Altria-Aktie: Gute Zeiten nur noch Schall und Rauch?

Die Altria-Aktie (WKN: 200417) verlor am Donnerstag -2,5% und setzte damit ihren negativen Jahrestrend mit -7,5% seit Neujahr fort. Doch was ist bei der Aktie des ikonischen Zigarettenkonzerns los? Sind Anleger hier trotz der hohen Dividende nicht mehr interessiert?

ℹ️ Altria vorgestellt

Die Altria Group ist einer der weltweit größten Hersteller von Tabak- und Rauchprodukten. Das Unternehmen produziert und vertreibt sowohl klassische Zigaretten, beispielsweise der Marke Marlboro, als auch tabakfreie E-Zigaretten. Kunden von Altria sind vor allem Großhändler und Einzelhandelsketten. Der 1847 gegründete Traditionskonzern hat seinen Hauptsitz in Richmond im US-Bundesstaat Virginia. An der Börse ist Altria derzeit ca. 75 Milliarden US$ wert.

Kein Erfolg mit E-Zigaretten

Eigentlich ist Tabak seit der Corona-Pandemie wieder weltweit auf dem Vormarsch – nur nicht in den USA, so scheint es. Denn die Zahlen von Altria für das Q3 zeigen, dass der größte Konzern dieses Sektors in den Vereinigten Staaten nicht die Erwartungen der Analysten erfüllen konnte.

So meldete man einen Gewinn je Aktie von 1,28 US$, während 1,30 US$ erwartet worden waren. Gleichzeitig sanken die Umsätze des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr um 2,8% auf 5,28 Milliarden US$, was außerdem die Erwartungen um 150 Millionen US$ verfehlte. Letzteres dürfte vorrangig an Preiserhöhungen gelegen haben, die Konsumenten in diesem Fall teilweise nicht annahmen.

Dementsprechend fiel auch der Ausblick des Unternehmens nicht in die von Analysten prognostizierte Spanne. Statt 4,99 bis 5,01 US$ je Aktie an Gewinnen werden für das Gesamtjahr nur 4,91 bis 4,98 US$ in Aussicht gestellt, was aber immer noch ein Wachstum von 1,5 bis 3% gegenüber dem Vorjahreswert ist.

In schlechter Verfassung

Altria hat also die Schätzungen auf ganzer Linie verfehlt und auch ansonsten sieht es nicht besonders gut aus. So macht dem Konzern weiterhin seine hohe Verschuldung zu schaffen, welche mit steigenden Zinsen ein immer größeres Problem wird. Dazu kommen die erfolglosen Investments der vergangenen Jahre wie Juul und Cronos, die das Unternehmen Vertrauen bei den Anlegern und Milliarden an Free Cashflow gekostet haben.

Dementsprechend überrascht es also nicht, dass die Aktie auch im Chart in eine deutliche Abwärtsbewegung geraten ist und nun sogar bald die Corona-Tiefs bei 41 US$ testen könnte.

Nicht von der Dividende blenden lassen

Was sollten Anleger jetzt mit dem Papier tun? Meine klare Antwort ist: Die Position nochmals überdenken. Denn mit der reinen Fokussierung auf den amerikanischen Markt hat Altria einen großen Nachteil gegenüber dem Rest der Branche.

Zwar ist die Aktie mit einem KGV von 8,5 und einer Dividendenrendite von 8,8% auch wesentlich günstiger, allerdings fällt es immer schwerer zu glauben, dass Altria eines Tages wieder so gut dastehen könnte wie etwa die Schwester Phillip Morris.

Dementsprechend sollten sich Investoren im Tabaksektor nach besseren Investitionsmöglichkeiten umsehen und sich nicht von der hohen Dividendenrendite des Konzerns blenden lassen.

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