Clovis Oncology: Gute News, aber...
Gestern, am Montag, dem 18. Mai erhielt Clovis Oncology (WKN: A1JPJY) eine gute Nachricht von Seiten der US-Arzneimittelaufsichtsbehörde FDA. Denn die FDA gab dem Medikamentenkandidaten Rubraca grünes Licht.
Bei Rubraca handelt es sich um einen sogenannten PARP-Inhibitor. Dies sind Hemmstoffe des Enzyms Poly-ADP-Ribose-Polymerase (kurz: PARP), die verhindern sollen, dass Krebszellen einen durch Zytostatika induzierten DNA-Schaden wieder reparieren. Sie kommen daher in erster Linie als Erhaltungstherapie nach einer Chemotherapie zum Einsatz, im Falle von Rubraca bei Prostatakrebs.
Management nutzt positive FDA-Entscheidung umgehend...
Auf die Zulassung von Rubraca im Kampf gegen Prostatakrebs hatte Clovis Oncology schon lange hingearbeitet. Dementsprechend groß war auch zunächst die Freude der Anleger über diesen Forschungserfolg. Doch keine 24 Stunden später ist diese Freude schon wieder verflogen. Hintergrund ist die Entscheidung des Managements, den Forschungserfolg umgehend zur Aufbesserung der eigenen Kriegskasse zu nutzen.
So kündigte der Vorstand von Clovis Oncology um CEO Patrick J. Mahaffy eine umfangreiche Kapitalerhöhung an. Dabei sollen insgesamt 11,09 Millionen neue Aktien zum Preis von 8,05 US-Dollar bis zum 21. Mai bei Anlegern am Markt platziert werden. Begleitet wird die Kapitalerhöhung von JPMorgan und der Bank of America als gemeinsame Konsortialführer ("joint book-running managers").
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Diese Entscheidung ist in der Tat fragwürdig!
Darüber hinaus haben die beiden Konsortialbanken die Möglichkeit innerhalb von 30 Tagen bis zu 1.663.500 weitere Aktien zu den gleichen Bedingungen bei interessierten Anlegern zu platzieren. Im besten Fall würden der Gesellschaft daher rund 102,67 Millionen US-Dollar (brutto) und damit netto wohl rund 100 Millionen US-Dollar zufließen. Diese frischen liquiden Mittel sollen für allgemeine Unternehmenszwecke genutzt werden.
Angesichts von liquiden Mitteln von zuletzt knapp 297 Millionen US-Dollar erscheint die Notwendigkeit dieser Kapitalerhöhung zunächst in der Tat fragwürdig. Allerdings verbrannte Clovis Oncology in den vergangenen Jahren auch stets zwischen 260 und knapp 324 Millionen US-Dollar. Insofern kann man, unter Berücksichtigung dieser Fakten, die Kapitalerhöhung dann höchstens noch als zu gering verteufeln.
In erster Linie scheinen einige aufgebrachte Anteilseigner zu hinterfragen, warum das Management mit der positiven FDA-Entscheidung im Rücken Rubraca nicht zunächst einmal verpartnert hat, um dadurch die finanzielle Basis der Gesellschaft zu stärken. Dann hätte man in einem zweiten Schritt immer noch eine, möglicherweise umfangreichere, Kapitalerhöhung zu höheren Kursen durchsetzen können. Diese Kritik am Management teile ich, so dass die Aktie für mich kein Kaufkandidat darstellt!
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