Aixtron: Gute Figur mit Schönheitsfehlern

26.04.18 um 16:00

Die Aixtron-Aktie (WKN: A0WMPJ) tut viel dafür, ein Paradies für Trader zu bleiben. Heute sorgten die Zahlen für das erste Quartal vorbörslich für gute Laune. Mittlerweile machen die Käufer von heute morgen lange Gesichter. Der Quartalsbericht hat nämlich den ein oder anderen Schönheitsfehler.

Grundsätzlich läuft es bei Aixtron. Es läuft sogar sehr gut. So war das 1. Quartal 2018 das stärkste Auftaktquartal seit 2011. Das erlaubt dem CEO-Duo Grawert und Schulte, die Prognose für Umsatz und EBIT im laufenden Jahr ans "obere Ende der Spanne" anzupassen.

Bruttomarge explodiert

Bemerkenswert ist der Anstieg der Bruttomarge innerhalb eines Jahres um 18 Prozentpunkte auf nun 43%.  Ausschlaggebend dafür sind geringere Kosten. Kombiniert mit steigenden Umsätzen (78,6 Mil. Euro / +27%) erwirtschaftete das TecDax-Unternehmen im 1. Quartal 7,9 Mio. Euro EBIT (nach Steuern und Zinsen).  Nach Steuern blieben sogar 12,3 Mio. Euro, wobei das durch steuerliche Sondereffekte verursacht war.

Licht und Schatten bei konkretisierter Prognose

Auf Jahressicht soll die Bruttomarge nicht auf diesem hohem Niveau bleiben. Der Vorstand bestätigte die Prognose für die Bruttomarge auf Jahressicht "zwischen 35% und 40%", was einigen Investoren wohl zu wenig war, während auch beim EBIT keine größeren Brötchen gebacken werden. Letzteres soll sich weiterhin bei 5% bis 10% des Umsatzes orientieren. Umsatzseitig rechnet man mit Erlösen von bis zu 260 Millionen Euro.

Ein weiterer Wehmutstropfen ist, dass der operative Cashflow im Gesamtjahr 2018 im Vergleich zu 2017 niedriger sein soll. Im vergangenen Jahr lag er bei 70,1 Millionen Mio. Euro.

Der breite Auftragsbestand sowie eine gute Auftragskonjunktur dürften auch über die kommenden Quartale hinaus für steigende Erlöse sorgen. Beides ist auf die "fortgesetzte Nachfrage nach MOCVD-Anlagen", dem wichtigsten Geschäftsfeld von Aixtron, zurückzuführen. Strukturell stützen mittlerweile die gesunkenen Kosten deutlich höhere Bruttomargen.

Fazit

Der Grundton bleibt positiv, das Unternehmen macht eine gute Figur und die Neuausrichtung ist im Gange, auch wenn man nun bewiesen hat, dass man nicht immer voll auf dem Gaspedal stehen kann. Dasselbe gilt für die Aktie.

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