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Steinhoff-Aktie: Ein letztes Todesröcheln vor Tag X?

Simon Ruić / 27.01.23 / 15:05

Die Steinhoff-Aktie (WKN: A14XB9) schwebt seit ihrem Beinah-Komplettabsturz im Dezember im Börsen-Limbus unter 0,03 €. Am Freitag hat die schuldengeplagte Einzelhandels-Gesellschaft zwar testierte Zahlen für das im September abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt, die einige operative Lichtblicke enthalten. Das ist jedoch Makulatur, da das Schicksal der Steinhoff-Aktionäre Mitte März endgültig besiegelt wird.

steinhoffinternational.com

Die Steinhoff International Holding ist ein weltweit tätiger Einzelhandelskonzern mit Sitz in Amsterdam und operativer Zentrale in der südafrikanischen Metropole Johannesburg. Das 1964 vom deutschen Unternehmer Bruno Steinhoff gegründete Unternehmen beschäftigt rund 100.000 Mitarbeiter und war gemessen am Umsatz zeitweise der zweitgrößte Möbelhändler Europas.

Im Geschäftsjahr 2022 kaum Schulden abgebaut

Dem Tag, an dem Steinhoff seine testierten Jahreszahlen vorlegt, fiebern die Aktionäre des Konzerns nicht gerade entgegen, da ihnen in den Berichten allem voran das Ausmaß des Schuldenbergs in Erinnerung gerufen wird. In der am Freitag veröffentlichten Bilanz für das Geschäftsjahr 2021/22 (per Ende September) rangiert die Auflistung der Verbindlichkeiten erneut ganz vorne, auf Seite 4 des 287-seitigen Dokuments, während die Ergebnisse erst ab Seite 23 behandelt werden.

Auch wenn die Einzelhandels-Gesellschaft durch ihre Schulden-Umstrukturierung im Dezember dem Konkurs vorerst entgangen ist, so hat sich gegenüber dem Vorjahr unterm Strich wenig verändert: Die Südafrikaner stehen immer noch mit über 10 Milliarden € in der Kreide.

Operativ lief es ziemlich gut

Wer weiterblättert, um diese immense Hypothek für einen Moment auszublenden, kann in dem Report durchaus Erfreuliches lesen: So kletterte Steinhoffs Konzernumsatz aus fortgeführten Geschäften im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorjahr um +12% auf 10,3 Milliarden €. Die entsprechenden Gewinne auf Stufe EBITDA stiegen sogar um +19% auf 1,55 Milliarden €.

Das spiegelt ein Stückweit auch ein verbessertes Kostenmanagement bei den Tochter-Unternehmen Pepco und Pepkor wider, die durch neue Filialen und Zukäufe ihre Präsenz in den jeweiligen Märkten ausgebaut haben. Angesichts der Marktunsicherheiten im vergangenen Jahr hat die Steinhoff-Gruppe mit diesen Resultaten durchaus eine gewisse Krisensicherheit bewiesen.

Erwähnenswert: Auch die Einnahmen des US-Matratzenhändlers Mattress Firm, eine at equity bilanzierten Beteiligung von Steinhoff, haben im Berichtszeitraum kräftig zugelegt: um +10% auf 4,04 Milliarden €.

Steinhoff-Anleger müssen wirtschaftlichen Selbstmord begehen

All diese operativen Lichtblicke werden Steinhoff-Aktionäre jedoch nicht über die schallende Ohrfeige hinwegtrösten können, die es für sie vor einigen Wochen gesetzt hat. Man muss es so deutlich sagen: Die (Achtung, Euphemismus!) Schulden-Umstrukturierung gleicht für Aktionäre einem Totalverlust, da sie zugunsten der Gläubiger einen Großteil des Eigenkapitals und sämtliche Stimmrechte verlieren.

Im Rahmen der Vorstellung der neuen Jahreszahlen bestätigte Steinhoff am Freitag ebenfalls, dass die ausgehandelten Laufzeitverlängerungen auf der Hauptversammlung am 16. März zur Abstimmung gestellt werden. Die Anteilseigner dürfen sich also noch ihr eigenes Grab schaufeln und den Maßnahmen zustimmen, ändern können sie jedoch nichts am katastrophalen Ausgang für sich. Denn sollten die Zustimmung für den Schuldenumbau verwehrt werden, droht das Delisting der Steinhoff-Papiere.

Ich kann nur sagen: Wohl den Anlegern, die regelmäßig auf die Tipps von SD-Experte Jens Lion hören. Denn der Chefanalyst des exklusiven No Brainer Clubs (NBC), der für NBC-Mitglieder 2022 eine Performance von mehr als +72% erreichte, hatte Anleger zehn Monate im Voraus vor einem desaströsen Ausgang für Steinhoff-Aktionäre gewarnt.

Profi-Tipps im Live Chat

Ob und wann ein Trade mit dem Steinhoff-Papier nochmal interessant werden könnte, erfahren Anleger in unserem Live Chat. Hier geben unsere erfolgreichen Experten ihre Einschätzungen ab. Und, siehe oben: Die Tipps verhelfen Anlegern regelmäßig zu stolzen Trading-Renditen.

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