Thyssenkrupp-Aktie +15%: Wann hört die Rallye auf?
Thyssenkrupp-Aktionäre (und ebenso andere Anleger) werden sich seit einigen Wochen die Augen vor Ungläubigkeit reiben. In den letzten zwei Monaten hat sich der Kurs des Stahl- und Technologiekonzerns mehr als verdoppelt. Wer Mitte September 2024 in die Thyssenkrupp-Aktie investierte, konnte sein Kapital inzwischen sogar verdreifachen. Was steckt hinter der gewaltigen Rallye und ist sie nachhaltig?
Jede Menge Rüstungsfantasie
Auslöser der Kursrallye der Thyssenkrupp-Aktie ist der aktuelle Boom bei europäischen Rüstungsaktien. Aufgrund seiner Werftensparte TKMS zählt der deutsche Stahlhersteller ebenfalls zu den wichtigsten Rüstungsgüterherstellern der Bundesrepublik.
Die aktuelle politische Kehrtwende der USA und die daraus resultierende Diskussion über die Eigenständigkeit Europas in Sachen Verteidigung treiben den Kurs der Thyssenkrupp-Aktie in neue Höhen. Deutschland und seine europäischen Verbündeten werden in den kommenden Jahren massiv aufrüsten müssen, um die geopolitische Lücke der USA zu stopfen. Diese Entwicklung dürfte Milliardenzusatzinvestitionen in die Marinen der europäischen Länder bedeuten – ein Geschenk für Thyssenkrupp.
Die Werftensparte TKMS des Essener Konzerns steht seit Monaten zur Disposition. Thyssenkrupp-Chef Lopez will TKMS noch in diesem Jahr zumindest teilweise an die Börse bringen. Bei diesem Börsengang dürfte die neue Bundesregierung angesichts der strategischen Bedeutung des Unternehmens für die Bundesrepublik allerdings noch ein Wörtchen mitreden.
Für Thyssenkrupp dürfte der TKMS-Börsengang so oder so ein gewaltiger Erfolg werden. Die Bewertung europäischer Rüstungskonzerne steigt vor dem Hintergrund der zunehmenden militärischen Unabhängigkeit Europas in neue Höhe. Anleger dürften sich um die Anteile der Thyssenkrupp-Tochter reißen.
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Die Widerstände purzeln
Das Chartbild der Thyssenkrupp-Aktie ist seit einigen Wochen nicht mehr wiederzuerkennen. In den letzten Tagen purzelte ein historischer Widerstand nach dem anderen. Der MDAX-Titel steht inzwischen knapp vor einem neuen 3-Jahresthoch bei 9,30 €. Einige Indikatoren deuten allerdings darauf hin, dass die Thyssenkrupp-Aktie inzwischen massiv überkauft ist.
Vorsicht ist geboten
Trotz dieser hervorragenden Aussichten möchte ich Anleger vor einem Kauf der Thyssenkrupp-Aktie warnen. Kursverdoppelungen oder gar -verdreifachungen innerhalb kurzer Zeit bei etablierten Konzernen machen mich immer stutzig.
Der Stahlpreis befindet sich angesichts der Konjunkturschwäche Chinas und Europas immer noch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Die Ausgliederung der Stahlsparte dürfte für Thyssenkrupp deshalb nicht einfacher werden.
Die Kursziele von Analysten haben sich in jüngster Vergangenheit deutlich erhöht. Allerdings sehen viele inzwischen kein weiteres Aufwärtspotenzial mehr für die Thyssenkrupp-Aktie. Die Citigroup sieht den fairen Wert bei 8,50 €, die Bank of America bei 9,00 €.
Warum sich der Wert des Thyssenkrupp-Konzerns innerhalb weniger Monate verdreifacht haben soll, erschließt sich mir nicht. Ich glaube, dass Anleger in einige Aktien, darunter auch den deutschen Traditionskonzern, ein wenig zu viel Rüstungsfantasie hineininterpretieren.
ℹ️ Thyssenkrupp in Kürze
- Thyssenkrupp mit Hauptsitz in Essen ist ein diversifizierter Industrie- und Technologiekonzern mit Schwerpunkt in der Stahlherstellung.
- Der Konzern ging 1999 aus der Fusion der beiden Traditionsunternehmen Friedrich Krupp AG und Thyssen AG hervor.
- Thyssenkrupp ist im Nebenwerteindex MDAX notiert und ist aktuell ca. 5,4 Milliarden € wert.
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