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Axel Springer: Radikalumbau bei BILD und WELT ab 2020

07.10.19 / 18:00

Zuletzt war Axel Springer SE (WKN: 550135) durch die "strategische Partnerschaft" mit dem auch hierzulande bestens bekannten US-Finanzinvestor KKR in die Schlagzeilen geraten. Dieser hat zusätzliche 14,7% der Axel-Springer-Anteile erworben. Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner sieht in dem Schritt eine Möglichkeit, "zusätzliche Gelegenheiten" wahrzunehmen, das Wachstum zu beschleunigen.

Am 30. September warnte Axel Springer dann seine Anleger, das Geschäftsjahr 2019 mit einem Umsatzrückgang im bis zu mittleren einstelligen Prozentbereich abzuschließen (bisher: Rückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich). Das EBITDA wird voraussichtlich um rund -15% sinken, nachdem bisher ein vergleichsweise geringer Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt wurde.

Mehr als 100 Millionen Euro Investitionen in den nächsten drei Jahren ...

Gleichzeitig verkündete der Konzern ein großes Investitionsprogramm über 100 Millionen Euro. Diese sollen in Wachstumsprojekte bei BILD und WELT mit den Schwerpunkten Bewegtbild, Live-Berichterstattung, Paid Content und Sport fließen. Die Anstrengungen konzentrieren sich auf die beiden Marken-Zugpferde BILD und WELT:

BILD soll zur attraktivsten Live-Plattform für News, Entertainment und Sport werden und als Deutschlands größte Medienmarke auch auf TV-Bildschirme gebracht werden.

... und 50 Millionen sollen eingespart werden

Hierzulande ist Axel Springer vor allem für die BILD-Gruppe mit ihrer legendären BILD-Zeitung bekannt wie auch für die aufstrebende WELT-Gruppe mit der bissigen Chefredakteurin. Deren Organisation entwickelt sich jedoch wohl nicht gerade sehr erfreulich in Profitabilitätshinsicht und deshalb muss der AxelSpringer-Konzern sparen. So sind explizit für den Bereich "News Media National" Kosteneinsparungen in Höhe von 50 Millionen Euro geplant. Teile der WELT müssen sogar komplett eingestellt werden (WELT Kompakt sowie WELT Hamburg). Das Wirtschaftsmagazin BILANZ wird redaktionell in die WELT integriert.

Neben der Zusammenlegung bestimmter Kompetenzbereiche von BILD und WELT bedeuten die Umstrukturierungen auch, dass sich der Konzern von Mitarbeitern trennen muss. Die einzelnen Redaktionen sind ebenso betroffen wie auch Verlagsstrukturen.

Quelle: Axel Springer SE / Charles Yunck

Das nächste Ziel ist schon identifiziert

Dass die Springer-Leitung den Medienkonzern nach dem Einstieg des US-Finanzinvestors KKR stärker auf Rendite trimmt, war absehbar. Das nächste Ziel ist schon identifiziert: Axel Springer will durch beschleunigtes Wachstum Weltmarktführer bei digitalen Inhalten und digitalen Kleinanzeigen werden. 71% des Konzernumsatzes und 84% des Gewinns auf bereinigter EBITDA-Basis erzielt Axel Springer mittlerweile im digitalen Business.

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