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Valneva: Wie gut sind die Omikron-Daten wirklich?

Kersten
20.01.22

Gestern verkündete Valneva (WKN: A0MVJZ) in einer Pressemitteilung neue Daten zu seinem Impfstoffkandidaten VLA 2001, die sich speziell auf die Omikron-Variante beziehen. In der Folge explodierte der Kurs im späten US-Handel und schloss mit einem Gewinn von +45%. Doch wie gut sind die Daten wirklich?

Valneva ist ein französisches Biotechunternehmen mit Hauptsitz in Saint-Herbain. Die Firma entwickelt und vermarktet Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten. Sie verfügt über Produktionsstätten in Österreich, Schottland und Schweden sowie Niederlassungen in Frankreich, Kanada und den USA. Mit seinem Totimpfstoff VLA 2001 verfügt Valneva über ein Vakzin gegen das Coronavirus, das allerdings noch nicht zugelassen ist.

Neue Omikron-Daten

Bei den veröffentlichen Daten handelt es sich um Labor-Studien. Insgesamt wurden 30 Proben von Probanden ausgewertet, die jeweils 3 Impfungen erhielten. Von diesen wiesen 26 (87%) neutralisierende Antikörper gegen die Omikron-Variante auf. Gegen die Delta-Variante wurden in 100% der Fälle neutralisierende Antikörper festgestellt.

Fraglich bleibt jedoch, wie viele neutralisierende Antikörper insgesamt durch die 3 Impfungen vorhanden sind. Diese Daten müssten dem Unternehmen im Rahmen der Untersuchungen auch vorliegen. Das lässt natürlich die Frage aufkommen, weshalb diese Daten nicht ebenfalls veröffentlicht wurden?

Die mittlere Reduktion der Neutralisation betrug das 2,7-fache für die Delta-Variante und das 16,7-fache für die neue Omikron-Variante. Diese Daten wären im Vergleich zu anderen Impfstoffen sogar sehr gut – BioNTech kommt auf eine Reduktion von 40. Ohne den Referenzpunkt zu kennen, ist die Aussage jedoch von geringer Bedeutung, und selbst die sehr niedrige Reduktion von 16,7 könnte unter dem Strich also bedeutend weniger neutralisierende Antikörper bedeuten, als sie die Konkurrenz aufweist.

Auch hier ist wieder die Frage, wieso veröffentlicht das Unternehmen nicht auch diese Daten? Es gibt eigentlich nur eine logische Erklärung – die Daten sind nicht so gut, wie sie aussehen und wie sie an der Börse angekommen sind!

Üben Investoren Druck aus?

Ein möglicher Grund für die Nachrichtenveröffentlichung könnten unzufriedene Aktionäre aus der Kapitalerhöhung sein, die zu einem Kurs von 17 € Aktien erwarben. Nachdem im gestrigen Handel ein Tief von 12,68 € erreicht wurde, dürfte der Druck von dieser Seite deutlich gestiegen sein.

Ob das wirklich so war oder ob bloß das Unternehmen selbst mit der Aktienentwicklung unzufrieden ist, bleibt offen. Auf jeden Fall schätzen wir die Nachricht als „Pump News“ ein, die den Aktienkurs hochtreiben soll. Im vorbörslichen Handel notiert das Papier schon wieder -12% bei 18,76 €. Das bekräftigt unsere Theorie, dass die Datenlage zu dünn ist und einige Investoren hier den Ausstieg suchen wollen.

Spekulanten warten besser eine Beruhigung ab, bevor sie sich erneut positionieren!

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