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3 beliebte Dividenden-Aktien gehören derzeit nicht ins Depot

Simon Ruić / 06.02.23 / 8:39

Im aktuellen Marktumfeld gibt es eine bestimmte Art von Dividenden-Aktie, die ausgesprochen überbewertet ist. Buy-and-Hold-Anleger aufgepasst: Diese Aktien derzeit weiter im Depot zu halten, kann für Euch sehr kostspielig werden – zumal diese Werte häufig mit einem hohen Portfolio-Anteil vertreten sind. Wir nennen Euch drei beliebte Dividenden-Aktien und erklären, warum sie derzeit nichts im Depot verloren haben.

stock.adobe.com/WrightStudio

Es gibt eine Sache, die der Großteil der Dividenden-Anleger-Community ignoriert: Eine bestimmte Art von Aktie wird trotz teils horrender Bewertungen im Depot geduldet – nur aufgrund ihrer langen Historie an Dividendenwachstum.

Es geht um die sogenannten Dividenden-Aristokraten – ein kitschiger Name, aber, wie ich finde, ein sehr zutreffender. So haben die Aristokraten im Mittelalter schließlich auch eine Sonderbehandlung erhalten: Grafen, Herzöge und andere Adlige waren häufig von vielen Steuern befreit und hatten im Fall eines Rechtsstreits Anspruch auf ein Verfahren vor Gleichrangigen, nicht vor einer gewöhnlichen Jury. So kamen sie häufig mit Dingen davon, für die das gemeine Volk bestraft worden wäre.

Es ist nun an der Zeit, die Aristokraten zur Rechenschaft zu ziehen – zumal es jetzt um unsere geliebten Dividendenwerte geht.

Coca Cola: Dividende knapp gedeckt

Vorab: Nur weil Warren Buffett sein Leben lang Coca-Cola-Aktien (WKN: 850663) gekauft und nie verkauft hat, heißt das nicht, dass das Papier zu jedem Preis ein guter Kauf ist. Was Kleinanleger häufig nicht verstehen, ist, dass der schiere Umfang seiner 24-Milliarden-US$-Position das „Orakel von Omaha“ schon daran hindert, seine überbewerteten Coke-Aktien aktiv zu verkaufen.

Nun zu den Zahlen: In den vergangenen zehn Jahren hat Coca-Cola für Aktionäre eine Durchschnitts-Dividendenrendite von 3,11% erzeugt. Derzeit liegt sie bei 2,9%, was bereits auf eine leichte Überbewertung hindeutet. Hinzu kommt die Tatsache, dass der KGV des Unternehmens (27) sogar über dem des breiten Index S&P 500 (22) liegt.

Hinzu kommt: Der Getränke-Konzern schüttet bereits 81% seines freien Cashflows aus, sodass Dividendenerhöhungen mit einem Geschäftswachstum von langfristig mindestens 5% finanziert werden müssten – eine Marke, die für den Branchengiganten derzeit jedoch unerreichbar scheint.

Walmart: Mindestlohnerhöhung belastet

Wer nun denkt, die Zahlen von Coca-Cola klingen schon ziemlich düster, der halte sich fest: Beim Einzelhandelsriesen Walmart (WKN: 860853) sehen sie noch viel schlimmer aus. Die Aktie bietet derzeit eine Dividendenrendite von 1,56% bei einem 10-Jahres-Durchschnitt von 2,3%.

Die Aussichten für wachsende Ausschüttungen sind dabei alles andere als rosig. Anleger befürchten derzeit, dass eine Rezession bevorsteht, und stürzen sich auf die Walmart-Aktie, weil sie sie für einen defensiven Wert halten.

Die Aktionären zurechenbaren Gewinn werden sich bald jedoch spürbar reduzieren – vor allem, weil die Supermarkt-Kette ihre Mindestlöhne von 14 auf 16 US$ pro Stunde anheben muss.

Hinzu kommt: Die Dividende des Unternehmens wächst derzeit mit nur 1,8%. Das beträchtliche Wachstum, das notwendig wäre, um diese Defizite zu kompensieren, wird der US-Konzern voraussichtlich nicht erreichen.

Anleger sollten daher in Betracht ziehen, Walmart aus ihrem Dividenden-Depot zu verbannen, und stattdessen das Papier von Konkurrent Target erwägen. Der Discounter erzielt immerhin eine Dividendenrendite von 2,4% und die Ausschüttungen wachsen mit einer zweistelligen prozentualen Rate.

Procter & Gamble: Mageres Dividenden-Wachstum

Procter & Gamble (WKN: 852062) ist ein großartiges Unternehmen: Tolle Marken, starke Burggraben, konsistentes Management und Dividendenpolitik. Aber nochmal: Beim Investieren geht es nicht nur um die Leistung eines Investments, sondern auch um seine Bewertung.

So wurde die Aktie in den vergangenen Jahren recht volatil gehandelt, was nicht gerade ein Merkmal eines „sicheren Hafens“ ist. Es sei denn, ihre Bewertung ist von den Fundamentaldaten ziemlich abgekoppelt.

Die Aktuelle Dividendenrendite (2,57%) liegt jedenfalls deutlich unter dem 10-Jahres-Median (2,98%). Das stellt offensichtlich ein Investment-Risiko dar, denn die Rückkehr zur mittleren Rendite würde einen Kursrückgang von -15% bedeuten.

Das Dividendenwachstum beträgt außerdem derzeit recht magere +5%, und es spricht derzeit wenig bis nichts dafür, dass Procter & Gamble hier bald in den zweistelligen Bereich vordringen wird. Wer diese Mankos in seinem Dividenden-Depot in Kauf nehmen will, sollte aber zumindest darauf achten, dass die Aktie zumindest 3,5% Rendite abwirft.

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