Renk-Aktie -5%: Muss man sich jetzt Sorgen machen?

Kursverluste nach Zahlen

Die Renk-Aktie hat in den letzten Tagen etwas gegenüber dem Rekordhoch von 60,10 € korrigiert, liegt in der Bilanz seit Jahresbeginn aber immer noch mit fast +200% im Plus. Nun hat das Unternehmen frische Zahlen vorgelegt. Wie sind diese einzuschätzen? Und geben sie der Aktie neuen Auftrieb?

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Starker Jahresauftakt

Der Panzergetriebehersteller ist mit viel Schwung ins neue Jahr gestartet. Die Umsätze kletterten um rund 15% auf 273 Millionen €, blieben damit allerdings leicht unter den Marktprognosen von 279 Millionen € zurück.

Dagegen fiel das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) mit 38,4 Millionen € etwas höher aus als erwartet. Im Jahresvergleich wuchs es um gut 38%. Die entsprechende Marge verbesserte sich von 11,7 auf 14,1%, was Ausdruck der steigenden Profitabilität des MDAX-Unternehmens ist.

Zum Quartalsende stand ein Nettogewinn von 0,8 Millionen €, nachdem es vor einem Jahr noch zu einem Quartalsverlust von 2,8 Millionen € gekommen war.

Auftragsboom hält an

Besonders beeindruckend entwickelte sich der Auftragseingang, der zum Vorjahreszeitraum um sagenhafte 164% auf 548,6 Millionen € nach oben schoss. Daraus leitet sich eine Book-to-Bill-Ratio von über 2 ab, was auf ein dynamisches Umsatzwachstum in der Zukunft hindeutet.

Der Auftragsbestand erreichte mit 5,5 Milliarden € neues Rekordniveau und dürfte damit auf Jahre hinaus für eine starke Produktionsauslastung bei Renk sorgen.

Das Management hielt an der bisherigen Prognose fest, die für das Gesamtjahr ein bereinigtes EBIT zwischen 210 und 235 Millionen € vorsieht. Allerdings sind darin Marktpotenziale durch höhere Verteidigungsausgaben in Europa noch nicht enthalten.

In einer ersten Reaktion haben die Analysten der Privatbank Berenberg und von Jefferies ihre Kaufempfehlungen bekräftigt. Die Kursziele liegen bei 54,50 bzw. 60 €.

Was tun mit der Renk-Aktie?

Ich traue der Aktie mittel- bis langfristig aber noch deutlich mehr zu, auch wenn es nach den Zahlen zunächst zu Gewinnmitnahmen kam. Zwar ist das Renk-Papier mit einem Forward-KGV von gut 50 nicht besonders günstig, allerdings rechtfertigen die starken Wachstumsraten und der milliardenschwere Auftragsbestand in meinen Augen auch eine höhere Bewertungsprämie.

Bis 2028 soll der Umsatz des Augsburger Panzergetriebeherstellers auf 2 Milliarden € steigen, von 1,14 Milliarden € im Jahr 2024. Doch selbst auf diesem Niveau werde man nicht stoppen. Das Unternehmen sei lieferfähig und bereit für weitere Aufträge der Bundeswehr, wie Konzernchef Alexander Sagel betonte.

Im Rüstungsbereich geht derzeit ein wenig die Angst vor einem Kriegsende in der Ukraine um, da erwartet wird, dass Umsätze und Aufträge einbrechen könnten. Das ist jedoch viel zu kurz gedacht, da es langfristig um die Kriegsfähigkeit der europäischen Staaten geht. Auch die Ukraine dürfte im Fall eines Waffenstillstands weiterhin mit Waffen und Panzern versorgt werden, damit sie verteidigungsfähig bleibt.

Experten sehen den Beginn eines Superzyklus im Rüstungsbereich, der noch ein ganzes Jahrzehnt dauern könnte. Davon wird Renk meines Erachtens besonders stark profitieren. Für mich bleibt die Aktie daher neben dem Branchenprimus Rheinmetall der Top Pick in der Branche.

Der Rücksetzer stellt somit in meinen Augen eine hervorragende Einstiegs- bzw. Nachkaufgelegenheit dar.

Apropos: Unser exklusiver Report „Rüstung – Megatrend im Rohstoffsektor“ präsentiert zwei Nebenwerte in diesem Bereich mit gewaltigem Kurspotenzial.

ℹ️ Renk in Kürze

  • Die Renk Group (WKN: RENK73) mit Hauptsitz in Augsburg ist ein weltweiter Hersteller von Getrieben, Motoren, Hybridantriebssystemen, Federungssystemen für Fahrzeuge, Gleitlagern, Kupplungen und Prüfsystemen.
  • Das Unternehmen baut Spezialgetriebe für Panzer, Fregatten, Eisbrecher und industrielle Anwendungen und ist führender Lieferant von Fahrwerken und Dämpfungssystemen für militärische Ketten- und Radfahrzeuge.
  • Renk produziert an drei Standorten in Deutschland sowie in der Schweiz, Großbritannien und den USA.
  • Renk notiert seit Ende März im Nebenwerteindex MDAX und ist ca. 5,56 Milliarden € wert.

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