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Mainz Biomed: Studienerfolg, aber leere Taschen – was nun?

Simon Ruić / 26.04.24 / 13:24

Ein vertrautes Muster: Mainz Biomed (WKN: A3C6XX) feiert trotz fast leerer Kassen Forschungserfolge, doch die Aktie stürzt immer weiter ab. Das ist nicht nur für Aktionäre tragisch, da das Forschungsgebiet des Darmkrebs-Spezialisten so wichtig ist. Ist die Pleite des Unternehmens irgendwie noch abzuwenden?

stock.adobe.com/Tom

ℹ️ Mainz Biomed vorgestellt

  • Mainz Biomed entwickelt molekulargenetische In-Vitro-Diagnostik für lebensbedrohliche Krankheiten.
  • Das Vorzeigeprodukt des Unternehmens ist ColoAlert – ein Vorsorgetest zur Früherkennung von Darmkrebs, der derzeit bereits in großen Teilen Europas und in den Vereinigten Arabischen Emiraten vermarktet wird.
  • An der Nasdaq wurde Mainz Biomed zuletzt mit weniger als 25 Millionen US$ bewertet.

Trotz Top-Studienergebnisse: Aktie weiter im Sinkflug

Gute Neuigkeiten aus dem Forschungsbereich wurden bei der Mainz-Biomed-Aktie zuletzt regelmäßig für Abverkäufe genutzt. Die am Donnerstag gemeldeten Studienergebnisse bilden zum Leidwesen der Aktionäre da keine Ausnahme.

Nach Bekanntgabe verlor der Nasdaq-Titel im gestrigen US-Handel fast -4,5% und ist tags darauf vorbörslich um weitere -4% auf 0,82 US$ abgesackt. Die Kursbewegungen stehen einmal mehr im starken Widerspruch zur dazugehörigen Erfolgsmeldung.

So gab das Unternehmen Topline-Resultate einer gepoolten klinischen Studie bekannt, in der das Integrations-Potenzial von mRNA-Biomarkern in die Darmkrebs-Screening-Tools der Mainzer untersucht wird.

Die Sensitivität für Darmkrebs lag demnach bei 92% (Spezifität: 90%). Einen Sensitivitäts-Wert von 82% erzielte der erweiterte Vorsorgetest bei fortgeschrittenen Adenomen. Den Angaben nach handelt es sich dabei um klassenbeste Werte, die besser abschneiden als bisher zugelassene Produkte.

Mainz-CEO Guido Baechler kommentiert:

Diese starke Leistung ist besonders bemerkenswert, da wir eine wesentlich größere Anzahl von Patienten, nämlich zwei völlig getrennte Patientenkohorten aus zwei Kontinenten sowie bisher nicht untersuchte Patientenproben, zusammenführen konnten.

Die gepoolten Ergebnisse umfassen demnach 690 auswertbare Probanden an 21 Standorten in den USA und 9 Standorten in Europa. Zur Studie gehört auch die Verwendung eines proprietären KI-Algorithmus.

Baechler zufolge stellen die Ergebnisse einen „entscheidenden Meilenstein“ dar auf dem Weg zu US-Zulassungsstudie ReconAAsense, bei der bis zu 15.000 Patienten rekrutiert werden sollen.

Pleitekandidat trotz vielversprechendem Forschungs-Setup

Wenn man die Forschungsaussichten von Mainz den Finanzen gegenüberstellt, treffen zwei völlig konträre Universen aufeinander.

Während von den Studien regelmäßig Bahnbrechendes und Transformatives gemeldet wird, nagt das Unternehmen seit geraumer Zeit am Hungertuch. Im vergangenen Jahr machte der Darmkrebs-Spezialist rund 26 Millionen US$ Verlust. 2024 dürfte ein ähnlich hoher Fehlbetrag anstehen, wobei Ende 2023 nur noch 7 Millionen US$ an Cash-Mitteln in der Firmenkasse lagen.

Kein Wunder also, dass im vor wenigen Wochen veröffentlichten Jahresbericht von „erheblichen Zweifeln“ die Rede war, den Geschäftsbetrieb ein weiteres Jahr aufrechterhalten zu können.

Auf der anderen Seite zeigt sich das Management aber optimistisch, das Überleben mit der Ausgabe von neuen Aktien und der Verschiebung von Kosten zu schaffen, bis das Vorzeigeprodukt der Mainzer irgendwann grünes Licht der FDA erhalten soll.

Vor 6 Monaten musste Mainz bereits zu Dumpingpreisen den Kapitalmarkt anzapfen, um die Pleite zu vermeiden. Weitere erhebliche Verwässerungen, auch durch bestehende Optionsscheine, sind in Zukunft unumgänglich.

Wo bleibt das Interesse der Big Player?

Aus Anlegersicht bietet sich ein Kauf der Mainz-Aktie derzeit offensichtlich nicht an.

Für bestehende Investoren, von denen die meisten mittlerweile einen Totalverlust verbuchen, heißt es hingegen: halten und hoffen, dass sie vielleicht mit einer Übernahme von einem finanzstarken Pharma-Konzern erlöst werden.

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Interessenkonflikt: Herausgeber und Mitarbeiter halten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien und Aktienoptionen des besprochenen Unternehmens und haben die Absicht, diese je nach Marktsituation – auch kurzfristig – zu veräußern bzw. Optionen auszuüben und könnten dabei insbesondere von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Darüber hinaus besteht dieser Interessenkonflikt in besonderem Maße für die Gesellschafter der bull markets media GmbH, die beide persönlich signifikante Positionen in Aktien und Warrants des Unternehmens halten.

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