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Bayer-Aktie: Pharma-Pläne dürften neuen Schwung bringen

Simon Ruić / 10.03.23 / 9:06

Die Aktien von Bayer (WKN: BAY001) haben sich in den letzten Tagen vom Kursrutsch erholt, den der vorsichtige Jahresausblick des Konzerns ausgelöst hat. Am Donnerstag haben die Leverkusener nun äußerst ehrgeizige Pläne für ihren Pharmabereich bekanntgegeben. Werden nun wieder Anlegerfantasien beflügelt?

Die Bayer AG mit Sitz in Leverkusen gehört mit rund 100.000 Mitarbeitern und einem Börsenwert von über 60 Milliarden € zu den größten Chemie- und Pharmakonzernen weltweit. Mit der Übernahme des US-Agrarkonzerns Monsanto 2016 hat das Unternehmen seine Marktposition ausgebaut, sich jedoch auch Rechtsrisiken ins Haus geholt.

Pharmasparte: Verdopplung bis 2030 geplant

Das ist mal eine Ansage: Bayer will in diesem Jahr eine Milliarde US$ an der F&E-Front der Pharma-Abteilung ausgeben, um seinen Umsatz in diesem Bereich bis Ende des Jahrzehnts zu verdoppeln. Das sagte Sebastian Guth, Amerika-Chef von Bayer Pharma, am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Der Fokus der Leverkusener liegt dabei auf dem US-Geschäft: Laut Guth hat das Unternehmen die Zahl der US-Mitarbeiter, die im Marketing für das Pharmageschäft tätig sind, in den vergangenen drei Jahren schon um 50% erhöht, und plant bis 2030 neue Aufstockungen um weitere 75%.

Guth wies in dem Interview darauf hin, dass Bayer plant, seine Medikamente selbst in den USA zu verkaufen, anstatt wie in der Vergangenheit Partnerschaften mit US-Unternehmen einzugehen.

Der Amerika-Chef von Bayer Pharma zählte mehrere potenzielle Bockbuster-Produkte in seinem Forschungsbereich auf. Demnach erwarte er einen Spitzenumsatz von 12 Milliarden € mit dem Krebsmedikament Nubeqa, dem Nierenmedikament Kerendia und zwei der wichtigsten Produkte in der Pipeline, dem experimentellen Schlaganfallmedikament Asundexian und dem experimentellen Medikament für Frauengesundheit Elinzanetant. Guth geht außerdem davon aus, dass mehr als die Hälfte dieser Verkäufe aus den USA stammen werden.

Aktie weit entfernt vom fairen Wert

Mit seiner breiten Pipeline an vielversprechenden Kandidaten hat Bayer beste Chancen, um die umsatzstarken Medikamente wie Xarelto, dessen Patente in den nächsten Jahren auslaufen, mehr als adäquat zu ersetzen.

Wenn die Leverkusener damit beginnen, ihre Medikamente in den USA selbst zu vertreiben und ihr Geschäft dort massiv zu erweitern, dürften die Stimmen, die auf eine Konzernaufspaltung drängen, noch lauter werden. Wie wir in diesem Artikel vorgerechnet haben, könnten allein die Spekulationen über einen derartigen Schritt die Bayer-Aktie auf über 100 € katapultieren.

So hätte der Pharmabereich allein schon mit seiner aktuellen Größe unseren Kalkulationen nach einen Börsenwert von rund 60 Milliarden €. Mit dem Agrarchemie-Bereich und der Consumer-Health-Sparte kommen noch einmal weitere 63 Milliarden € hinzu. Zusammengenommen ist das so viel wie zu Glanzzeiten der DAX-Aktie 2015 und das Doppelte der aktuellen Marktkapitalisierung.

Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass Bayer heute finanziell deutlich schlechter dasteht als vor der teuren Monsanto-Übernahme, die zudem Prozesskosten in Milliardenhöhe nach sich zieht. Das bringt den potenziellen Börsenwert unter dem Strich immer noch auf 105 Milliarden €, was einem Aktienkurs von 102 € entspricht.

Wie sich zeigt, ist das Bayer-Papier weit entfernt von seinem fairen Wert. Auch wenn eine Konzernaufspaltung zu diesem Zeitpunkt noch Zukunftsmusik ist, so dürften der jüngste Chefwechsel und die neuen Ambitionen im Pharmabereich neue Fantasien entfachen, die die Aktie früher oder später antreiben werden. Aktionäre können daher ganz entspannt bleiben und mögliche Kursrücksetzer für Nachkäufe nutzen.

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