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BASF-Aktie: Wird dieses Projekt zum Befreiungsschlag?

Simon Ruić / 02.09.22 / 10:05

Bei BASF (WKN: BASF11) laufen die Investitionen in die Nachhaltigkeitsziele des Konzerns weiter auf Hochtouren: Nun hat der Chemieriese den Bau einer Demo-Anlage für einen Grünstrom-Steamcracker begonnen. Die neue Technologie könnte das Erdgas-intensive Herzstück des Ludwigshafener Stammwerks eines Tages ersetzen. Der Aktienkurs reagiert positiv mit +2% auf 42,20 €. Hat das Pilotprojekt das Potenzial, die politischen Risiken für das DAX-Unternehmen einzudämmen?

Die BASF SE mit Sitz in Ludwigshafen ist gemessen am Umsatz (2021: 79 Milliarden €) der größte Chemiekonzern der Welt. Allein 4% des deutschlandweiten Gesamtbedarfs an Erdgas gehen auf das Konto des Unternehmens. Angesichts der reduzierten Gasflüsse aus Russland und der Aussicht auf eine weitere Verschlechterung der Versorgungslage forcieren die Ludwigshafener den Umstieg auf alternative Energieträger.

Baubeginn der ersten Demo-Anlage für Grünstrom-Steamcracker

Zusammen mit dem saudischen Chemiekonzern SABIC und dem britischen Gasriesen Linde hat BASF nun den Bau der weltweit ersten Demonstrationsanlage für großtechnische, elektrisch beheizte Steamcracker-Öfen begonnen. Das haben die drei Konzerne in einer gemeinsamen Pressemitteilung am Donnerstagnachmittag verkündet.

Steamcracker (deutsch: Dampfspaltung) sind der Ausgangpunkt der Produktion einer Reihe wichtiger chemischer Grundstoffe. Die beiden mit Erdgas und Rohbenzin betriebenen Steamcracker von BASF in Ludwigshafen bilden das Herzstück des 10 Quadratkilometer großen Stammwerks.

Die neue Spaltungs-Technologie des DAX-Konzerns hat mit der Nutzung von Strom aus erneuerbarer Energie anstelle von Erdgas das Potenzial, die CO2-Emissionen eines der Energie-intensivsten Produktionsprozesse der chemischen Industrie um mindestens 90% zu reduzieren, heißt es seitens des Unternehmens.

Inbetriebnahme 2023 geplant

Die Demo-Anlage wird den Angaben zufolge in einen der bestehenden Steamcracker im BASF-Stammwerk integriert. Die Inbetriebnahme des Projekts ist demnach für 2023 geplant.

SABIC ist als Investor beteiligt, Linde als Partner für Planung, Beschaffung und Bau der Anlage sowie Vermarktung der Technologie, heißt es weiter in der Mitteilung.

Darüber hinaus wird das Projekt den Angaben nach vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit 14,8 Millionen € gefördert – im Rahmen des Programms „Dekarbonisierung in der Industrie“, das energieintensive Industrien in Deutschland auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützen soll.

BASF-Vorstandchef Martin Brudermüller kommentiert:

Die Mission von BASF ist Klimaneutralität und die Elektrifizierung des sehr energieintensiven Steamcrackers ist ein wichtiger Meilenstein auf unserer Transformationsreise hin zu Netto-Null-CO2-Emissionen.

Umfassender Umstieg auf Grünstrom nicht vor 2030

Angesichts der schweren Gaskrise in Europa bleibt der BASF derzeit nichts anderes übrig, als entschlossen in den Wandel zum CO2-freien Unternehmen zu investieren. Denn während andere Industrien kurzfristig von Erdgas auf Erdöl oder Kohle umsteigen, ist der Wechsel auf andere fossile Energieträger in der Chemiebranche nicht oder nur im vernachlässigbaren Umfang möglich.

Eine umfassende Nutzung des Grünstrom-Steamcrackers ist Firmenangaben nach jedoch frühestens etwa 2030 möglich. Das Pilotprojekt hilft dem Chemieriesen daher nicht dabei, die akuten Risiken des Gasmangels zu minimieren.

BASF-Aktie: Absturzgefahr bei nächster Gasmangel-Eskalationsstufe

Sollte es zu einem echten Versorgungsengpass kommen, werden Unternehmen wie BASF zu den ersten gehören, die per Gesetz aufgefordert werden, ihren Betrieb für die Dauer der Durststrecke einzustellen.

Im Fall einer wochenlangen Schließung des Ludwigshafener Stammwerks dürfte der DAX-Konzern nicht mehr in der Lage sein, profitabel zu arbeiten. Ein gravierender Einbruch der BASF-Aktie wäre die Folge.

BASF kann zwar aktuell starke Fundamentaldaten ausweisen und bietet Aktionären weitere Benefits wie großzügige Dividenden und Aktienrückkaufprogramme. Eine Normalisierung der EU-Russland-Beziehungen in absehbarer Zeit birgt zudem ein beträchtliches Kurspotenzial.

Fazit: Lieber von diesen Gasaktien profitieren

Die Friedens-Chancen sinken jedoch mit jedem Tag der Eskalation. Anleger, die bei dem Chemieriesen eine Einstiegsmöglichkeit wittern, sollten sich daher lieber bis auf Weiteres fernhalten.

Wer hingegen nachhaltig von den immer weiter anschwellenden Gaspreisen profitieren will, muss sich anderweitig orientieren. Wir haben in den letzten Tagen intensiv den Gasmarkt durchkämmt und die mit Abstand besten Anlage-Chancen im Sektor identifiziert:

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