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Sono Motors: Deal mit Top-10-Konzern – steigt Phönix nun aus der Asche?

Simon Ruić / 09.03.23 / 13:00

Die Aktien von Sono Motors (WKN: A3C7QW) haben sich in der vergangenen Woche rasant vom Einbruch erholt, den das Sion-Aus ausgelöst hat. Am Mittwoch berichtet das Solar-Start-up nun von einem neuen Auftrag von einem der „zehn größten Pkw-Hersteller der Welt“. Geht die Wachstumsstory der Münchner Firma jetzt erst richtig los?

Quelle: sonomotors.com

Die Solarauto-Firma Sono Motors wurde vor sechs Jahren von drei jungen Münchenern gegründet und im Herbst 2021 in den USA an die Börse gebracht. Nachdem die Produktion eines eigenen Fahrzeugs an der Finanzierung gescheitert ist, konzentriert sich das Unternehmen mit seiner Solar-Technik auf das B2B-Geschäft.

Deal mit Top-10-Autokonzern

Sonos geplatzter Traum eines eigenen kompakten Solar-Familienautos namens Sion dürfte bei Unternehmenslenkern und Fans des Start-ups immer noch lähmende Schmerzen verursachen. Dennoch verlieren die Münchener keine Zeit dabei, ihr B2B-Geschäft mit voller Kraft anzukurbeln.

So gab das Unternehmen am späten Mittwoch bekannt, dass es einen Auftrag eines Pkw-Herstellers erhalten hat – es wäre der zweite, der mit den Münchenern zusammenarbeitet. Den Namen des neuen Partners gab der Solar-Spezialist zwar nicht bekannt, ebenso wie die finanziellen Details des Deals. Der Autokonzern soll den Angaben nach aber zu den „zehn größten der Welt“ gehören.

Sono wird dem Hersteller Solarpaneele für eines seiner Modelle liefern, damit er die Integration der Technik in seine Fahrzeuge erforschen kann, heißt es weiter. Mit dem Kaufvertrag erhöht sich laut Meldung die Gesamtzahl der Firmen-Kunden und -Partner gegenüber dem Zeitpunkt des IPOs von 10 auf 25.

Neue finanzielle Möglichkeiten

Die Sono-Aktie hat sich zuletzt rasant von dem +25%-Absturz erholt, der durch das Scheitern der Sion-Rettungskampagne verursacht wurde. Bis Dienstag ist das Nasdaq-Papier innerhalb von einer Woche in großen Schritten von 0,54 auf 0,83 US$ geklettert. Tags darauf folgten dann erste Gewinnmitnahmen, die den Solar-Titel zurück auf 0,72 US$ fallen ließen.

Viele Anleger haben offenbar realisiert, dass Sono mit dem Sion-Aus nicht nur ein Herzensprojekt, sondern auch eine finanzielle Bürde abgelegt hat. So wird das Unternehmen in Zukunft erhebliche Kosten einsparen, weil es sich von drei Vierteln seiner Belegschaft trennt und kein Geld mehr für den Bau von Fahrzeug-Prototypen verbrennt.

Damit werden Mittel und Kapazitäten frei, um sich auf das deutlich weniger kapitalintensive Geschäft mit Firmenkunden zu konzentrieren – so, wie es die frühen Investoren des Start-ups gerne schon früher gesehen hätten. Damit erschließen sich für die Münchener weitere potenzielle Kapitalquellen.

Sion-Supporter müssen auf ihr Geld warten

Im Umgang mit seinen Kunden macht Sono jedoch weiterhin keine gute Figur. In der Ad-Hoc-Meldung zum Sion-Aus erwähnte man mehr oder weniger beiläufig, dass die Unterstützer des gescheiterten Projekts ihr Geld frühestens in zwei Jahren vollständig wiedersehen werden.

Ein SD-Leser berichtete uns im Kommentarbereich dieses Artikels, dass er seine etwa 50%ige Anzahlung für den Sion kurz vor Ende der Crowdfunding-Rettungskampagne nur unter beharrlicher Androhung, Presse und Anwälte einzuschalten, zurückbekommen hat. Andere Vorbesteller werden hingegen wohl noch auf ihre häufig fünfstelligen Einzahlungen warten müssen.

Wachstumschance mit Geschmäckle

Alles in allem kann ich nur sagen: Sonos hat eine großartige Technologie entwickelt und könnte nun verschlankt durch das Sion-Aus zur großen Wachstumsstory werden als Anbieter von Solarzellen für Busse, Kühlanlagen und Autos andere Hersteller. Hier arbeiten die Münchener schließlich bereits mit Mitsubishi Europe oder den beiden Volkswagen-Töchtern Scania und MAN zusammen – und nun ist offenbar ein weiteres Branchenschwergewicht dazugekommen.

Die eklatanten Management-Fehler, die das Unternehmen in der Vergangenheit begangen hat (hier beschrieben), und der ausbaufähige Umgang mit der eigenen Fan-Community hinterlassen bei mir jedoch einen faden Beigeschmack. Bis das Start-up nicht einen scharfen Weg in die Profitabilität aufzeigen kann, bleibt die Aktie daher vorerst nur auf meiner Watchlist.

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