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Airbus: Droht hier ein neuer Sturzflug?

Sascha / 12.05.20 / 16:43

Immer wieder erreicht mich zurzeit die Frage, ob man nicht Aktien wie Airbus (WKN: 938914) oder Boeing jetzt günstig einsammeln sollte. Meine Antwort darauf ist eindeutig: "Es kommt darauf an!".

Machen wir uns zunächst einmal nichts vor. Keine Branche wurde von der Covid-19-Pandemie härter getroffen als der Tourismus in all seinen Facetten. Dazu gehört natürlich auch die Luftfahrtbranche. In der Regel unterliegen die Geschäfte von Flugzeugbauern wie Airbus oder Boeing langfristigen Zyklen. Auf einen mehrere Jahre dauernden Aufschwung folgt in der Regel auch ein mehrere Jahre dauernder Abschwung.

Die guten Zeiten sind vorbei!

Auf gute Zeiten folgen also schlechte Zeiten und umgekehrt. Aktuell befinden wir uns in einer schlechten Zeit. Dabei endete der Aufschwung wohl noch nie so abrupt wie dieses Mal. Okay, der große US-amerikanische Konkurrent Boeing hat schon länger Probleme, die waren dort aber hausgemacht. Insofern war Airbus eigentlich dafür prädestiniert von der selbstverursachten Krise bei Boeing zu profitieren.

Doch das SARS-CoV-2-Virus änderte quasi über Nacht alles. So geht es Airbus und Boeing derzeit nahezu gleich schlecht. Was sich voraussichtlich auch nicht so schnell ändern wird. Denn einerseits werden viele Menschen, die arbeitslos geworden sind, ihre Flugreisen wohl einschränken. Aber selbst, wenn sie es nicht tun würden, so gibt es derzeit ja nur noch wenige Flüge.

Airbus und Boeing verkaufen aktuell nahezu keine Flugzeige mehr

So verkaufen derzeit sowohl Airbus als auch Boeing nahezu keine Flugzeuge mehr. Ganz im Gegenteil hagelt es sogar Stornierungen. Was wiederum dazu führt, dass nahezu keinen Einnahmen – trotz Kurzarbeit oder Entlassungen – hohe Kosten gegenüberstehen, so dass Milliardenverluste anfallen. So verliert Airbus, laut Angaben des Managements, aktuell rund fünf Milliarden Euro pro Monat.

Demgegenüber standen zu Beginn der Corona-Krise noch liquide Mittel von rund 16 Milliarden Euro, die zusehends aufgebraucht werden. Trotz Wiedereröffnungen dürfte es jedoch noch mindestens zwei bis drei Jahre dauern, bis wieder halbwegs so etwas wie Normalität in die Touristikbranche zurückkehren wird. Airbus und Boeing werden wohl noch ein bis zwei Jahre länger zu leiden haben.

Zwar glaube ich nicht, dass die Politik Airbus und/oder Boeing fallen lassen wird. Auch denke ich, dass es mittel- bis langfristig – wie geschrieben auf Sicht von vier bis fünf Jahren, was die beiden Flugzeugbauer betrifft – durchaus eine Rückkehr zu den glorreichen, alten Zeiten geben könnte. Ergo brauchen Anleger hier aber einen langen Atem. Darum meine eingangs erwähnte Antwort – es kommt nämlich ganz auf den Anlagehorizont an. Unter drei bis vier Jahren sollte der nicht sein!

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Zugehörige Kategorien: Dividenden-Aktien
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Kommentare

Rene
Sehe ich ähnlich. Da ich aber ebenfalls denke, dass eine so starke Marke wie Airbus nicht fallen gelassen wird und in besseren Zeiten dann auch wieder überproportional partizipieren wird habe ich wie ich finde zwischen Kursen zu 50 und 55 recht günstig zugegriffen. Der Anlagehorizont sollte aber natürlich wie beschrieben ein mittel- bis langfristiger sein.
Sascha Huber
Hallo Rene, da sind wir ja weitestgehend einer Meinung. Allerdings sehe ich die Kaufkurse ein wenig tiefer. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es die Aktie nochmal um oder gar unter 40 Euro gibt. Dann sollte man mit einem längerfristigen Anlagehorizont verstärkt zugreifen. Viele Grüße, Sascha