Tesla-Aktie: Neue Kursrallye durch Robotaxis?

Erste Testfahrten beginnen

Im letzten Quartalsbericht, der vor genau drei Monaten vorgelegt wurde, kündigte Tesla den Start eines Robotaxi-Dienstes an. Seitdem ist die Tesla-Aktie um +36% gestiegen. Nun sind die ersten autonom fahrenden Taxis von Elon Musik in Austin, Texas unterwegs. Ist der Beginn des Robotaxi-Zeitalters auch der Start für die nächste Kursrallye der Tesla-Aktie?

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Die Testfahrten gehen los

Zu Beginn muss ich an dieser Stelle die Euphorie ein wenig bremsen. Wer dachte, nun würden Tausende Tesla-Robotaxis auf den Straßen der texanischen Hauptstadt unterwegs sein, hat sich geirrt.

Der Testbetrieb des Robotaxi-Services von Tesla ist extrem eingeschränkt. Zum Start sind gerade mal 10 bis 20 Model Y-Fahrzeuge unterwegs.

Die Autos fahren in einem etwa 77 Quadratkilometer großen Gebiet in Austin. Das aber auch nicht permanent, sondern nur von 6 Uhr morgens bis Mitternacht. Auch bei schlechtem Wetter kann der Service eingeschränkt oder gar nicht verfügbar sein.

Hinzu kommt, dass die Bezeichnung autonom fahrendes Taxi nicht ganz korrekt ist. Auf dem Beifahrersitz sitzt ein sogenannter „Sicherheitsmonitor“, der im Notfall eingreifen.

Und nicht zuletzt ist der Tesla-Robotaxidienst nur für eine elitäre Gruppe zugänglich. Der Dienst ist lediglich auf Einladung erhältlich und bedient aktuell rund 20 ausgewählte Tesla-Influencer und ihre Begleitpersonen.

Elon Musk ist euphorisch

Elon Musk wäre nicht Elon Musk, wenn er angesichts des Robotaxi-Starts nicht in Euphorie verfallen würde. Der Tesla-Chef verkündete, dass die Fahrzeuge bereits alle erforderliche Technik an Bord hätten, um eines Tages autonom unterwegs zu sein. Musk sieht bereits Millionen selbstfahrender Teslas durch die Straßen Amerikas fahren und glaubt an einen Marktanteil von mehr als 90% für sein Unternehmen.

Viele Experten hegen aber erhebliche Zweifel am Erfolg von Teslas Robotaxi-Dienst. Sie liegen in der Technik der Fahrzeuge begründet.

Im Gegensatz zu anderen Robotaxis, wie beispielsweise von Waymo oder Volkswagen, setzt Musk dabei ausschließlich auf Kameras und nicht auf Lidar-Radare. Das hat den Vorteil niedrigerer Kosten. Der Nachteil ist jedoch, dass Kameras bei schlechten Sichtverhältnissen Objekte gar nicht oder nicht einwandfrei erkennen können.

Das erklärt auch, warum die Tesla-Robotaxis derzeit noch nicht in der Nacht oder bei Schlechtwetter unterwegs sind. Für mich ein klares Zeichen, dass das Unternehmen seiner eigenen Technik nicht vertraut.

Der Aufwärtstrend ist in Gefahr

Die Tesla-Aktie befindet sich seit zwei Monaten in einem Aufwärtstrend. Dieser könnte allerdings aufgrund fehlender Kurssteigerungen in den vergangenen Tagen in Gefahr geraten. Die kommenden Tage versprechen deshalb charttechnische Spannung.

Auf das falsche Pferd gesetzt

Ich glaube, dass Elon Musk bei seinen Robotaxis in technischer Hinsicht auf das falsche Pferd gesetzt hat. In der Vergangenheit soll es eine ganze Reihe an schwerwiegenden Unfällen bei Testfahrten gegeben haben, die durch die mangelhafte Funktion der Kameras verursacht wurden.

Ich vertraue in dieser Angelegenheit vielmehr einem Konzern wie Volkswagen, der seit vielen Jahren mehr als fünfmal so viele Autos wie Tesla baut und bei dem Sicherheit einen wesentlich höheren Stellenwert genießt. VW und auch der Robotaxi First Mover Waymo (Google) setzen auf die Lidar-Technik. Und sie tun das meiner Meinung nach aus guten Gründen.

Ich will kein Pessimist sein, aber ich glaube, dass es früher oder später zu Unfällen von Tesla-Robotaxis mit Todesopfern kommen wird, die auf die fehleranfällige Kameratechnik zurückzuführen sind. In diesem Fall wird das Eis für Tesla sehr dünn werden. Eine nachträgliche Änderung des technischen Grundkonzepts wird sehr schwierig und folglich kostenintensiv.

Man kann Elon Musk nur viel Glück wünschen. Er wird es meiner Meinung nach brauchen.

Abschließend sei erwähnt: Unser exklusiver Report „Motoren-Machtkampf“ enthüllt einen verkannten Hoffnungsträger der E-Mobilität mit Tenbagger-Potenzial und warnt gleichzeitig vor einer überbewerteten Branchengröße.

ℹ️ Tesla in Kürze

  • Der 2003 gegründete US-Autohersteller mit Hauptsitz in Austin im US-Bundesstaat Texas ist derzeit der weltweit zweitgrößte Hersteller von Elektroautos. Neben Fahrzeugen stellt Tesla (WKN: A1CX3T) auch Batteriespeicher und Photovoltaikanlagen her.
  • Die Fahrzeuge und teilweise auch die Batterien werden in Gigafactories genannten Großfabriken produziert. Derzeit betreibt Tesla Gigafactories in den USA, Deutschland und China.
  • Tesla ist Mitglied in den US-Leitindizes Nasdaq 100 und S&P 500 und ist ca. 1,01 Billionen US$ wert.

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