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Salzgitter: Was bedeutet das für die Aktie?

Übernahmeinteresse angekündigt

Auf die Ankündigung einer möglichen Übernahme reagierte die Aktie des Stahlkonzerns Salzgitter (WKN: 620200) am Montag mit einem kräftigen Kursanstieg. Am Mittwoch steigt sie weiter und steht aktuell bei rund 19 €. Damit gewann sie innerhalb von drei Tagen rund + 31%. Das sollten Anleger jetzt beachten.

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Mögliche Übernahme angekündigt

Am Montag kündigt der zweitgrößte Aktionär, die GP Günter Papenburg KG, an, dass zusammen mit der TSR Recycling KG eine Übernahme des Stahlkonzerns geprüft wird. Allein schon die Ankündigung sorgte für einen enormen Kursanstieg.

Die GP Papenburg ist mit 25,1% an der Salzgitter AG beteiligt. Der größte Aktionär ist das Land Niedersachsen mit 26,5%. Seitens Niedersachsens wird eine Übernahme geprüft. Wichtig ist laut ersten Informationen, dass die Übernahme einen Mehrwert darstellen muss und dass die Arbeitnehmerrechte gewahrt werden.

Die GP Papenburg ist ein Konglomerat von Unternehmensbeteiligungen. Insgesamt sind 61 Unternehmen in den Branchen Bau, Projekte, Logistik, Rohstoffe und Recycling tätig. Somit wäre der Stahlkonzern eine weitere Tochtergesellschaft.

Ein konkretes Übernahmeangebot liegt noch nicht vor. Damit eine Übernahme stattfindet, müsste eine Quote einschließlich des eigenen Anteils von 45% plus 1 Aktie zustande kommen. Um diese Quote zu erreichen, hängt es in hohem Maße von dem Übernahmepreis ab.

Die Ermittlung eines fairen Übernahmepreises dürfte schwierig werden, neben dem direkten Stahlkonzern besteht eine werthaltige Beteiligung von 30% an Aurubis. Diese besitzt derzeit einen Wert von rund 1 Milliarde €. Daneben bestehen zahlreiche Joint Ventures mit anderen Unternehmen.

Prognose gesenkt

Dass der Stahlkonzern derzeit mit massiven Problemen kämpft, wird an der erneuten Senkung der Jahresprognose sichtbar. Sie wurde im laufenden Geschäftsjahr bereits zum dritten Mal gesenkt. Demnach wird jetzt mit einem deutlichen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahreswert mit 10,7 Milliarden € gerechnet. Beim Ergebnis vor Steuern wird ein Verlust von 275 bis 325 Millionen € erwartet – im Vorjahr wurde ein Gewinn von 238 Millionen € erzielt.

Zudem befindet sich der Stahl- und Technologiekonzern in einer Transformation hin zum grünen Stahl. Hierfür sind erhebliche Investitionen erforderlich. Die Fortführung dieses Prozesses dürfte für Niedersachsen ebenfalls eine wichtige Voraussetzung für die Zustimmung zur Übernahme sein.

Was bedeutet das für die Aktie?

Der Kurssprung basierte lediglich auf der Ankündigung einer möglichen Übernahme. Jetzt kommt es auf die Bekanntgabe eines Übernahmepreises sowie die Bereitschaft von Niedersachsen an. Generell sollte der Staat nur bei einem berechtigten Interesse an einem marktwirtschaftlichen Unternehmen beteiligt sein. Wenn der Übernehmer sein Interesse fortsetzt, spricht nichts gegen eine Übertragung der Anteile.

Wer jetzt noch einsteigt, muss darauf hoffen, dass der Übernahmepreis über dem jetzigen Aktienkurs liegt. Anfang des Jahres lag er bei rund 27 € und im März 2023 sogar bei 40 €. Das Unternehmen weist in der letzten Bilanz, einschließlich der Aurubis-Beteiligung, ein Eigenkapital von 4,8 Milliarden € aus. Die Finanzschulden lagen Ende 2023 bei 1,3 Milliarden €, das ist ein guter Wert.

Aus meiner Sicht dürfte der Übernahmepreis über dem aktuellen Kursniveau liegen. Viele Altaktionäre sind zu einem deutlich höheren Kurs eingestiegen, eine Andienung dieser Aktien zum jetzigen Kurs dürfte unwahrscheinlich sein. Auch institutionelle Anleger dürften zu höheren Kursen eingestiegen sein. Vieles hängt daher von Niedersachsen ab.

Fraglich ist auch, wie der Konzern selber zu der Übernahme steht. Sollte sie kommen, ist die eigene Strategieentwicklung zukünftig stark eingeschränkt. Es stellt sich auch die Frage, wo der Mehrwert für den Konzern liegt.

Mein Fazit: Es wird spannend, ob Niedersachsen Bereitschaft zur Übertragung seiner Anteile zeigt. Kommt die Übernahme nicht, ist mit starken Kursrückgängen zu rechnen.

ℹ️ Salzgitter in Kürze

  • Die Salzgitter AG gehört zu den führenden Stahlkonzernen in Europa und ist international tätig.
  • Neben dem klassischen Stahlgeschäft ist der Konzern breit aufgestellt und verfügt über insgesamt rund 150 Beteiligungen.
  • Der Hauptsitz befindet sich in Salzgitter, darüber hinaus zählen 204 Standorte in 35 Ländern zum Gesamtkonzern.
  • Die Aktie ist im SDAX gelistet, der Börsenwert beträgt aktuell rund 1 Milliarde €.

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Interessenkonflikt: Mitarbeiter des Herausgebers sowie der Herausgeber selbst halten Aktien des Unternehmens Sierra Madre. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Mitarbeiter und Herausgeber beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Ein weiterer erheblicher Interessenkonflikt besteht darin, dass der Herausgeber für seine Berichterstattung über das Unternehmen Sierra Madre vergütet wurde. 

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