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Plug Power-Aktie: Das kann böse enden

Simon Ruić / 24.04.23 / 10:07

Die Aktien von Plug Power (WKN: A1JA81) sind seit Wochen im Sinkflug. Nachdem der Wasserstoff-Player bei den letzten Finanz-Updates kolossal enttäuscht hat, steht nun eine Sammelklage mit schwerwiegenden Vorwürfen ins Haus. Welche Konsequenzen drohen Unternehmen und Anlegern nun?

stock.adobe.com/Timon

Plug Power ist ein US-amerikanischer Entwickler von Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen und dazugehörigen Plug-and-Play-Lösungen. Die Firma aus Latham in der Nähe von New York wurde 1997 als Joint Venture zwischen DTE Energy und Mechanical Technology gegründet. Sie gilt als technologischer Spitzenreiter und ist beliebt bei Anlegern wegen ihren Kooperationen mit Amazon und Walmart.

Schwere Anschuldigungen durch US-Kanzlei

Die Plug-Power-Aktie hat seit vergangenem Herbst mehr als zwei Drittel seines Werts verloren, weil die Lücke bei dem Unternehmen zwischen Anspruch und Wirklichkeit immer weiter aufreißt. Plug-CEO Andy Marsh hat es sich in den vergangenen eineinhalb Jahren zur Gewohnheit gemacht, bei seinen Geschäftszielen große Versprechen zu machen, die nach und nach eingedampft und schließlich doch verfehlt wurden.

Doch damit nicht genug: Das Management um Firmenchef Marsh soll seine Aktionäre bewusst hinters Licht geführt haben, behauptet Kaskela Law – eine Kanzlei aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania. Mitte des Monats hat das Anwaltsbüro eine Erklärung veröffentlicht, in der sie Plug-Investoren dazu aufruft, sich an einer Sammelklage gegen das Unternehmen zu beteiligen.

Kaskelas Vorwurf: CEO Marsh und sein Führungsteam hätten zwischen dem 9. August 2022 und 1. März 2023 eine Reihe von falschen und/oder irreführenden Aussagen über Geschäft und Betrieb des Wasserstoff-Players gemacht und es versäumt, nachteilige Fakten offenzulegen.

Insbesondere soll das Management verschwiegen haben, dass das Unternehmen nicht in der Lage gewesen sei, seine Lieferkette und Produktion effektiv zu verwalten. Dies hätte unter anderem schließlich zu geringeren Umsätzen und Gewinnspannen geführt, erhöhten Lagerbeständen, Verzögerungen mehrerer größerer Aufträge und in der Folge zu der Talfahrt der Aktie.

Anleger, die in dem genannten Zeitraum Aktien von Plug Power erworben haben, hätten angesichts der Kursrückgänge durch die Kommunikation der Unternehmensführung erhebliche Schäden erlitten, heißt es weiter.

Basis-Szenario Vergleichszahlung

Die von der Kaskela-Kanzlei erhobenen Vorwürfe sind schwerwiegend, passen letztlich aber in das Bild des Unternehmens, das wir schon in diesem Artikel im vergangenen Herbst vermittelt haben: ein Wasserstoff-Player, der seine Zukunftsaussichten preist, aber fast nichts als leere Versprechen liefert.

Ob die Firmenlenker um CEO Marsh einfach nur von ihrem Optimismus verblendet waren oder bewusst gelogen und Informationen zurückgehalten haben, wird für ein Gericht schwer zu beurteilen sein. Ich gehe daher davon aus, dass sich die Beteiligten auf einen Vergleich einstellen müssen, so wie er häufig in solchen Verfahren bemüht wird.

Plug dürfte vor allem daran gelegen sein, den Rechtsstreit zügig zu beenden. Denn der noch defizitär wirtschaftende Elektrolyseur-Hersteller wird sehr bald wieder auf frisches Investorengeld angewiesen sein und während des laufenden Verfahrens könnte es schwierig werden, Kapitalerhöhungen erfolgreich zu platzieren.

Für Anleger sollte es letztlich aber keine Rolle spielen, ob Andy Marsh und sein Team bewusst getäuscht oder die Geschäftslage grob falsch eingeschätzt haben. Denn wenn sie an einem ernsthaften Wasserstoff-Investment interessiert sind, sollten sie die Plug-Aktie in jedem Fall meiden und auf andere Player setzen, die ihre Ziele auf kontinuierlicher Basis erreichen.

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