aus der kalifornischen Niederlassung wechselt Frank Yeager in die Hauptzentrale nach Berlin.

Einerseits kann man es positiv sehen, dass die Geschäftspolitik kontinuierlich fortgesetzt wird. Eine externe Besetzung hätte jedoch neue Impulse erzeugen können.

Auftaktquartal enttäuschend

Die Umsatz- und Ertragszahlen haben sich in Q1 stark diametral entwickelt und konnten letztlich wenig überzeugen. Bereits bei der Bekanntgabe der vorläufigen Ergebnisse Ende April war die Enttäuschung groß. Der Konzernumsatz verbesserte sich demnach um 16% auf 57,9 Millionen €, besonders stark hat sich das Segment der Radioisotopen entwickelt.

Besonders enttäuschend fielen aber die Ertragswerte aus: Das operative Ergebnis hat sich von 12,7 Millionen € auf 11,5 Millionen € leicht verschlechtert. Problematisch wird es jedoch beim Nettogewinn, wo ein Rückgang von 29% auf 4,7 Millionen eingetreten ist. Verantwortlich waren Bilanzbereinigungen wegen Währungsverlusten sowie Inflationsanpassungen wegen der hohen Teuerungsraten in Argentinien.

Insgesamt ist die Ertragsentwicklung unbefriedigend, was insbesondere für das operative EBITDA gilt. Trotz eines deutlichen Umsatzanstieges sank das EBITDA um 1,2 Millionen € was damit begründet wird, dass margenstarke Produktverkäufe gesunken sind.

Prognose bestätigt

Die Jahresprognose fiel für die Marktteilnehmer enttäuschend aus, sowohl beim Umsatz als auch beim Ertrag. Demnach erwartet das Berliner Unternehmen einen Jahresumsatz von 230 Millionen €, hier lagen die Erwartungen bei 243 Millionen €.

Statt einem erwarteten Jahresüberschuss von 37 Millionen € liegt die Prognose bei 25 Millionen €.

Potenzial begrenzt, Volatilität bleibt

Die wirtschaftliche Situation rechtfertigt momentan keine Marktkapitalisierung von knapp 1 Milliarde €, das entspricht momentan einem KGV von rund 33. Hier muss mehr Realität einkehren. Die Analysten von Hauck Aufhäuser IB haben ihren Zielkurs leicht auf 110 € reduziert, ihr Argument für diesen hohen Zielkurs ist das hohe Potenzial im Bereich der Nuklearmedizin. Langfristig mag dies stimmen, momentan ist dieser Wert jedoch völlig überzogen.

Meiner Meinung nach eignet sich die Aktie derzeit nicht für Buy&hold-Anleger, lediglich für Trader kann sie interessant sein. Durch regelmäßiges Handeln können die hohen Kursschwankungen für Kursgewinne ausgenutzt werden. Die Dividendenrendite von rund 1% ist auch kein Kaufargument.

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