Stellantis-Aktie: Er muss es richten
Mit einem Kursgewinn von fast +4% ist die Stellantis-Aktie am Mittwochmorgen Spitzenreiter unter allen Werten im europäischen Leitindex Euro Stoxx 50. Sind mit dem neuen Firmenlenker Filosa so viele Hoffnungen verbunden und ist die Autoaktie endlich wieder einen Kauf wert?
Ein neuer Chef übernimmt
Seit Anfang der Woche hat der Stellantis-Konzern wieder einen neuen CEO. Sein Name: Antonio Filosa. Der 51-jährige Italiener ist einer der größten Insider des internationalen Autokonzerns.
Filosa war zuletzt Chief Operating Officer der Region Nord- und Südamerika und Chief Quality Officer. Der neue Stellantis-Boss kann auf einen eindrucksvollen Track Record an Erfolgen verweisen. Er führte Fiat zur Marktführerschaft in Südamerika und baute das Werk in Pernambuco zu einem der größten Produktionsstandorte auf dem amerikanischen Kontinent aus.
In Nordamerika stellte Filosa seine Fähigkeiten als Krisenmanager unter Beweis. Binnen weniger Monate reduzierte er die hohen Lagerbestände des Konzerns, erneuerte die Modellpalette und verbesserte die angespannten Beziehungen von Stellantis zu Gewerkschaften, Händlern und Zulieferern.
Der Berg an Aufgaben, vor dem Filosa nun steht, ist gewaltig. In den kommenden Jahren muss er das Markenportfolio des Multimarkenkonzerns Stellantis bereinigen. Gleichzeitig steht die finanzielle Sanierung des Konzerns auf der Agenda. Und nicht zuletzt muss Filosa auch Stellantis Transformation zur Elektromobilität weiterführen.
Eine bullische Investmentbank
In einer ersten Reaktion auf den Amtsantritt des neuen Stellantis-Chefs hob die Investmentbank Jefferies das Rating für die Stellantis-Aktie von bislang „Halten“ auf nunmehr „Kaufen“. Zugleich erhöhten die Jefferies-Banker das Kursziel für die Aktie von 9,00 auf 11,50 €. Damit attestieren sie der Stellantis-Aktie ein Upside von +33%.
Grund für den neuen Optimismus von Jefferies ist die Einschätzung, dass der Gewinnrückgang des Autokonzerns seinem Ende zugeht. In den kommenden zwei Jahren dürfte Stellantis wieder höhere Gewinne einfahren, so die Bank.
Zudem sind die Investmentbanker der Meinung, dass viele der Probleme von Stellantis selbst verschuldet und demnach behebbar seien. Der neuen CEO wird laut Jefferies die Entscheidungsfindung des Autoherstellers deutlich beschleunigen.
Ist der Boden gefunden?
Seit fast drei Monaten steckt die Stellantis-Aktie nun schon in einem Seitwärtstrend fest und pendelt zwischen 8 und 10 € auf und ab. Aber die charttechnische Lage des Autowertes hat sich zuletzt verbessert, da das 5-Jahrestief bei 7,80 € bereits mehreren Angriffen standgehalten hat.
Ich gehe davon aus, dass diese Unterstützung auch weiterhin den Boden der Stellantis-Aktie darstellt. Für einen Ausbruch aus dem Seitwärtstrend wird es allerdings eine Reihe positiver Nachrichten brauchen.
Etwas für langfristige Dividendenanleger
In meiner letzten Analyse Ende Mai habe ich die Stellantis-Aktie zum Kauf empfohlen und stehe auch weiterhin zu meiner Entscheidung. Vor allem für langfristig orientierte Dividendenanleger ist die Aktie ein sehr interessanter Pick.
Ich schließe mich der Meinung von Jefferies an, dass die meisten der Probleme von Stellantis hausgemacht und somit für den Autokonzern selbst lösbar sind. Zudem verfügt Stellantis in Europa und Amerika über ein exzellentes Markenportfolio. Man muss es schon fast als Vorteil sehen, dass der Autokonzern so gut wie gar nicht auf dem chinesischen Markt vertreten ist, auf dem ausländische Hersteller kaum mehr Chancen haben, Geld zu verdienen.
Mit einer Dividendenrendite von knapp über 8% ist die Stellantis-Aktie ein hochattraktiver Dividendenwert, vor allem wenn man sich vergegenwärtigt, dass die letzte Gewinnausschüttung gegenüber dem Vorjahr mehr als halbiert wurde.
Ich gehe deshalb davon aus, dass sich die Stellantis-Aktionäre im kommenden Jahr aufgrund steigender Gewinne und Cashflows wieder über eine höhere Dividende freuen dürfen. Die Stellantis-Aktie wird charttechnisch und fundamental zunehmend stärker. In meinen Augen ist das Downside eines Investments sehr gering.
Passend dazu: Während Smart Money massiv aus US-Aktien abfließt, enthüllt unser exklusiver Report „Europa schlägt zurück“ drei europäische Perlen mit außergewöhnlichem Wachstumspotenzial – darunter ein klarer Gewinner der 500-Milliarden-Infrastrukturoffensive.
ℹ️ Stellantis in Kürze
- Die niederländische Stellantis N.V. (WKN: A2QL01) ist der Dachkonzern von 14 Automarken. Zu den bekanntesten gehören Chrysler, Fiat, Opel und Peugeot.
- Stellantis entstand 2021 durch die Fusion des italienisch-amerikanischen Konzerns Fiat/Chrysler mit dem französischen Autobauer Peugeot.
- Die Dachgesellschaft hat ihren Sitz im niederländischen Hoofddorp, die Zentralen der Autokonzerne befinden sich in den jeweiligen Ländern. Hauptabsatzmärkte von Stellantis sind Europa und die USA.
- Stellantis ist Mitglied im europäischen Leitindex EuroStoxx 50 und aktuell ca. 25 Milliarden € wert.
💸 sharedealsPlus: Jetzt Mitglied werden!
Echte Expertise und konkrete Tipps: Hebe Dein Depot mit Deutschlands erfolgreichster Aktien-Community auf das nächste Rendite-Level und profitiere von wahren Börsenstars! Hier erfährst Du mehr.