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Uniper-Aktie: Das Elend nimmt seinen Lauf

Frank Giarra / 25.07.22 / 10:48

Die Aktie des Energieversorgers Uniper (WKN: UNSE01) fällt weiter wie ein Stein. Heute Morgen verliert das Papier in der Spitze -10% auf das neue Rekordtief von 6,65 €, aktuell notiert es bei 6,80 €. Ist hier Hopfen und Malz für Anleger verloren?

Uniper erzeugt Strom aus Kohle und Gas und zählt zu den drei größten Gashändlern in Deutschland. Der Düsseldorfer Konzern ist 2016 durch Abspaltung aus dem Essener Energiekonzern E.ON entstanden. Seit März 2020 gehört das Unternehmen mehrheitlich dem finnischen Energiekonzern Fortum.

Anleger ergreifen die Flucht

Anleger fliehen auch heute regelrecht aus dem Titel des MDAX-Konzerns, nachdem das von der Insolvenz bedrohte Unternehmen vergangenen Freitag ein Stabilisierungspaket mit dem Bund vereinbart hat.

Kein Wunder, denn mit dem milliardenschweren Rettungspaket geht eine Kapitalerhöhung über 267 Millionen € zum Ausgabepreis von 1,70 € je Aktie einher, bei der Altaktionäre kein Bezugsrecht erhalten. Sie werden also voll verwässert.

Nicht weit entfernt vom Totalverlust

Die Aktie verbucht seit Jahresbeginn ein kolossales Minus von fast 84%, das ist nicht weit entfernt von einem Totalverlust. Allein seit vergangenen Mittwoch hat sich der Kurs fast halbiert.

Wir hatten bereits Ende Juni nach Bekanntwerden der Liquiditätsprobleme infolge ausgebliebener russischer Gaslieferungen auf die bedrohliche Lage verwiesen und geraten, den Wert rigoros zu meiden.

Analyst mit Kursziel 5,50 €

Wie sich die bevorstehende 30%-Beteiligung des Bundes letztlich auf den Kurs auswirken könnte, hat jetzt der erste Analyst versucht auszurechnen. Vincent Ayral von der Investmentbank JPMorgan sieht den fairen Kurs der Uniper-Aktie nur noch bei 5,30 € und senkt sein Kursziel drastisch von 32 auf 5,50 €. Gleichzeitig reduziert er seine Einschätzung gleich um zwei Stufen auf „Untergewichten“.

Die Lage bleibt bedrohlich

Dem normalen Kleinanleger hilft es letztlich aus meiner Sicht auch nicht weiter, dass die Bundesregierung es dem Unternehmen erlauben will, die höheren Gasbeschaffungspreise zu 90% an ihre gewerblichen Kunden wie Stadtwerke weiterzureichen, womit sie letztlich beim Verbraucher landen werden. Die Lage bleibt aus wirtschaftlicher Sicht trotz des Rettungspakets bedrohlich, zumal der unberechenbare russische Präsident Wladimir Putin jederzeit den Gashahn abdrehen könnte.

Rette sich, wer kann!

So traurig es ist: Ich hatte schon zuletzt in diesem Artikel Trader, die nach dem Kurssturz schnelle Gewinne witterten, vor dem Griff ins fallende Messer gewarnt. Und gleichzeitig investierten Anlegern einen Ausstieg nahe gelegt. Das kann man Stand heute leider nur nochmal unterstreichen.

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