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Valneva-Aktie: Deshalb geht das Trauerspiel weiter

Frank Giarra / 15.02.24 / 10:19

Seit Mitte November 2023 geht es mit der Valneva-Aktie (WKN: A0MVJZ) stark bergab. Trotz eines freundlichen Biotech-Sektors hat das Papier auch in diesem Jahr schon wieder -21% an Wert eingebüßt und notiert bei 3,69 €. Kann das Unternehmen mit seiner am Donnerstag vorgelegten Prognose für 2024 das Ruder herumreißen?

stock.adobe.com/Ascannio

ℹ️ Valneva vorgestellt

  • Valneva ist ein französisch-österreichisches Biotech-Unternehmen mit Hauptsitz in Saint-Herbain. Es entwickelt und vermarktet Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten, darunter Chikungunya, Cholera und die Japanische Enzephalitis.
  • Der Vermarktung eines Vakzins gegen Covid-19 ist in jedoch gescheitert.
  • Valneva notiert an der Börse Paris und ist mit rund 507 Millionen € bewertet.

Finanzspritze hilft dem Kurs nur kurz

Anfang vergangener Woche keimte Hoffnung bei den leidgeplagten Valneva-Aktionären auf. Nachdem der Impfstoff-Hersteller bekanntgegeben hatte, dass er durch den Verkauf eines sogenannten „Priority Review Voucher“ der US-Arzneimittelbehörde FDA 103 Millionen US$ eingenommen hat, legte das Papier kurzzeitig kräftig zu.

Doch die Mitteilung der Finanzspritze half nur kurz – seitdem läuft der Kurs wieder Richtung Süden. Zum Vergleich: Während die Valneva-Aktie seit Jahresstart -21% verloren hat, steht der SPDR S&P Biotech ETF (XBI) als Indikator kleiner Biotech-Werte im gleichen Zeitraum bei +1%. Investoren fassen also weiterhin kein Vertrauen in das Papier.

Rund 220 Millionen € Cash

Kann sich das jetzt durch die neuen Zahlen mitsamt Prognose für 2024 ändern, die das Unternehmen am Donnerstag vorgelegt hat? Valneva meldet für das Jahr 2023 Gesamtumsätze von 153,7 Millionen €, einschließlich 144,6 Millionen € an Produktumsätzen. Ohne Berücksichtigung der Covid-19-Impfstoffverkäufe sei der Produktumsatz um 63% im Vergleich zum Vorjahr gewachsen.

Den Cash-Bestand zum 31. Dezember 2023 weisen die Franzosen mit 126,1 Millionen € aus. Die umgerechnet rund 95 Millionen € durch den im Februar erfolgten Verkauf des „Priority Review Voucher“ kommen noch hinzu. Insgesamt dürften sich rund 220 Millionen € in der Kasse befinden, wobei allerdings der Mittelverbrauch noch nicht eingerechnet ist.

Finanzchef Peter Bühler kommentiert:

Im Jahr 2023 hat Valneva trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds die wichtigsten strategischen Ziele erfolgreich umgesetzt. Unser Chikungunya-Impfstoff IXCHIQ wurde der weltweit erste zugelassene Chikungunya-Impfstoff, der für diesen ungedeckten medizinischen Bedarf zur Verfügung steht, außerdem konnten wir unsere Produktumsätze vor der Pandemie übertreffen.

So sieht die Prognose für 2024 aus

Für das laufende Geschäftsjahr plant der Impfstoff-Hersteller mit Produktumsätzen zwischen 150 und 180 Millionen €. Dies sei abhängig von der Verfügbarkeit von IXIARO und Produkten von Drittanbietern sowie von der Umsatzentwicklung von IXCHIQ im Einführungsjahr in den USA.

Valneva geht davon aus, dass der Umsatz mit den eigenen Produkten wächst, während der mit Produkten von Drittanbietern aufgrund von Lieferengpässen wohl geringer ausfallen werde.

Nochmal Finanzchef Peter Bühler:

Unser Ziel für das Jahr 2024 ist, die Erholung der Reiseindustrie zu nutzen, um weiteres kommerzielles Wachstum für unsere bestehenden Produkte zu erreichen und erste Umsätze mit unserem Chikungunya-Impfstoff zu generieren.

Düsteres Chartbild

Das Chartbild der Valneva-Aktie sieht weiterhin düster aus. Das Papier befindet sich seit drei Monaten in einem massiven Abwärtstrend. Und es sieht nicht danach aus, als könne die Jahresprognose dazu beitragen, den Kurs zu stabilisieren.

Im Gegenteil, die Aktie fällt am Donnerstag um -2% und nähert sich damit dem 52-Wochen-Tief, das bei 3,55 € liegt.

Es gibt deutlich bessere Biotech-Aktien

Aus meiner Sicht spricht aktuell nichts dafür, die Aktie zu kaufen. Dank der Finanzspritze durch den „Priority Review Voucher“ wird zwar zumindest in diesem Jahr kein frisches Geld mehr benötigt. Allerdings werden allein die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung für 2024 mit 65 bis 90 Millionen € veranschlagt.

Die Umsätze reichen bei Weitem nicht aus, um langfristig den Cash-Bedarf zu decken, von Gewinnen des Unternehmens ganz zu schweigen. Angesichts von 220 Millionen € Barmitteln und einer Marktkapitalisierung von 507 Millionen € ist die Valneva-Aktie aktuell vergleichsweise hoch bewertet.

Mitglieder des exklusiven No Brainer Club (NBC) sind da anderes gewohnt, sie bekommen reihenweise Aktienempfehlungen mit erheblich besseren Chance-Risiko-Profilen. Die Rendite von +71,28% von NBC-Chefanalyst und Biotech-Experte Jens Lion in 2023 spricht hier für sich.

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