Tesla-Aktie: Kommt es nun zum Crash?

Negativtrend hält an

Nach einer Erholung bis auf 356 US$ geht es für die Tesla-Aktie seit Beginn der vergangenen Woche wieder kräftig abwärts. Am Dienstag sackten die Kurse zeitweise um fast -8% nach unten, behaupteten sich zum Handelsende aber knapp oberhalb der 300-US$-Marke. Was steckt hinter dem jüngsten Abverkauf und müssen sich Anleger auf weitere Korrekturen einstellen?

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Auf den Boden der Realität zurückgeholt

Der erfolgreiche Robotaxi-Start im texanischen Austin hatte der Aktie zu einem kurzzeitigen Aufschwung verholfen, doch die damit verbundene Hoffnung und Euphorie ist in den letzten Tagen wieder wie weggeblasen. Die anhaltende Absatzflaute im Autogeschäft und der neu entbrannte Streit zwischen Elon Musk und US-Präsident Donald Trump haben die Anleger wieder in die Realität zurückgeholt.

Und diese sieht nicht besonders rosig aus. Im Mai sind die Autoverkäufe in Europa den fünften Monat in Folge gesunken. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum brach der Absatz um 27,9 Prozent ein. Damit geht der Marktanteil von Tesla in Europa weiter zurück, denn insgesamt wurden im Mai mehr Elektrowagen zugelassen.

Nun gab es auch erste Zahlen für den Monat Juni: Während in Dänemark und Schweden die Verkäufe den sechsten Monat in Folge sanken, gab es in Norwegen und Spanien dank des überarbeiteten Tesla Model Y mehr Zulassungen. Letzteres ist aber wohl nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Privatfehde kocht wieder hoch

Doch nicht nur die schwachen Verkaufszahlen im E-Autogeschäft drücken auf die Stimmung, sehr besorgt sind Anleger auch aufgrund der Privatfehde der einstigen Best Buddies Donald Trump und Elon Musk. War es in dieser Hinsicht zuletzt etwas ruhiger geworden, kochen die Emotionen der beiden Alphatiere nun wieder hoch.

Hintergrund ist, dass der Tesla-Chef das von Trump unterstützte Steuer- und Ausgabengesetz („Big Beautiful Bill“), das derzeit im Kongress verhandelt wird, kategorisch ablehnt. Er kündigte abermals die Gründung einer neuen Partei der Mitte an, falls das Gesetz verabschiedet werden sollte.

Doch wie man ihn kennt, lässt der US-Präsident solche Attacken nicht auf sich sitzen und fordert eine Überprüfung der staatlichen Subventionen für die Unternehmen von Musk, mit dem Ziel die Ausgaben zu kürzen. Wörtlich sagte er, dass das von Musk gegründete Kostensenkungsgremium DOGE das Monster sei, das vielleicht zurückkehren müsse, um Elon zu fressen.

Chartbild trübt sich ein

Die Leidtragenden dieser Privatfehde sind leider wieder einmal die Anleger, auf deren Rücken der Streit letztlich ausgetragen wird. Denn die Aktie reagiert empfindlich und durchbricht mit der 50- und der 200-Tage-Linie bedeutende Leitplanken.

Sollte es nun auch noch zum Bruch der 300-US$-Marke kommen, würde sich das Chartbild nochmals erheblich eintrüben. Dann wären sogar Rücksetzer zu den Jahrestiefständen von 220 US$ möglich. Das würde weitere Abschläge von fast -30% bedeuten.

Was tun mit der Tesla-Aktie?

Der Streit zwischen Musk und Trump sorgt für einen maximalen Unsicherheitsfaktor, den ich keinem Anleger zumuten möchte. Dazu kommen die anhaltend schwachen Geschäfte im Verkauf von E-Autos, dem Brot- und Buttergeschäft von Tesla. Die wachsende Konkurrenz durch chinesische Player wie Xiaomi oder BYD lässt für die Zukunft nichts Gutes erahnen.

Der AV-Bereich mit den Robotaxis und auch der KI-Bereich mit Robotern (Optimus) verschaffen dem Unternehmen zwar potenzielle Wachstumstreiber, allerdings ist der Weg zum Massenmarkt noch sehr lang. Außerdem könnte auch hier die politische Komponente negative Auswirkungen haben (Stichwort: Zulassung).

Vor diesem Hintergrund würde ich Anlegern derzeit dringend davon abraten, die Tesla-Aktie zu kaufen.

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ℹ️ Tesla in Kürze

  • Der 2003 gegründete US-Autohersteller mit Hauptsitz in Austin im US-Bundesstaat Texas ist derzeit der weltweit zweitgrößte Hersteller von Elektroautos. Neben Fahrzeugen stellt Tesla (WKN: A1CX3T) auch Batteriespeicher und Photovoltaikanlagen her.
  • Die Fahrzeuge und teilweise auch die Batterien werden in Gigafactories genannten Großfabriken produziert. Derzeit betreibt Tesla Gigafactories in den USA, Deutschland und China.
  • Tesla ist Mitglied in den US-Leitindizes Nasdaq 100 und S&P 500 und ist ca. 967 Milliarden US$ wert.

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