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BYD-Aktie: Mit neuem Standbein zu alten Höhen?

Simon Ruić / 02.02.23 / 10:55

Die BYD-Aktie (WKN: A0M4W9) marschiert: Am Mittwoch springt der Kurs um über +6% und klettert tags darauf weiter um +0,77% auf 262 HK$. Was die Anleger entzückt? Der Mischkonzern bleibt seinem Mantra (Build Your Dreams) treu und ist eigenen Angaben nach auf dem Weg, sich ein neues lukratives Geschäftsfeld zu erschließen.

stock.adobe.com/VanderWolf Images

BYD ist ein agiler chinesischer Mischkonzern, der sich in drei Hauptgeschäftsfelder aufteilt: Automobile, das Batterie- und Solarsegment und die eigenständige Holding BYD Electronics. Fahrzeug-Komponenten wie Halbleiter und Akkus erhalten die Chinesen damit aus erster Hand – in Zeiten knapper Rohstoffe und Vorprodukte ein großer Wettbewerbsvorteil. Bei derzeitigen Kursen an der Hongkonger Börse von rund 262 HK$ kommt das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von umgerechnet rund 120 Milliarden US$.

E-Auto-Versicherungen: Übernahme „im Gange“

Im vergangenen Jahr jagte bei BYD ein Rekord den nächsten, womit sich der Konzern in den globalen Absatz-Bestenlisten für E-Autos und Batterien auf die vordersten Plätze befördert hat. Dennoch ist die Aktie des Herstellers aufgrund verschiedener Makro-Gegenwinde und der Verkäufe des Ankerinvestors Warren Buffett in den vergangenen Sommer- und Herbstmonaten auf Talfahrt gegangen.

Mit der Abkehr Pekings von der Null-Covid-Politik ist der Anleger-Optimismus offenbar zurückgekehrt: Im November stabilisierte sich das BYD-Papier bei Kursen um 190 HK$ und ist seitdem fast ununterbrochen auf dem Vormarsch. Einen besonders kräftigen Sprung machte der Hongkong-Titel am Mittwoch, um über +6% auf 260 HK$, nachdem Reuters berichtet hat, dass der Mischkonzern sich ein Versicherungsgeschäft für E-Autos aufbauen will.

Den Angaben nach verhandelt BYD über die Übernahme des chinesischen Versicherers Yi’an P&C Insurance. Der E-Autobauer bestätigte demnach bereits, dass der Deal „im Gange“ sei.

Yi’an P&C wurde dem Bericht zufolge im Jahr 2020 von Aufsichtsbehörden beschlagnahmt, im Rahmen von Pekings Crackdown von Tech- und Finanzkonglomeraten. Im Jahr darauf soll die Regierung dem Versicherer dann jedoch die Genehmigung erteilt haben, ein Konkurs- und Reorganisationsverfahren einzuleiten.

Schweizer Großbanken heben Erwartungen an

Gute Neuigkeiten gab es für BYD-Aktionäre auch schon zu Wochenbeginn: Demnach erwartet der Hersteller für 2022 einen Nettogewinn von umgerechnet 2,4 bis 2,5 Milliarden US$ – fünfmal so viel wie im Vorjahr und mehr als die Konsensschätzungen.

Ein dickes Lob gab es im Anschluss von UBS: Die Schweizer Großbank erhöhte ihr 12-Monats-Kursziel von 345 auf 350 HK$ und bestätigte ihre Kaufempfehlung. Noch optimistischer ist der Credit-Suisse-Experte Bin Wang, der seine Kursprognose um 10 HK$ auf 420 HK$ aufgestockt hat.

Die Analysten störte es offenbar nicht, dass BYDs Absatzzahlen für Januar sequenziell deutlich gefallen sind. So lieferte der Mischkonzern im vergangenen Monat 151.000 Fahrzeuge aus. Das ist eine klare Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum (ca. 93.000), aber ein deutlicher Einbruch im Vergleich zum Rekordmonat Dezember (über 235.000). China hat jüngst sein Neujahrsfest gefeiert, was die Automobilverkäufe im Land negativ beeinträchtigt hat.

So steigert BYD seine Margen

Der verbesserte BYD-Ausblick der sonst eher vorsichtigen Schweizer Großbanken dürfte das zuletzt zurückgekehrte Anlegervertrauen weiter festigen. Die überraschend starken Gewinne für 2022 bestätigen meine These, dass der Hersteller seine Margen steigern kann, um Chinas auslaufende E-Auto-Kaufprämien und den Preiswettbewerb mit Tesla schadlos zu bestehen. Welche Hebel der chinesische Konzern dafür in Bewegung setzen kann, habe ich in diesem Artikel erläutert.

Ich wäre daher nicht überrascht, wenn BYD die 2023er Konsensschätzungen für Umsatz- (+40%) und Gewinnwachstum (+25%) erneut übertreffen wird. Hinzu kommt: Da die weltweite Expansion der Marke gerade erst begonnen hat und sich dem Unternehmen insbesondere in Süd-Ost-Asien enorme Marktchancen bieten, dürften die Chinesen auch mittelfristig weiter zweistellig wachsen.

Trotz aktueller Rezessionssorgen gehört die Aktie meiner Meinung nach daher ins Langfrist-Depot.

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