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AT&T-Aktie +6,5%: Auf die Dividende bleibt Verlass

Simon Ruić / 26.01.23 / 10:55

Die AT&T-Aktien (WKN: A0HL9Z) sind am Mittwoch um über +6,5% hochgeschossen, nachdem der US-Telekomriese überraschend starke Quartalszahlen vorgelegt hat. Die neue Prognose für den freien Cashflow gibt außerdem wichtige Hinweise darauf, wie viel Kurs- und Dividenden-Renditen Anleger für 2023 und darüber hinaus erwarten können.

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AT&T Inc. ist ein in Texas ansässiger Telekommunikationskonzern, der lange Zeit eine Monopolstellung in den USA und Kanada hatte und zeitweise über eine Million Mitarbeiter beschäftigte. Mit einer Marktkapitalisierung von knapp 146 Milliarden US$ ist das Unternehmen weiterhin einer der wertvollsten Telekom-Anbieter weltweit.

Erneut starkes Kundenwachstum und Margenverbesserung

Die AT&T-Aktie ist am Mittwoch um über +6,5% auf 20,42 US$ gesprungen, nachdem der Telekom-Anbieter starke Quartalszahlen vorgelegt hat, die den jüngsten Aufwärtstrend des Konzerns bestätigen.

Börsen-Koryphähe „Hai“ hatte die AT&T-Aktie bei Kursen um 14 US$ zum Top-Favoriten erklärt

So gewannen die Texaner zwischen Oktober und Dezember 656.000 neue Mobilfunk-Vertragskunden netto hinzu, was deutlich über den Analystenschätzungen (594.400) lag. Auf Jahressicht 2022 (2,9 Millionen) hat das Unternehmen damit den ärgsten Konkurrenten Verizon (2,6 Millionen) ausgestochen.

Auch ergebnisseitig hat AT&T den Wall-Street-Konsens übertroffen: So kletterte der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) gegenüber dem Vorjahresquartal von 0,56 auf 0,61 US$, während die Marktexperten nur 0,57 US$ auf dem Zettel hatten.

Die EBITDA-Margen verbesserte der US-Telekomriese gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich sowohl im Mobilfunk- (34,9 auf 37,8%)  als auch im Glasfaserfestnetz-Bereich (31,4 auf 37%).

Der Umsatz stieg hingegen nur sehr leicht um +0,8% auf 31,34 Milliarden US$ und bliebt damit hinter den durchschnittlichen Erwartungen (31,37 Mrd. US$).

AT&T-Vorstandschef John Stankey erklärt die starken Ergebnisse wie folgt:

Unsere konsequente Markteinführungsstrategie und die Einfachheit unserer Angebote haben dazu geführt, dass wir im vierten Quartal weiterhin robuste und qualitativ hochwertige Mobilfunk- und Glasfaserkunden hinzugewinnen konnten.

Im Gesamtjahr 2022 fiel das EBITDA gegenüber dem Vorjahreswert um -5,5% auf rund 41,5 Milliarden US$, während der konzernweite Umsatz im fortgeführten Geschäft mit 120,7 Milliarden US$ um knapp ein Zehntel sank.

In den zwölf Monaten erwirtschaftete der US-Konzern einen freien Cashflow von 14,1 Milliarden US$, was die gezahlten Dividenden in einer Gesamthöhe von 9,9 Milliarden US$ problemlos deckt. Zusätzliche Barmittel erhielten die Texaner aus der Abspaltung von WarnerMedia, aus der Warner Bros. Discovery hervorgegangen ist.

Mit den überschüssigen Mitteln verringerte AT&T einerseits seine Nettoverschuldung um 24,2 Milliarden US$ auf nunmehr 132,2 Milliarden US$. Darüber hinaus verwendete das Unternehmen 10,2 Milliarden US$ für den Erwerb von Mobilfunk-Frequenzen.

Gewinnausblick enttäuscht, nicht aber die FCF-Prognose

Mit Blick auf 2023 will AT&T den jüngsten Positivtrend erhalten und in allen Segmenten wachsen. So erwartet das Management für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum von mindestens +4% beim Mobilfunk und mindestens +5% bei den Breitband-Anschlüssen.

Bei der EBITDA-Wachstumsprognose (+3%) haben sich die Analysten im Mittel jedoch mehr erhofft. Auch was das bereinigte EPS angeht, blieb der Konzern mit einer Prognosespanne von 2,35 bis 2,45 US$ hinter den Markterwartungen (2,56 US$).

Beim freien Cashflow rechnet AT&T im neuen Jahr mit 16 Mrd. US$ oder mehr. Das Unternehmen hat noch ein weiteres Jahr mit hohen Investitionen in den 5G- und Glasfaserausbau vor sich, bevor diese 2024 und in den Folgejahren zurückgehen. So werden sich die Investitionen 2023 den Angaben nach ähnlich wie im Vorjahr auf etwa 24 Milliarden US$ belaufen.

Dividende mehr als sicher

Der Quartalsbericht unterstreicht den Schluss, zu dem wir schon in unserer letzten AT&T-Analyse gekommen sind: Konträr zu weit verbreiteten Befürchtungen müssen sich Aktionäre keine Sorgen machen, dass die Dividende noch einmal gekürzt werden könnte. Im Gegenteil: Ich sehe grundsätzlich genug Spielraum für das Unternehmen, die Ausschüttungen sogar wieder zu erhöhen.

Das Kommentar des Managements, dass der höhere freie Cashflow „die Kreditqualität der Dividende verbessern“ würde, deutet für mich jedoch darauf hin, dass es die Ausschüttungen im laufenden Jahr nicht erhöhen wird. Dies würde auf Grundlage der FCF-Prognose zu einer Ausschüttungsquote von sehr komfortablen 50% führen.

Die aktuelle Dividenden-Rendite liegt nach dem gestrigen Kurssprung bei etwa 5,5%. In späteren Jahren, wenn die Investitionen zurückgehen und die Erträge allmählich wachsen, erwarte ich aber, dass AT&T die Dividende wieder anheben wird.

Verschnaufpause für die Aktie?

AT&T hat nun einige Quartale mit nachgewiesenem Kundenwachstum und Margenverbesserung hinter sich. Die stärker fokussierte Strategie nach der WarnerMedia-Abspaltung hat sich ausgezahlt.

Wie wir in diesem Bericht vor sechs Wochen beleuchtet haben, wurde die Aktie der Texaner im Vergleich zum Branchenniveau mit einem signifikanten Abschlag gehandelt. Im unserem Live Chat wurde Dividendenjägern der Einstieg bereits Mitte Oktober nahegelegt, rechtzeitig vor der jüngsten Kursrallye.

Der Markt hat das mittlerweile auch erkannt, die Bewertungslücke gegenüber Verizon und Co. wurde zum Teil geschlossen. Angesichts des jüngsten Kursanstiegs könnte sich die AT&T-Aktie in diesem Jahr weitgehend seitwärts bewegen. In 12 Monaten dürfte der US-Titel jedoch wieder in Bewegung kommen, wenn die Anleiherenditen zu sinken beginnen und eine Dividendenerhöhung wahrscheinlicher wird.

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