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Rheinmetall-Aktie legt zu: Das steckt dahinter

Johann Werther / 13.11.23 / 12:54

Die Rheinmetall-Aktie (WKN: 703000) legt am Montag deutlich zu und schiebt sich zwischenzeitlich an die DAX-Spitze. Wie weit kann es für das Papier noch nach oben gehen? Und sehen wir bald ein neues Allzeithoch?

stock.adobe.com/nmann77

ℹ️ Rheinmetall vorgestellt

Rheinmetall ist ein deutscher Rüstungskonzern und Automobilzulieferer mit Sitz in Düsseldorf. Nach Airbus ist Rheinmetall der zweitgrößte deutsche Hersteller von Rüstungsgütern. Seit Anfang 2023 ist der Konzern Mitglied im deutschen Leitindex DAX und wird an der Börse aktuell mit 11,5 Milliarden € bewertet.

Impulse aus Berlin

Es scheint wie eine Parodie, doch tatsächlich treibt ausgerechnet Außenministerin Annalena Baerbock als pazifistische Grüne ein weiteres Mal den Kurs der Rheinmetall-Aktie. Auslöser sind wohl die Aussagen der Politikerin auf dem Treffen der Außenminister in Brüssel.

Bezogen auf die Lage und das weitere Vorgehen in der Ukraine sagte sie:

So stark die aktuelle Krisendiplomatie mit Blick auf den Nahen und Mittleren Osten ist, so wichtig ist es auch, uns den geopolitischen Herausforderungen hier vor Ort zu stellen. Unsere Unterstützung wird gerade auch für das nächste Jahr massiv weiter ausgebaut werden.

Diese Aussagen decken sich auch mit den Gerüchten, welche die „Bild am Sonntag“ aus dem Bundesverteidigungsministerium öffentlich gemacht hatte. Hier wurde bekannt, dass man anscheinend die Militärhilfen für die Ukraine in den kommenden zwölf Monaten nahezu verdoppeln will.

Allzeithoch in Sicht

Diese Lage ist natürlich trotz des damit verknüpften menschlichen Leides Nährboden für die Aktie von Rheinmetall. Diese konnte im Zuge der Nachrichten bis auf über 280 € anziehen und notiert damit nur noch knapp vom Allzeithoch bei 281,10 € entfernt. Dementsprechend kann es bereits im Laufe des Montag zu einem neuen Hoch bei dem Papier kommen.

In Aussicht neuer Aufträge und steigender Ausgaben der Bundesregierung dürfte aber damit bei der Aktie noch nicht Schluss sein. Gut möglich ist auch ein Angriff auf die magische Marke von 300 €.

Trotzdem kein Kauf?

Rheinmetall profitiert also weiter vom kriegerischen Umfeld in der Ukraine sowie in Israel. Trotzdem sollten Investoren eine Investition in den DAX-Konzern reiflich überlegen. Denn besonders zwei Punkte sprechen gegen den Kauf des Papiers (abgesehen von möglichen moralischen Bedenken):

  • Die Aktie ist mit einem KGV von 17,4 immer noch teurer als die Platzhirsche der Rüstungsbranche wie Lockheed Martin (KGV 16,6) oder BAE Systems (KGV 16,9).
  • Der Standort in Deutschland birgt viele politische Risiken, und sollte der Krieg in der Ukraine beendet sein, dann könnte die eher waffenfeindliche Stimmung in der Bundesrepublik dazu führen, dass man von der Bundesregierung schnell fallen gelassen wird. Hier müssen Anleger also Glück beim Timing beweisen.

Demnach gibt es aus meiner Sicht gewichtige Gründe, nicht in das Papier zu investieren, zumal hier eindeutig ein Hype zugrunde liegt.

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