Spotify-Aktie: Der Dip wird gekauft

Hohe Volatilität nach den Zahlen

Die Spotify-Aktie ist am Dienstag nach Zahlen deutlich zurückgefallen. Zeitweise gab der Nasdaq-Titel um fast -10% nach, dämmte die Verluste bis zum Handelsende aber auf -3,48% ein. Sind die Zahlen wirklich so schwach? Und wie sollten sich Anleger nun verhalten?

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Zahlen mit Licht und Schatten

Der schwedische Musik-Streaming-Dienst hat zum Jahresauftakt erneut ein zweistelliges Umsatzwachstum verzeichnet. Die Erlöse kletterten im Vergleich zum Vorjahr um 15% auf 4,2 Milliarden € und lagen damit im Rahmen der Erwartungen. Ein deutliches Plus gab es bei der Bruttomarge, die sich um rund 400 Basispunkte auf 31,6% verbesserte.

Großer Wachstumstreiber war wieder einmal das Premiumgeschäft, das um 16% auf 3,77 Milliarden € zulegte. Die Zahl der zahlenden Abonnenten stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12% auf 268 Millionen. Erwartet wurden 265 Millionen. Es handelte sich dabei um den höchsten Zuwachs in einem ersten Quartal. Die monatlich aktiven Nutzer (MAU) wuchsen um 10% auf 678 Millionen.

Einen neuen Höchststand verzeichnete der Konzern beim operativen Ergebnis, das um satte 200% auf 509 Millionen € kletterte. Allerdings lag die Zahl leicht unter der Analystenprognose und deutlich unter den eigenen Zielvorgaben. Ein noch besseres Ergebnis wurde durch höhere Aktienvergütungen infolge des Kursanstiegs in den vergangenen Wochen verhindert.

Unter dem Strich verdiente Spotify 1,07 € je Aktie und damit weniger als halb so viel wie die von Analysten erwarteten 2,37 €.

Zurückhaltende Prognose

Auch der Ausblick auf das zweite Quartal dürfte bei dem ein oder anderen für lange Gesichter sorgen. Angepeilt werden Umsätze von 4,3 Milliarden €, während Analysten 4,38 Milliarden € prognostiziert hatten. Dazu plant das Management mit einem Zuwachs bei den Premium-Kunden auf 273 Millionen. Die monatlich aktiven Nutzer werden bei 689 Millionen erwartet, leicht unter den vom Markt prognostizierten 694 Millionen.

Neben einer stabilen Bruttomarge stellte der Konzern zudem einen operativen Gewinn von 539 Millionen € in Aussicht, was ebenfalls unter den erwarteten 557,5 Millionen € liegt.

Analysten uneins

Die Reaktionen der Analysten fielen gemischt aus. Cantor Fitzgerald erhöhte das Kursziel zwar von 520 auf 610 US$, beließ die Einstufung aber auf Neutral. Auch von Rosenblatt Securities erhält die Aktie ein neutrales Rating, hier wurde das Kursziel minimal von 658 und 657 US$ gesenkt. Deutlich optimistischer zeigen sich die Analysten von JPMorgan, die ihr Kursziel von 640 auf 670 US$ erhöhten und weiter mit Overweight votieren.

Blick auf das Chartbild

An der Börse ging es für die Aktie im vergangenen Jahr dreistellig nach oben. Auch in diesem Jahr läuft es mit einem Kurszuwachs von fast +30% bislang sehr ordentlich. Im Vorfeld der Zahlen hatte das Papier den kurzfristigen Abwärtstrend seit Mitte Februar durchbrochen, die negative Marktreaktion auf die Zahlen ließ den Kurs aber wieder darunter rutschen.

Auf Höhe der 50-Tage-Linie (SMA50) haben sich die Kurse stabilisiert und kletterten von hier aus am Mittwoch wieder über die 600-US$-Marke. Dabei schob sich der Kurs auch zurück über die Abwärtstrendlinie, was sehr positiv zu werten ist.

Was tun mit der Spotify-Aktie?

Auch wenn es kurzfristig etwas Gegenwind geben sollte, bleibe ich mittel- bis langfristig sehr optimistisch, was die Spotify-Aktie betrifft. Aktuell leidet die Profitabilität auch etwas darunter, dass das Unternehmen sehr viel in weiteres Wachstum investiert. Mittel- bis langfristig dürfte sich dies aber bezahlt machen.

Darüber hinaus hat sich der weltgrößte Musik-Streaming-Dienst inzwischen zu einem hochprofitablen Unternehmen gemausert, der Einnahmen aus verschiedenen Quellen generiert, neuerdings auch durch Video-Podcasts. Dazu profitiert Spotify vom zunehmenden Einsatz von KI-Funktionen. Im Übrigen: Unser kostenloser Report „KI-Boom-Gewinner“ zeigt auf, welche Aktien im KI-Sektor das größte Potenzial haben und wie man von diesem Megatrend profitieren kann.

Ab Sommer soll es zudem Preiserhöhungen bei sämtlichen Abo-Varianten geben, zunächst in Europa und Lateinamerika, was sich ebenfalls positiv in zukünftigen Bilanzen bemerkbar machen dürfte.

Mit einem Forward-KGV von über 50 ist die Aktie zwar nicht sonderlich günstig, allerdings hat Qualität nun mal ihren Preis.

ℹ️ Spotify in Kürze

  • Die Spotify AB (WKN: A2JEGN) mit Sitz in Stockholm ist ein Audio-Streaming-Dienst. Neben Musik können Abonnenten auch Hörbücher und Podcasts streamen.
  • Mit über 600 Millionen Nutzern ist Spotify der weltweit führende Audio-Streaming-Dienst.
  • Das 2006 gegründete Unternehmen notiert an der Börse in Stockholm und an der New York Stock Exchange und ist ca. 120 Milliarden € wert.

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Alexander Hirschler

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