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BYD-Aktie: Fällt der nächste Auto-Star?

Peter Wolf-Karnitschnig / 27.03.24 / 9:55

Nachdem die BYD-Aktie (WKN: A0M4W9) noch vor wenigen Tagen auf ein neues Jahreshoch geklettert ist, geht es am Mittwochmorgen um über -5% bergab. Kann auch der Star unter den chinesischen Autoherstellern die Erwartungen der Analysten nicht mehr erfüllen?

stock.adobe.com/Nattawit

ℹ️ BYD vorgestellt

  • BYD („Build your dreams“) ist ein chinesischer Mischkonzern, der vor allem im Bereich der Herstellung von Akkumulatoren und Automobilen tätig ist.
  • Der im chinesischen Shenzhen ansässige Konzern stieg 2023 zum weltgrößten Hersteller von Elektroautos auf.
  • Mit einer Marktkapitalisierung von rund 74 Milliarden € zählt BYD zu den wertvollsten Konzernen Chinas.

Die Erwartungen nicht erfüllt

Eigentlich ist es keine große Überraschung, dass wie bei fast allen anderen Elektro- und Hybridautoherstellern auch bei BYD das Wachstum nachlässt. Im Schlussquartal des vergangenen Geschäftsjahres stieg der Umsatz des chinesischen Autobauers nur noch um 15% auf ca. 180 Milliarden CNY (rund 23 Milliarden €). Der Nettogewinn legte jedoch überproportional um 19% auf etwa 8,7 Milliarden CNY (ca. 1,1 Milliarden €) zu.

Die Zahlen für das Gesamtjahr 2023 geben trotzdem ein sehr positives Bild ab. BYD steigerte im vergangenen Jahr seinen Umsatz um 42% gegenüber dem Vorjahr auf ca. 602 Milliarden CNY (ca. 77 Milliarden €). Deutlich besser entwickelte sich der Nettogewinn. Er legte um satte 81% auf 30 Milliarden CNY (ca. 3,8 Milliarden €) zu.

Die negative Reaktion der Börse ist der Tatsache geschuldet, dass BYD mit seinen Zahlen die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen konnte. Die Konsensschätzung für den Jahresumsatz lag bei knapp 619 Milliarden CNY und bei ca. 31 Milliarden CNY für den Gewinn.

Welche Strategie steckt dahinter?

Grund für die nicht erfüllten Erwartungen bei Umsatz und Gewinn sind die seit Monaten andauernden Rabattschlachten auf dem chinesischen und dem amerikanischen Automarkt. BYD hat sich der Strategie von Tesla angeschlossen, über Preisnachlässe sein Wachstum zulasten der Profitabilität zu forcieren und damit gleichzeitig kleinere Autohersteller in die Verlustzone zu drücken.

Aufgrund seiner hohen Absatzvolumina und Skaleneffekte kann es sich BYD leisten, Autos mit hohen Preisnachlässen auf den Markt zu werfen und trotzdem noch attraktive Gewinne einzufahren. Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters gewährten die Chinesen ihren Kunden im Durchschnitt rund 17% Rabatt beim Kauf eines Neuwagens. Kleinere Autobauer können sich diese Strategie kaum leisten und verlieren in diesem Preiskrieg Geld.

Noch ist der Trend intakt

Anfang Februar gelang der BYD-Aktie die Trendumkehr. Seitdem befindet sich der Autotitel in einem leichten Aufwärtstrend, der trotz des starken Rücksetzers zur Wochenmitte noch intakt ist. Weitere Kursrückgänge darf sich BYD allerdings nicht mehr erlauben.

Das unterscheidet BYD vom Rest

Das Wachstum des chinesischen E-Automarkts flacht sich ab. Das bekommt auch BYD zu spüren. Nach einem Absatzwachstum von 74% im Jahr 2022 erhöhte sich die Zahl der durch BYD verkauften Autos im vergangenen Jahr nur noch um 21%. Experten gehen für 2024 von einem weiteren allgemeinen Marktwachstum von rund 20% in China aus.

Trotz der unter den Erwartungen liegenden Zahlen ist BYD unter allen Autoherstellern immer noch mein Favorit. Die Quartals- und Jahreszahlen zeigen ganz deutlich, dass die Chinesen trotz starker Preisnachlässe ihre Profitabilität massiv verbessert haben.

Das bedeutet, dass der Autohersteller sinkende Verkaufspreise durch überproportionale Kosteneinsparungen kompensieren kann. Dieses Kunststück gelingt kaum einem anderen Autobauer in dieser Größenordnung.

Folglich ist für mich sonnenklar, dass BYD als großer Sieger aus der Rabattschlacht auf dem chinesischen Markt hervorgehen wird. Mit dem Facelift der E-Limousine Seal, die diese Woche auf den Markt kommt, bietet BYD zum 16. Mal ein Fahrzeug an, das günstiger als sein Vorgängermodell ist. Die meisten globalen Autohersteller können ihren Kunden dieses Angebot aus Kostengründen nicht machen.

Wachstumstreiber Export

Ein weiteres Argument für den Kauf der BYD-Aktie ist die Internationalisierung. Im vergangenen Jahr haben die Chinesen mit 240.000 Fahrzeugen lediglich 8% ihrer Produktion im Ausland abgesetzt. 2024 rechnen Experten mit einem Anstieg des Exportvolumens auf 300.000 bis 400.000 Autos.

Mit seiner sehr breiten Modellpalette und seinem attraktiven Angebot bei preisgünstigen Kleinwagen ist meiner Meinung nach der Erfolg von BYD im Ausland garantiert. Kaum ein anderer Autobauer bietet derzeit Elektromodelle unter 30.000 € an.

Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 20 für die BYD-Aktie stellt in meinen Augen eine vernünftige Bewertung dar. Das Wachstum und die Margen der Chinesen sind höher als bei anderen Volumenherstellern, was eine Bewertungsprämie rechtfertigt.

Anleger tun gut daran, bei Kursrückschlägen in die BYD-Aktie einzusteigen. Langfristig wird sich ein Investment lohnen.

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INTERESSENKONFLIKTE: Ein konkreter und eindeutiger Interessenkonflikt besteht darin, dass der Herausgeber und mit dem Herausgeber verbundene natürliche oder juristische Personen Positionen in den folgenden besprochenen Finanzinstrumenten halten und diese Positionen jederzeit - auch kurzfristig - weiter aufstocken oder verkaufen können: Abitibi Metals Corporation. 

Darüber hinaus muss grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass ehrenamtliche Mitarbeiter, die für diese Publikation beratend tätig sind, Positionen in den hier besprochenen Finanzinstrumenten halten und jederzeit weiter aufstocken oder verkaufen können.

Außerdem wurde die bull markets media GmbH für die Berichterstattung über Abitibi Metals Corporation vergütet. Hierin besteht ein weiterer, erheblicher Interessenkonflikt.

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