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TSMC-Aktie: Warum Warren Buffett falsch liegen könnte

Johann Werther / 08.01.23 / 10:29

4,1 Milliarden US$ hat Warren Buffetts Berkshire Hathaway für eine Beteiligung am Halbleiterhersteller TSMC (WKN: 909800) ausgegeben. Doch es gibt einige Gründe, warum das Orakel von Omaha diesmal falsch liegen könnte.

Die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company, Limited (TSMC) ist nach Intel und Samsung der weltweit drittgrößte Halbleiterhersteller und der weltweit größte unabhängige Auftragsfertiger für Fabless-Unternehmen wie AMD, Apple, Qualcomm oder Nvidia. Das Unternehmen erwirtschaftet Gewinne im zweistelligen Milliardendollar-Bereich.

Risiko oder Berechnung?

Schon seit mehreren Monaten droht der Konflikt an der Grenze zwischen China und Taiwan zu eskalieren, und der Markt wertet inzwischen kräftig Aktien aus Taiwan und China ab. Doch wenn es natürlich nicht zum Krieg kommt, sollte das doch eigentlich eine hervorragende Einstiegsmöglichkeit in Werte wie TSMC & Co sein. Oder?

Standortnahe Produktion

Denn wie es immer deutlicher wird, verlegen Unternehmen nicht nur ihre Produktionskapazitäten aus der Region, weil sie Angst vor einem Krieg haben, sondern weil auch die Lieferkettenkrise der letzten zwei Jahre gezeigt hat, welche Vorteile eine standortnahe Produktion hat.

TSMC könnte also bald weniger Probleme mit dem schwelenden Konflikt haben als mit möglichen Auftragsrückgängen, vor allem vor dem Hintergrund von Deglobalisierung und Rezession.

Schweinezyklus?

Doch trotzdem sehen die Finanzwerte und Wachstumsaussichten von TSMC aktuell immer noch sehr rosig aus (mehr dazu in diesem Artikel). Schaut man allerdings auf die allgemeine Entwicklung des Chip-Sektors, kommt man bald auf den Gedanken, dass hier vielleicht ein Schweinezyklus in vollem Gange ist.

Während alle großen Spieler im Markt ihre Kapazitäten ausbauen und es Gerüchte um eigene Apple-Chips gibt, verstärkt sich im Hintergrund ein Rauschen.

Dieses Rauschen flüstert von der aufkommenden Rezession und gerade in den letzten Wochen und Monaten wird es immer lauter, erst recht vor dem Hintergrund der großen Entlassungswellen bei den Tech-Firmen.

Kein Kauf?

Aber ist TSMC jetzt wirklich kein Kauf? Die Antwort: Es kommt darauf an.

Das Unternehmen ist größtenteils ein Auftragsfertiger, dessen Verträge eines Tages auslaufen, und der sich in einer miserablen geopolitischen Lage befindet. Dafür ist das Papier hingegen auch sehr günstig bewertet und hat Aufwärtspotenzial, wenn Rezession und bewaffneter Konflikt nicht eintreten.

Und auch wenn man wie Warren Buffett sehr langfristig denkt, kann ein solches Investment durchaus Sinn machen, muss aber keinesfalls immer aufgehen. Prominent sieht man dies an Buffets Kraft-Heinz oder Charlie Mungers Alibaba Investments.

In jedem Fall sind die Aussichten für TSMC kurz- und mittelfristig nicht gut, weshalb hier wenn überhaupt nur langfristige Anleger in kleinen Dosen einen Einstieg wagen sollten.

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Zugehörige Kategorien: Technologie-Aktien
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