AMD-Aktie bald auf 200 US$? Nur mit diesen 3 Schlüsselfaktoren

Die AMD-Aktie (WKN: 863186) springt am Donnerstag um knapp +10% auf 128,37 US$ hoch, nachdem das Unternehmen seine durch neue KI-Chip-Serie vorgestellt und ein starkes Branchenwachstum prognostiziert hat. Die ersten Analysten setzen ihre Kursziele nun bei 200 US$. Um das zu erreichen, müssten allerdings drei Bedingungen erfüllt sein.

Neuer Chip der „fortschrittlichsten KI-Beschleuniger“

Im Rennen um den zig Milliarden US$ schweren KI-Chip-Markt hat AMD gegen den großen Rivalen Nvidia ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Nachdem erste Details der neuen KI-Beschleuniger schon vor einem Jahr veröffentlicht wurden, hat der Hersteller in der Nacht auf Donnerstag seine Instinct-MI300-Reihe offiziell vorgestellt.

So kündigte AMD-Vorstandschefin Lisa Su gleich zwei neue KI-Chips für Rechenzentren an. Der MI300X für generative KI-Anwendungen allein soll laut Su bis Mitte nächsten Jahres schon eine halbe Milliarde US$ Umsatz einspielen.

Zusammen mit dem MI300A für Supercomputer preiste sie den Chip als den „fortschrittlichsten KI-Beschleuniger der Branche“.  Die ChatGPT-Firma OpenAI um CEO Sam Altman hat bereits angekündigt, die neuen AMD-Produkte in die neueste Version ihrer Triton-AI-Software integrieren zu wollen.

KI-Markt soll vier Jahren auf 400 Millionen US$ wachsen

Die AMD-Chefin erläuterte zudem, wie irrsinnig schnell die Nachfrage nach den KI-Chips steigt. Demnach schätzt das Unternehmen den Markt für Prozessoren für künstliche Intelligenz in Rechenzentren in diesem Jahr auf 45 Milliarden US$ und erwartet, dass er bis 2027 auf etwa 400 Milliarden US$ anwachsen wird.

Nvidia holt zum Gegenschlag aus

Derzeit muss sich AMD in Sachen KI noch hinter Nvidia einreihen. Der H100-Chip des Rivalen dominiert bislang den Markt. Auch wenn Nvidia seine KI-Umsätze nicht gesondert ausweist, so schätzen Analysten, dass der Tech-Riese derzeit 80% des Markts erobert hat.

Mit der neuen MI300-Serie hat sich der Herausforderer AMD nun offenbar so positioniert, dass der mit den Flagschiff-Prozessoren von Nvidia konkurrieren kann. Das Imperium wird jedoch bald zurückschlagen. So will der Marktführer ab dem kommenden Jahr seinen neuen H200-Chip verkaufen, den Nvidia-Chef Jensen Huang kürzlich einen „Game-Changer“ nannte.

Starke Q3-Zahlen

AMD-Chefin Su zeigte sich bei dem Event insgesamt angriffslustig und selbstbewusst. Bei den starken Geschäftszahlen, die der US-Konzern für das dritte Quartal gemeldet hat, überrascht das nicht einmal. So übertraf man zuletzt selbst den großen Konkurrenten Nvidia mit einem Anstieg des Gewinns je Aktie gegenüber dem Vorjahr von +350%.

Strategische Akquisitionen und Partnerschaften, wie etwa mit Microsoft Azure, haben den Marktstatus von AMD in den Bereichen KI und Cloud Computing gestärkt. Trotz der Rückgänge in den Segmenten Gaming und Embedded prognostiziert das Unternehmen für das laufende Quartal einen Umsatzanstieg von +9%. Dabei setzt der Chip-Entwickler freilich auf die Leistung der Sparten Rechenzentren und Clients.

200 US$? Nur, wenn diese 3 Dinge zusammenkommen

Die AMD-Aktie ist am Donnerstag um fast +10% auf über 128 US$ hochgesprungen und bestätigt damit ihr bullisches Momentum im Jahr 2023. Seit summieren sich die Kursgewinne auf satte +98%. Mit einem KGV deutlich über 35 ist der US-Titel mittlerweile gewiss kein Schnäppchen mehr.

Für Neueinsteiger ist das Papier daher aus meiner Sicht kein No-Brainer mehr. Mögliche Kursrisiken für kommendes Jahr gibt es mehrere: Die Aktie hätte ein Aufwärtspotenzial auf 200 US$ – vorausgesetzt das globale Wirtschaftswachstum erholt sich stärker als von Ökonomen prognostiziert, Gaming- und Embedded-Segmente kehren früher als erwartet zum Wachstum zurück und  der KI-Marktanteil des Unternehmens wird größer.

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