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DAX-Überblick: Etwas Licht am Horizont

Alexander Hirschler / 01.11.23 / 8:26

Der DAX (WKN: 846900) hat sich am Dienstag etwas stabiler gezeigt und an die leichte Erholung vom Montag angeknüpft. Das größte deutsche Börsenbarometer legte mehr als 90 Punkte zu und ging +0,64% höher mit 14.810 Punkten aus dem Handel. Unterstützung kam von der US-Börse, wo die großen Indizes ebenfalls zulegen konnten.

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Bereits am Morgen zeichnete sich ein positiver Handelstag ab. Die deutschen Standardwerte starteten oberhalb des Schlusskurses vom Montag in den Tag. In der Folge setzten die Kurse zwar wieder zurück, zu einem vollständigen Gap Close kam es jedoch nicht. Der Rücksetzer bis auf 14.722 Punkte markierte das Tagestief.

Fortan gewannen die Bullen die Oberhand und trieben den DAX am Nachmittag auf das Tageshoch von 14.829 Punkten. Dank der Unterstützung von der Wall Street behauptete sich das Börsenbarometer zum Handelsende oberhalb der 14.800-Punkte-Hürde.

Eurozone: Teuerungsrate schwächt sich ab

Während am Montag Inflationsdaten aus Deutschland im Fokus standen, rückten am Dienstag Preisdaten für die gesamte Eurozone in den Blickpunkt. Und auch hier hat sich die Inflation zuletzt stärker abgeschwächt als von Ökonomen erwartet. Wie das Statistikamt Eurostat nach einer ersten Schätzung mitteilte, ist die Teuerungsrate im Oktober nur noch um 2,9% im Jahresvergleich gestiegen. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 3,1% gerechnet.

Auch hierzulande ist ein abnehmender Preisdruck zu spüren. Das ist ein wichtiger Faktor für einen konjunkturellen Trendwechsel und künftiges Wachstum, wie Thomas Gitzel, Chefvolkswirt von der VP Bank, erläuterte. Nach vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes kosteten Waren und Dienstleistungen im Oktober 3,8% mehr als im Vorjahresmonat. Das war der niedrigste Anstieg seit August 2021, Ökonomen hatten mit einem Plus von 4,0% gerechnet.

Damit ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Zinsgipfel erreicht hat und nach zehn Zinserhöhungen keine weitere dazukommt. Das sei ein wichtiger Faktor im Hinblick auf einen konjunkturellen Trendwechsel und zukünftiges Wachstum im Euroraum, wie Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank, erläuterte.

Blick nach China

Derweil hat sich die Stimmung in Chinas großen und staatlichen Industriebetrieben eingetrübt. Daten für den Monat Oktober unterstreichen, dass die wirtschaftliche Erholung weiterhin fragil ist. An den chinesischen Börsen kam es zu Abgaben. Gleichzeitig könnten die Appelle an die Politik, die Wirtschaft mit entsprechenden Konjunkturprogrammen in Schwung zu bringen, zunehmen.

In Deutschland schwächelt die Wirtschaft

Auch in Deutschland schwächelt die Wirtschaft. Im September sind die Umsätze der Einzelhändler im Vergleich zum August um 0,7% gesunken, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Um Preissteigerungen bereinigt betrug das Minus 0,8%. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat setzten Einzelhändler preisbereinigt sogar 4,3% weniger um.

Hierzulande standen auch wieder Zahlen großer DAX-Konzerne im Fokus. BASF gab sich nach einem Quartalsverlust aufgrund der Belastungen von Wintershall für das Gesamtjahr vorsichtiger, will die Kosten in den kommenden Jahren aber noch weiter zurückfahren. Das kam an der Börse gut an. Gleiches gilt für die Zahlen des Diagnostikspezialisten Qiagen, der sich auf einem guten Weg sieht die gesenkten Ziele zu erreichen.

DAX macht einen Schritt aus der Krise

Der DAX hat am Dienstag einen kleinen Schritt nach oben gemacht. Erwies sich die 14.800-Punkte-Marke am Montag noch als nicht zu überwindende Hürde, konnte sie am Dienstag auf Schlusskursbasis zurückerobert werden. Das könnte für Auftrieb sorgen.

Zugleich wurde der Abwärtstrend von Mitte Oktober durchbrochen, was dem DAX wieder etwas Luft verschafft. Der Korrekturtrend seit dem Rekordhoch von Ende Juli bleibt dagegen weiter intakt. Um ihn zu überwinden, müsste das Börsenbarometer auf ein Niveau von 15.450 Punkten klettern.

Aufhellen würden sich die charttechnischen Perspektiven aber bereits, wenn das Gap vom 20. Oktober geschlossen wird und dem DAX der Wiederanstieg über 15.000 Punkte gelingt.

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