Rheinmetall-Aktie: Luft raus oder Luft holen?
Seit über einem Monat schwächelt die Rheinmetall-Aktie nun schon. Der seit Wochen anhaltende Abwärtstrend hat den Kurs des deutschen Rüstungskonzerns inzwischen auf 1.700 € gedrückt. Ist die Luft raus bei Rheinmetall oder muss der Konzern einfach mal ein wenig Luft holen?
Immer noch optimistische Analysten
Zur Beantwortung dieser Frage empfiehlt sich ein Blick auf die aktuellen Einschätzungen der Banken, die Rheinmetall laufend beobachten. Die meisten von ihnen sind nach wie vor optimistisch gestimmt, was die weitere Kursentwicklung der Rheinmetall-Aktie angeht.
Größter Bulle ist dieser Tage die US-Großbank JPMorgan. Ihre Analysten hoben das Kursziel für die Rheinmetall-Aktie von 2.100 auf 2.250 € an, was einem Upside von knapp über +30% gegenüber dem aktuellen Kursniveau entspricht.
Für JPMorgan ist Rheinmetall der Top-Pick unter den großen europäischen Rüstungsaktien. Die US-Großbank ist der Ansicht, dass das Wachstum des deutschen Waffenherstellers nicht schon 2030 zu Ende gehen wird. Die Banker rechnen damit, dass die Bundeswehr voraussichtlich bis 2040 Zeit braucht, um alle ihre Waffensysteme auf den gewünschten Ausrüstungsstand zu bringen. Auf dieser Grundlage hob JPMorgan seine Gewinnschätzung für Rheinmetall deutlich an.
Die Deutsche Bank gehört ebenfalls den Rheinmetall-Optimisten. Ihre Experten erhöhten das Kursziel für die Rheinmetall-Aktie von 1.800 auf 1.950 €. Die Deutsche Bank geht davon aus, dass Rheinmetall ein großes Stück vom stark wachsenden deutschen „Verteidigungskuchen“ abbekommen wird.
Und auch die Investmentbank Jefferies empfiehlt die Rheinmetall-Aktie mit einem Kursziel von 1.880 € zum Kauf. Das Waffen- und Munitionsgeschäft bleibt nach Einschätzung von Jefferies weiterhin ein starker Wachstumstreiber für den Konzern und die neue deutsche Bundesregierung sorgt für eine beschleunigte Auftragsvergabe.
Unter dem Strich empfehlen derzeit 19 von 23 der beim Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg gelisteten Analysten die Rheinmetall-Aktie zum Kauf. Nur drei Banken raten zum Halten der Aktie und eine zum Verkauf. Die Konsensschätzung des Kursziels liegt bei ca. 2.020 €, also ca. 18% über dem aktuellen Kurs.
Es geht bergab
Das Chartbild der Rheinmetall-Aktie hat sich in den letzten Wochen verdüstert. Seit dem Allzeithoch Ende Mai steckt der DAX-Wert in einem leichten Abwärtskanal fest. Anleger werden wohl auf die nächsten Quartalszahlen warten müssen, um dem Chart eine Wende zu geben.
Die Fantasie ist eingepreist
Ich komme zu einer ähnlichen Einschätzung wie die genannten Analysten. Das Downside der Rheinmetall-Aktie halte ich für sehr begrenzt, allerdings sehe ich auch kein größeres Upside mehr für den Rüstungstitel.
Mit einem Forward-KGV von 60 ist meiner Meinung nach jegliche Fantasie in den aktuellen Aktienkurs eingepreist. Das zeigt auch, dass die Rheinmetall-Aktie überhaupt nicht auf die massive Anhebung des Ausgabenziels der NATO-Staaten reagiert hat.
Mein Fazit lautet demnach: Anleger sollten größere Kurskorrekturen für einen Kauf der Rheinmetall-Aktie nutzen. Auf dem aktuellen Kursniveau hat der DAX-Titel nicht mehr viel Luft nach oben.
Dazu passend: Anleger, die bei Rheinmetall zu spät kamen, sollten jetzt aufpassen – „Ist das die nächste Rheinmetall?“ zeigt dir eine Alternative mit explosivem Kurstreiber.
ℹ️ Rheinmetall in Kürze
- Rheinmetall (WKN: 703000) ist ein deutscher Rüstungskonzern und Automobilzulieferer mit Sitz in Düsseldorf.
- Nach Airbus ist Rheinmetall der zweitgrößte deutsche Hersteller von Rüstungsgütern.
- Schwerpunkte der Waffenproduktion sind militärische Rad- und Kettenfahrzeuge wie Kampf- und Schützenpanzer sowie Munition.
- Seit Anfang 2023 ist der Konzern Mitglied im deutschen Leitindex DAX und ca. 80 Milliarden € wert.
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